Vor mehr als 5 Wochen zeigte ich euch ein Bild auf Instagram und Facebook, auf dem ihr meine Tochter an ihrem Waschtisch stehend Zähneputzen, sehen konntet. Ihr wart alle so sehr davon begeistert, dass ich mich direkt daran machte, euch noch weitere Waschtisch-Ideen zu sammeln und vorstellen zu wollen. Denn wie immer gibt es nicht nur eine mögