Mittwoch, 28. Mai 2014

Mein Herzkind

17 Monate! Seit gestern! Einfach so... zack... schon wieder ein Monat rum! 

Gerade im letzten Monat hat sich wahnsinnig viel getan. Der kleine Zwerg hat unheimlich viel an Verständnis hinzugewonnen. Zusammenhänge erkennt er noch klarer, als ohnehin schon. Er kann soviele Teilschritte nun zusammenfassen und kombinieren. Er will soviel helfen und mit anpacken. Kein Gegenstand ist ihm zu schwer. Er möchte zeigen, was er kann und ist doch manchmal so schnell frustriert, wenn es noch nicht klappt. Mein kleiner Schatz! Dann muss ich trösten und Mut zu sprechen. Es wird schon noch klappen. Keine Angst!

Kommt der Papa Abends heim, steht das Herzkind schon parat und möchte helfen. Schuhe ausziehen, in den Schrank räumen, Hausschuhe reichen. Beim Wäscheaufhängen bekomme ich die Stücke gereicht. Oft so schnell, dass sich ein Berg Wäsche neben mir türmt und ich im Akkord aufhänge... ich will den Zwerg nicht unterbrechen in seiner Begeisterung. 

Er erkennt sich wirklich im Spiegel, er lacht mit sich und küsst sich. Er zeigt schon viele Körperteile auf Zusprache an und liebt diese Abfrage. Zähne zeigen und Zunge rausstrecken machen ihm Spaß. Füße in die Luft ebenfalls.

Muss er pupsen oder hat in die Windel gedrückt, hält er die Hand an den Popo und zeigt an, dass da was passiert ist. Er wird sich seinen Körperfunktionen somit bewusster. Mehrfach wollte er nun schon von ganz alleine nach dem Aufstehen auf den Topf.

Aufstehen... ja, du bist auch weiterhin ein kleiner Langschläfer! Morgens muss ich dich fast immer um 9 Uhr wecken, damit wir in den Tag starten können. Ich genieße es! So kann auch ich morgens ruhig mit einer Tasse Kaffee beginnen und wach werden. Unsere Nächte.... weiterhin seeeeehr durchwachsen! Auch wenn ich weiß, es ist normal... ich wünsche mir trotzdem soooo sehr Durchschlaf-Nächte! Irgendwann.... ich weiß! 

Er drückt uns nun so bewusst an sich. Nimmt mein Gesicht in seine kleinen Patschehändchen und zieht es zu sich heran und gibt mir einen dicken Kuss. Drückt sein Köpfchen auf meine Schulter und weiß, ich bin da. Er weiß, er ist bei uns sicher und geborgen. Ich LIEBE diese Beweise, wie sehr er uns auch liebt.

Unser Herzkind ist einfach so herrlich toll. Seine Art, sein Lachen. Er ist ein Sonnenschein durch und durch und jeder liebt ihn. Ein Charmeur wird er immer wieder genannt. Er wickelt sie alle um den Finger! Er lächelt sie an, nimmt sie an der Hand und zieht sie fort, wohin er auch möchte und sie gehen mit ihm... er zieht an der Hand, möchte sich hinsetzen und der Erwachsene dann bitte auch. Er weiß was er will!

Dabei ist er trotzdem nicht aufdringlich. In vielen Situationen ist er auch einfach zurückhaltend und beobachtet. Er beobachtet sehr viel und intensiv. Ist ihm etwas zuviel, zieht er sich aus der Situation zurück, in eine ruhigere Ecke. Ganz oft beobachte ich das, in Verbindung mit vielen Kindern. Mit anderen Kindern nimmt er sich zurück, ist niemand der vorprescht und lässt sich viel wegnehmen. Er lässt sie gewähren und nimmt sich dann eben etwas anderes.

Leider weiß ich nicht immer was er will. Nicht immer kann ich aus seiner Mimik und Intonation seines DAAAA´s entnehmen, was er möchte. Frustrierend für den Keks! Ich verspreche ihm, mich zu bessern!

Und sovieles können wir noch mit Stillen einfach ausblenden. Ist mal ein mieser Tag, ein Nachmittags-Tief oder braucht der Zwerg Trost, dann kuscheln wir uns auf das Sofa und alles wird gut. Ich bin so froh, dass wir auch noch mit 17 Monaten stillen und somit viele Situationen meistern können. Es ist Zeit zum Auftanken und runterkommen. Geht mal garnichts mehr, dann wird mit Stillen alles wieder gut. Stillen ist eben viel mehr als nur körperliche Nahrung. Es ist Seelenfutter für die Kleinen. Geborgenheit und ganz viel Liebe! ♥

17 Monate! Seit mein Leben einen neuen Mittelpunkt hat, um den sich alles dreht. Um den sich alles herum aufbaut und nachdem ich mich richte! Es ist so verdammt anstrengend! Und es ist so verdammt toll Mama zu sein!

Ich liebe dich mein Herzkind! ♥


Montag, 26. Mai 2014

Die Benennung der Farben

Heute stelle ich eine Lernanregung vor, die ich mir schon lange abgespeichert habe. Mir hat sie auf den ersten Blick sehr gefallen und daher möchte ich sie euch heute vorstellen. Gefunden habe ich sie in der Facebook-Gruppe Montessori selbstgemacht.

Zunächst sollte mit wenigen Farben begonnen werden und mit der ersten Stufe der Drei-Stufen-Lektion nach Maria Montessori.

Ich nehme mir daher einen der farbigen Gegenstände (z.B. rot), sage laut "Das ist rot" und suche die Kiste mit dem roten Punkt und lege den Gegenstand hinein. So verfahre ich mit allen weiteren Gegenstände, bis diese alle in die Kisten einsortiert sind.

Danach kann das Sortierspiel für das Herzkind beginnen. Für ihn noch eine sehr schwierige Übung, aber er wirkt interessiert. Gestern Abend fragte ich ihn, ob er das Farbenspiel spielen möchte (habe das Wort noch nie so benutzt), er wusste gleich was ich meine und brachte das Tablett zu mir auf den Teppich und wir gingen die Farben wieder einmal zusammen durch.

Die tollen Kistchen mit dem Tablett könnt ihr übrigens bei Budinette bestellen. Aber Vorsicht! Absolute Suchtgefahr für alle Monte-Eltern, die schon wieder die nächsten Lernanregungen für ihre kleinen Zwerge im Kopf haben ;)




Samstag, 24. Mai 2014

Wenn es draußen regnet...

...könnte man theoretisch, mit der entsprechenden Kleidung auch raus... aber nur theoretisch! Muss man nicht immer haben! Daher blieben wir bei dem verregneten Wetter auch erst mal im Haus und beschäftigten uns mit der Reis-Kiste...

Was das ist? Wir haben uns eine große Kiste besorgt und dort ganz viel Reis hinein geschüttet... dann biete ich auch hier verschiedene Schüttmöglichkeiten und Löffel an. Da der Zwerg auch den Korb mit Muscheln und Korken heranholte, auch damit!

Muscheln und Korken habe ich dann im Reis versteckt und mussten vom Herzkind gesucht und ausgegraben werden. Hier kann man auch gerne andere tolle Dinge verstecken, vielleicht auch die Schleich-Figuren? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und das Kind kann entdecken und staunen.

Schüttübungen sind gut für die Feinmotorik und Hand-Augen-Koordination. Da hier nur wenig vorgegeben wurde, wird auch das freie Spiel gefördert und das Herzkind wandelte das große Schneckenhaus in eine Schaufel um. Clever, oder?

Da das Wetter heute nicht besser aussieht, wünsche ich euch viel Spaß mit der Reis-Kiste!







Auch die Mama beherrscht das freie Spiel ;)


Mittwoch, 21. Mai 2014

Diese Momente der Aufmerksamkeit

Ich habe es schon oft geschrieben. Ich liebe diese wunderbaren Momente, wenn das Herzkind ganz bei sich ist, vertieft in seine Aufgabe, seinem Lernen und Verstehen der Dinge, die vor ihm liegen. 

Das Kind wächst, es wächst in seiner Arbeit, es wächst durch seine Arbeit, es wächst zu einer neuen erwachsenen Persönlichkeit. 
Das mit sich selbst im Einklang befindliche, seine Mitte gefunden habende Kind werde nicht nicht nur alle seine Möglichkeiten in vollem Umfange ausschöpfen können, sondern auch aufgrund der Ausgeglichenheit seines Wesens, seiner Friedfertigkeit, seiner Geduld schließlich als Erwachsener der menschlichen Gesellschaft eine hoffnungsvolle Perspektive geben können.
Wer genau auf das Kind schaut, wird entdecken, dass es mit all seiner inneren Energie seine Umwelt in vollständigem Maße aufnimmt.
Gleichsam wie ein trockener Schwamm sich mit Wasser vollsaugt, nimmt schon das gerade geborene Kind seine Umgebung vollständig und unterschiedslos in sich auf.
Es ist im höchsten Maße aktiv.
Montessori spricht von einem "absorbierenden Geist" des Kindes. Was es in dieser Phase mit Leib und Seele und allen Sinnen in sich aufnimmt, bietet die Grundlage für all das, was es in seinem späteren Leben entfalten und gestalten, aber auch versäumen und entbehren wird.
Die große Arbeit des Kindes besteht im Aufbau seiner Persönlichkeit.
Der Aufbau seiner Persönlichkeit aber ereignet sich wesentlich in jenen Momenten, in denen wir von Polarisation der Aufmerksamkeit sprechen können.
- Ulrich Steenberg in "Kinder kennen ihren Weg" -

Wie immer sind wir es, wir Eltern, später auch die Erzieher, Lehrer und alle die sich am Aufbau des Kindes beteiligen, die dem Kind eine vorbereitete Umgebung schenken müssen. Eine Umgebung in der es alles vorfindet, was Körper und Geist herausfordert und woran es wachsen kann.









Für die warmen Tage eignen sich nun wieder viele Lernanregungen mit Wasser. Schüttübungen, Fühlen und Erleben mit allen Sinnen. Ich stellte dem Herzkind eine Schüssel Wasser hin, daneben Schüsseln, Sieb, Trichter, Becher, Muscheln, Korken und packte noch Eis ins Wasser und ließ ihn einfach frei Spielen. Wunderbare Momente in denen ich ihn so intensiv beobachten kann, vertieft in sein Tun, voller Aufmerksamkeit und Hingabe. Ich liebe diese Momente!

Ähnliche Themen mit Wasser: Korkenangeln und Eis erleben

Montag, 19. Mai 2014

Mit Freude bewegen!

Unsere Kinder sind ständig in Bewegung. Oft fragt man sich, wann sie davon mal müde werden, wann sie mal nicht wie die Bienen durch die Gegend summen, ständig und unerlässlich. Für uns Erwachsene ist es manchmal schwer zu verstehen Wir genießen unsere Auszeiten. Zufrieden die Füße hochlegen, eine Tasse Kaffee dabei trinken und ein Buch lesen. In die Sonne blinzeln und einfach mal nichts tun.

Wieso können das nicht auch mal unsere Kinder, wieso wollen sie sich nicht auch mal zu uns legen, kuscheln und gemeinsam mit uns ausruhen? Sätze wie "Keine 5 Minuten Ruhe im Hintern" oder "Ständig muss ich das Kind beschäftigen" sind nicht selten zu hören.

Ganz einfach, unsere Kinder haben evolutionär bedingt einfach keine Zeit sich auszuruhen. In ihrem Bauplan ist ganz klar festgelegt, dass sie Lernen müssen zu wachsen, erwachsen zu werden, um zu überleben.

Bevor ein Kind etwas begreifen kann, muss es seine Umwelt greifen können, bevor es etwas erfassen kann, muss es die Dinge fassen können. Ab dem Moment, in dem das Kind selber stehen kann, setzt eine zunehmende Selbständigkeit ein. Ohne ausreichende Bewegung sind keine großen Fortschritte zu machen. Erst wenn es alle Sinne erprobt hat, kann es Sinn erkennen. Ohne Bewegung und Sinneswahrnehmungen fehlt die Voraussetzung für jegliches Selbstbewusstsein. Für die Entwicklung Ihres Kindes ist Bewegung also genauso wichtig wie Essen und Trinken.

Diese Textstelle habe ich hier entdeckt und sie trifft meiner Meinung den Nagel auf den Kopf! Die Bewegung ist der Ausgangspunkt von Allem. Und da sind wir als Eltern wieder einmal gefordert! Wir müssen unseren Kindern die Möglichkeiten bieten mit Bewegung alles zu entdecken, zu begreifen, zu erfassen und zu verstehen. 
Kinderärzte klagen immer mehr über Kinder die sich kaum bewegen, deren motorische Fähigkeiten weit hinter denen von Kindern von vor 30 Jahren zurück liegen. Viele Kinder kommen nicht aus dem Haus, sie werden zwar dort mit viel Spielzeug und Beschäftigung versorgt. Aber das ist nicht die Welt, das ist nicht alles! Wir haben mittlerweile Angst vor der Natur, Angst unsere Kinder diese auch alleine entdecken zu lassen, weil hinter jedem Busch eine Gefahr lauern könnte. 
Wir müssen unseren Kindern wieder mehr zutrauen und ihnen ihre Entwicklung nicht verbauen. Nehmen wir ihnen die Bewegung, nehmen wir ihnen die Entwicklung!

Unser Herzkind ist wie jedes Kind im ständigen Fluß, im stetigen Summen der Bewegung. Die Kletterbögen waren eine wunderbare Anschaffung und ich bin auch froh, um unseren Hügel, den wir im Garten besitzen... für Kinder ein wunderbares Spiel- und Lernelement.
Ich weiß nicht mehr, wer damit angefangen hat. War es mein Mann oder mein Papa. Jedenfalls schnappten sich beide relativ zeitgleich und unabhängig voneinander das Bobby Car und das Herzkind und zeigten ihm, wie man damit den Hügel runterfahren kann. In kurzer Zeit wusste das Herzkind Bescheid und scharrte schon mit den Füßen sobald er oben am Hügel wieder auf dem Bobby Car hockte. Mittlerweile gibt es kein Halten mehr, er fährt ohne Angst und Scheu mit vollen Tempo den Hügel runter und freut sich! Ja, er liebt es!

Ich habe gestern gefühlte 200 Bilder vom Herzkind bei seinen Hügelabfahrten geknipst! Die Tollsten sind eigentlich diejenigen, bei denen man seine strahlenden Augen sehen kann. Aber leider muss ich euch diese verwehren.






Samstag, 17. Mai 2014

Geborgenheit

Was ist Geborgenheit? Was ist Geborgenheit für uns? Für jeden Einzelnen von uns?

Für mich ist Geborgenheit sich wohlzufühlen, zu wissen, dass es Menschen gibt denen man vertrauen kann, die einen lieben, zu denen man immer gehen kann, wenn es einem nicht so gut geht. Geborgenheit ist für mich mein Zuhause. Das mein Mann und ich zusammen erschaffen haben und immer noch zusammen herrichten. Eine kleine Oase, die uns bei schlechtem Wetter warm und kuschelig hält, in welches wir uns zurückziehen können. Wo man sich Abends in sein kuscheliges Bett fallen lassen kann und behütet zusammen einschläft. 
Fühle ich mich geborgen und sicher, dann meist mit vertrauten Personen um mich herum, in einem Umfeld, das ich kenne, also ein sicheres Terrain. Dann bin ich stark und selbstbewusst.

Die Autorin Julia Dibbern hat zu diesem Thema ein Buch geschrieben - "Geborgenheit - Wie Kinder sie spüren und Eltern sie geben können". 


Sich geborgen zu fühlen ist wichtig! Sehr wichtig! Wie ich oben schon selbst versucht habe zu beschreiben, wann ich mich geborgen fühle,. Es würde sicherlich bei jedem ähnliches stehen. Was wäre, wenn wir uns nicht geborgen fühlen würden? Uns würde es nicht gut gehen, wir wären verunsichert. Wir wären ängstlich. Wir könnten nicht vertrauen. Wir hätten Streß!
Alles keine guten Parameter um glücklich und gesund zu sein, oder? Und dies beginnt schon im Mutterleib! Kinder spüren schon in uns, ob sie geliebt sind und in welches Umfeld sie hineingeboren werden. Faszinierend und es macht auch nachdenklich! So wird doch im Buch ein Satz zitiert, den sicherlich viele von uns schon gehört haben: "Eine glückliche Kindheit trägt ein Leben lang!"

Wachsen wir in einem geborgenen Umfeld auf, können wir vertrauen und fühlen uns sicher, wachsen wir daran. Wir werden selbstbewusst, wir können uns, uns selbst sicher sein und Stärke gewinnen. Für viele zukünftige Situationen. Egal wie schwierig sie sein mögen, sind wir stark, können wir anders damit umgehen, als sind wir grundsätzlich verunsichert.

Natürlich wird vieles in dem Buch nicht neu für uns sein, vieles wissen wir, aber leben wir es auch wirklich so? In unserem Alltagsstreß geht so vieles unter und wird doch irgendwie vergessen. Gerade wenn mal etwas nicht so läuft mit uns, mit unseren Kindern wird es schnell ungemütlich, dann fühlen wir uns alle, jedes Familienmitglied, nicht unbedingt geborgen. Aber auch solche Situationen gilt es zu meistern, auch in solchen Situationen sollten wir uns geborgen und aufgehoben fühlen. Fühlen sich unsere Kinder auch in schwierigen Situationen von uns aufgefangen und gehalten, werden sie auch später immer wieder zu uns kommen und sich uns anvertrauen und mit uns darüber reden.

Julia Dibbern hat eine ganz tolle Beschreibung von unseren kleinen Kindern gemacht. Für Kinder ist die Welt, eine Welt ohne Navi. Stellen wir uns vor, wir wären in einem anderen Land, ohne Navi, mit einer fremden Sprache, wir kennen dort niemanden und müssen uns zurecht finden. Wie fühlen wir uns dabei? Kennen wir die dortigen Gepflogenheiten? Werden wir nicht vielleicht in das ein oder andere Fettnäpfchen treten? Unsere Kinder erleben dies jeden Tag! Für sie ist die Erwachsenenwelt ein Rätsel, jeden Tag erleben sie Dinge, die sie erst verstehen lernen müssen. Es ist oft auch frustrierend, wenn sie etwas nicht dürfen. Und genau dann brauchen sie auch Geborgenheit, eine Sicherheit, die ihnen jeden Tag hilft.


Julia Dibbern geht auf viele wichtige Bereiche der Geborgenheit ein. Die Bezugspersonen, das Verständnis um die Gefühle unserer Kinder in allen Situationen, wie wir damit umgehen können. Wie wir z.B. auch mit Vorlesen Geborgenheit geben und Gefühle aufarbeiten können. Dieses Kapitel hat mir wirklich sehr gut gefallen. 

In dem Buch kommen auch Kinder verschiedenen Alters zu Wort. Das lässt erkennen, ab welchem Alter sie wirklich Gefühle beschreiben können, wie schwierig dies für Kinder auch ist und wann sie sich geborgen oder unsicher fühlen. Sehr interessant, aber es nimmt auch sehr viel Platz im Buch ein, den ich persönlich lieber für weitere Fallbeispiele und den möglichen Umgang damit, gesehen hätte. Auch das Ende des Buches fand ich sehr abrupt und unerwartet. Gerne hätte ich eine abschließende Zusammenfassung gehabt.

Trotzdem finde ich dieses Buch gut, einiges Neues konnte ich wieder erfahren und es greift ein Thema auf, dass unendlich wichtig für unsere Kinder ist. In Geborgenheit können Kinder wachsen und stark werden! 

"Die Kindheit unserer Kinder ist wie Musik, die verschwebt und vorbei ist, ehe wir uns darauf besonnden haben, dass es etwas unendliches Süßes war!" 
- Theodor Herzl -

Freitag, 16. Mai 2014

Alltag mit Stoffwindeln

Durch die Stoffwindelwoche konnte ich nun einige weitere Überhosen kaufen und zusätzlich weitere Einlagen und Prefolds. Wir sind nun ausreichend ausgestattet um zumindestens tagsüber komplett auf Stoffwindeln umzustellen, was wir auch immer mehr umsetzen.

Ich muss wirklich sagen, es ist so viel einfacher als ich mir vorgestellt habe! Wirklich und ungelogen! Ich bin niemand der viel zusätzliche Arbeit mag, gerade wenn man es bisher doch "so leicht" hatte, aber ich empfinde diese Mehrarbeit nicht als wirkliche Belastung, wahrscheinlich auch, weil für mich Umweltaspekte immer sehr wichtig sind und ich weiß wieviel Gutes ich für diese damit tue. Ebenso sehe ich nun auch deutlich, die stark reduzierte Müllmenge. Bisher haben wir jede Leerung der Restmülltonne mitnehmen müssen und nun konnten wir diese schon zum zweiten Mal ausfallen lassen. Ja, die Tonne war diesmal sogar nicht mal zur Hälfte voll!

Ok, was habe ich nun an "Mehrarbeit"? 

Ich muss natürlich die Uhr immer etwas im Blick behalten, wo Wegwerfwindel mit den Superabsorbern es einem nicht krumm nahmen, wenn man mal die Zeit vergaß, hat man bei Stoffwindeln eben eine beschränktere Saugkapazität... aber eben auch keine Chemie! Je nach Pinkelmenge, je nach Saugmaterial usw. halten die Windeln hier um die 3 - 4 h... ich wechsel in der Regel lieber nach 3 h und bin damit auf der sicheren Seite. Somit habe ich vielleicht ein Wickelintervall mehr, als mit Wegwerfwindeln, die ich im Schnitt nach 4 h wechselte. 

Da ich das System Überhose verwende, wechsel ich am Tag immer zwischen 2 - 3 Überhosen hin und her, die ich kurz vor dem Wickeln, wieder von der Leine hole mit einer neuen Prefold fülle und dann verwenden kann. Klar, die WWW (Wegwerfwindel) hole ich aus dem Schrank und zack ist sie angezogen (hier gibt es aber Stoffwindelsysteme, die ebenfalls direkt angelegt werden können). Hat der Zwerg nur in die Windel gepinkelt, nehme ich das Paket und gehe auf den Balkon, dort hänge ich das Vlies, die Prefold und die Windel zum Trocknen auf. Hat der Zwerg mehr in der Windel hinterlassen, ist es eben nicht mehr einfach "WWW zu und ab in die Tonne", nun kommt ein weiterer Arbeitsschritt. Mit der Windel gehe ich nun ins Bad. Die benutzten Feuchttücher leere ich in den Mülleimer (diese dürfen nicht in die Toilette!), das Wegwerfvlies mit dem Stuhl landet in der Toilette und wird ordenlich heruntergespült. Meist ist es damit getan und ich hänge nun Prefold und Überhose zum Trocknen auf die Leine. Manchmal bleibt der Stuhl aber nicht auf dem Vlies, sondern landet auch auf der Prefold oder sogar der Überhose, dann muss ich unter Wasser noch alles etwas auswaschen und hänge es dann auf. Ok, es ist defintiv ein Mehraufwand, aber denkt an weniger Chemie an eurem Kind und an die Umwelt! Und wenn Papis das nicht machen wollen, dann sollen sie die Windel einfach zur Seite legen, bis die Mami heimkommt. Auch unterwegs kann man nicht mal schnell eine Windel ausspülen, dann packt man sie eben auch in eine Tüte und macht alles Zuhause sauber.

Wie schon geschrieben, die Überhosen können mehrfach benutzt werden. Meist landen sie dann in der Wäsche, wenn eben doch mal Stuhl dran gekommen ist. Die getrockneten benutzen Prefolds und das Vlies sammel ich solange bis ich eine Waschladung zusammen habe (meist nach 4 Tagen). Natürlich könnte man die feuchten Prefolds usw. auch in einem Wet Bag oder einer verschlossenen Tonne lagern... aber der Ammoniak der schon nach kurzer Zeit entsteht, störte mich etwas. Bäh! Dann lieber zum Trocknen aufhängen, finde ich persönlich angenehmer.

Das Windelwaschen ist auch etwas anders als die reguläre Wäsche. Kein Weichspüler, sonst leidet die Saugkraft und nicht jedes Waschmittel ist geeignet. Hier hat man sich aber schnell eingelesen und ich verwende die Sensitiv-Marken vom Aldi oder Rossmann. Dazu sollte man noch ein Pulver-Entkalker verwenden, da der entstehende Kalk sonst ebenfalls die Saugkraft leiden lässt. Hier gibt es natürlich wieder Glaubensfragen oder unterschiedliche Erfahrungen, aber man muss es sich nicht unnötig schwer tun. Eine zusätzliche Vorwäsche und einen extra Spülgang sollte zugeschaltet werden, damit die Windeln auch ordentlich mit Wasser umspült werden und der Urin komplett verschwindet. Danach aufhängen, trocknen lassen, wieder benutzen. Fertig!

Ohja, ich sage euch, würde ich das als Unwissende wieder bei jemandem in einem Blog lesen, würde ich denken: "Wie bitte, zum einen verstehe ich teilweise nur Bahnhof: Überhose, Prefold, Vlies und "nur" ein bisserl mehr Aufwand? Jaja, blabla..."
Aber es ist wirklich so und wirklich einfach als man im ersten Moment liest und denkt. Natürlich hilft nur selbst ausprobieren und das System für sich selbst zu finden. Nach kurzer Zeit werden die Schritte zur Routine, das Wickeln (bzw. die Nachversorgung der Windel) dauert insgesamt nur wenige Minuten länger.

Komplett auf Stoffwindeln haben wir noch nicht umgestellt. Am Oma- und Opa-Tag werden noch WWW verwendet... noch! Und ebenso für die Nacht. Die Nachtwindeln habe ich hoffentlich bald ausreichend eingewaschen, damit wir das mal austesten können. Erste Ausflüge mit Stoffwindeln haben wir auch schon hinter uns gebracht und es hat gut funktioniert. Auch mein Mann hat nun schon öfters Stoffwindeln gewechsel und Neue angelegt. Toll!

Und dann noch zum Abschluß meiner ersten Zusammenfassung: Mal ganz ehrlich, sehen Stoffwindeln nicht einfach supertoll aus?

Überhose von Planet Wise


Mittwoch, 14. Mai 2014

Es war einmal... Gedanken zu den Spielräumen...

... eine Zeit, vor dem Kind... da dachte die Mutter, sie würde ihr Wohnzimmer genauso behalten, wie es schon immer war... denn direkt neben an, befand sich ein Spielzimmer und dort könnten alle Spielsachen, Bücher usw. untergebracht werden.... Muhahahahahaha.... ich höre sie jetzt schallend lachen, die vielen Mütter, die vielleicht sogar vor mir das Gleiche dachten! ;)

Jedenfalls war es einmal und wie immer zeigen uns auch hier unsere Kinder, dass auch sie Bedürfnisse haben und manches eben anders sehen. Zum Beispiel ist es gerade für unsere kleinen Zwerge keine Alternative alleine in einem Spielzimmer zu spielen, wenn man dabei die Eltern nicht im direktem Blickkontakt oder Reichweite hat (Evolution und Säbelzahntiger und so...). Wenn Wände dazwischen kommen, dann war es das! Entweder man verbringt den ganzen Tag im Spielzimmer... was nun auch nicht wirklich machbar ist oder man beginnt Teile von "seinem Reich" abzugeben und dem Kind zur Verfügung zu stellen.

Im Wohnzimmer wurde ein Regal aufgestellt, mit einigen Lernanregungen und Büchern. In dieser Ecke hat das Herzkind den perfekten Überblick und kann die Küche sehen. Bedeutet, ich kann dort arbeiten und Dinge erledigen und er kann sich dort beschäftigen, wenn er mir nicht helfen möchte. Er sieht mich. Ebenso stehen die Kletterbögen MITTEN im Wohnzimmer. Ja, genau! Mitten drin! Hät mir das jemand während meiner Schwangerschaft erzählt, ich hätte gelacht und abgewunken... Und dann geht´s noch weiter! Auf der Fernseh-Schrankwand sind ebenfalls Lernanregungen aufgebaut und alles wechselt in gewisser Regelmäßigkeit und wie es vom Herzkind genutzt wird.

Natürlich verstaubt das Spielzimmer nicht gänzlich und das Herzkind findet nun immer öfters seinen Weg auch mal alleine darin... immerhin werden unsere Zwerge in dem Alter immer selbstständiger und selbstbewusster und wissen im Grunde, wo sich die Eltern gerade aufhalten und keine Gefahr droht. Im Spielzimmer gibt es seine Lese- und Kuschelecke mit weiteren Büchern, seine Kugelbahn, die Musikinstrumente und ein Steckspiel und ein Schaukelpferd... ja, stylisch ist anders... aber es gehörte schon seinem Papa und da wollen wir mal nicht so sein! Dem Herzkind ist es herzlich egal und schuckelt täglich seine Runden darauf, meist mit genauem Blick in den Spiegel und erforscht sich und seine Bewegungen dabei.

Im Spielzimmer befinden sich noch einige Schränke, welche mit reichlich Material bestückt sind, um für Abwechslung zu sorgen... erst gestern habe ich mal wieder sortiert und einiges in den Keller gebracht, um wieder für etwas Ordnung zu sorgen. Ganz ehrlich, was da alles zusammen kommt, ist wirklich erstaunlich, oder?

Das Regel mit den derzeit beliebtesten Spielmaterialien. Daneben die Schloßbox.

Fast alle seine Bücher drehen sich um Tiere. Er ist sehr ausdauernd im Draufzeigen und möchte dann von uns alles genau benannt haben.

Die Eisenbahn vom Papa. Vor mehr als 4 Wochen habe ich sie zum ersten Mal hervorgeholt und seit knapp 2 Wochen ist sie nun sehr interessant und das Herzkind übt sich schwer darin, die Teile zusammen zustecken.

Seine Schleich - Tiere und die passenden Fotokarten

Der "rosa" Turm. Derzeit werden die Blöcke gerne von A nach B und wieder zurück getragen, mit "großer" Anstrengung und Stöhngeräuschen begleitet... ist schon anstrengend ein Kind zu sein... dann wird versucht alle Steine in die Schloßbox zu befördern... aber die großen Blöcke passen nicht rein... man kann es in seinem Köpfchen förmlich arbeiten sehen. Seit kurzem fängt er nun auch das bewusste Stapeln an.

Eine alte Handtasche von mir. Darin sein Geldbeutel und ein Bund mit alten Schlüsseln. Man will ja sein wie die Mama!

Seine Matroschka, zum auseinander- und wieder zusammen stecken, gute Fingerübung! Und diverse rollbare Fahrzeuge. Sie werden auf das Holzbrett zwischen den Kletterbögen gestellt und beobachtet, wie sie davon fahren.

Diverse Steckspiele

Der Fuhrpark! Kann ich zig mal am Tag aus dem Weg räumen, damit wir nicht irgendwann doch mal drüber fliegen.

Die Kletterbögen. Er traut sich jeden Tag mehr und ist nun schon am höchsten Punkt angekommen. Auf dem Brett steht er nun auch schon manchmal frei.

Seine Kuschel- und Leseecke im Spielzimmer. Oben bei den Kletterbögen sieht man den Durchgang vom Wohnzimmer ins Spielzimmer.




Dienstag, 13. Mai 2014

Messer oder Wellenschneider?

Schon lange sieht uns das Herzkind begeistert beim Schneiden mit dem Messer zu und möchte es natürlich gerne selbst probieren. Der Umgang mit dem Messer ist für seine kleinen Händchen und die damit verbundene Koordination noch sehr schwierig. Es wird alles, nur nicht geschnitten. Das Versuchsobjekt oder sollte ich eher Opfer schreiben... sieht danach eher zerrupft als geschnitten aus und ist demnach auch kein Erfolgserlebnis für das Herzkind.

In vielen englischsprachigen Blogs sieht man daher als ersten Schritt nicht das Messer, sondern den Wellenschneider. Mit diesem können die Kinder schon recht früh umgehen und auch wirklich schneiden. Zweimal hatte ich den Wellenschneider schon auf der Wunschliste, aber gekauft wurde er von keinem unserer Verwandten... warum? Dabei sind doch gerade "die Dinge des täglichen Lebens" viel interessanter und auch wichtiger für unsere Kinder. Sie identifizieren sich damit, sie wollen ihren Eltern nacheifern. Sie wollen selbstständiger werden und damit auch Selbstvertrauen fassen.

Nun habe ich den Wellenschneider eben selbst bestellt und gestern kam er dann das erste Mal zum Einsatz. Das Herzkind schnitt seine Banane selbst, nach kurzer und knapper Einweisung durch mich und stopfte sich stolz jedes einzelne Stück in den Mund! 

Es hat wunderbar geklappt und er hat sich gefreut seine Banane endlich selbst schneiden zu können, ein Stück mehr Eigenverantwortung, ein Stück mehr Selbstständigkeit! Ich freue mich für ihn!






Sonntag, 4. Mai 2014

Lob, Anerkennung und Polsterfolie

Im Berufsleben bekommt man in der Regel und bei einem gutem Umfeld regelmäßig Anerkennung und Lob für das was man tut. Man erhält ein Danke, wenn man etwas rechtzeitig ausgeliefert oder erledigt hat, wenn man Hilfe anbietet usw. 
Es gibt Bewertungsgespräche mit dem Chef, in dem über das bisher Erreichte gesprochen wird, was man sich für das kommende Jahr vornimmt, wie zufrieden beide Seiten sind und man erhält Lob, wenn alles läuft. 
Lob und Anerkennung! Jeder Mensch möchte wertgeschätzt werden und freut sich darüber, wenn man dies von anderen Menschen erfährt. 
Und damit kommen wir schon zum Beruf "Mutter". Manchmal fühle ich mich bei dem was ich leiste und ich weiß, dass ich etwas wichtiges für die Gemeinschaft leiste, nicht wertgeschätzt! Muttersein, so mein Gefühl, muss/soll nebenher laufen. Und solange alles funktioniert ist es wunderbar und darauf wird garnicht weiter eingegangen. Läuft irgendeine Stelle des Mutterseins nichts rund, wird dies sofort kritisiert.

Daher habe ich mich gestern wirklich sehr über eine Mail gefreut, die ich Abends noch erhalten habe. Eine liebe Vereinskollegin war Nachmittags zu Besuch, da wir einiges für die kommende Infostand-Saison besprechen mussten und sie lernte dabei unser Herzkind kennen.

"Was ich Dir noch sagen wollte: 
Du und Dein Mann, ihr macht das mit dem Herzkind total super! *verbeug*  Eeeeendlich mal kein überfrachtetes Kind (hier spricht die Pädagogin, sorry)! 
Ich habe so viele Jahre mit Kindern und Eltern gearbeitet und ich kann Dir nur sagen, der kleine Zwerg auf mich solch einen in sich ruhenden Eindruck machte, das war toll! 
Klar, er kann bestimmt auch noch andere Oktaven hervorzaubern - und das um drei Uhr nachts - aber nicht jedes Kind agiert in dem Alter so ausgegelichen und selbst - bewußt! 
Man soll Kinder nicht miteinander vergleichen, das möchte ich ja gar nicht, nur finde ich ihn megafit!"

Geht das nicht runter wie Öl? Ja, das tut es! Ich denke schon, dass ich einiges in der Erziehung unseres kleinen Lieblings richtig mache (ich denke alle Eltern machen sich da mehr als genug Gedanken darüber und sind oft unsicher, ich jedenfalls schon!), es aber auch mal zu hören und wertgeschätzt zu werden, ist einfach toll und braucht man einfach mal! Sowas baut auf, gerade wenn mal nicht alles rund läuft und man am zweifeln ist.

Und wo war hier nun die angekündigte Polsterfolie aus dem Beitragstitel? Hier kommt sie auch schon! Legt diese einfach mal auf den Boden und wartet ab was passiert... ihr könnt sie auch gerne zusammen mit euren Kindern bearbeiten. Für euch sicherlich streßabbauend und für das Kind ein tolles haptisches (besser ohne Socken!) und akustisches Erlebnis!



Samstag, 3. Mai 2014

Fingerübung - Steckübung

Im Buch "Übungen des praktischen Lebens für Kinder unter 3 Jahren" bin ich über eine Idee gestolpert. Dort werden Fingerübungen mit einem Solitär-Spiel durchgeführt. Garkeine schlechte Idee habe ich mir da gedacht. Zunächst habe ich überlegt, mir ein solches Spiel zu kaufen, gerne auch gebraucht. Dann habe ich gesehen, dass es Solitär auch als Steckvariante und nicht nur mit Kugeln gibt.
Da kamen meine grauen Zellen direkt wieder ins grübeln... das kann MANN doch auch selbst machen, oder? "Schaaaaahaaaaatz?"

Uns so geschah es dann. Kurz am Rechner geplant und dann binnen Minuten gebastelt. Eine wirklich tolle Übung für die Kleinen, um ihre Fingerfertigkeiten weiter zu trainieren und zu üben. Jetzt überlege ich mir noch eine Variante mit Kugeln... Hier seht ihr die Variante mit 6 mm Holzdübeln zum Stecken:




Dieser kleine halboffene Mund, wenn er hochkonzentriert ist ♥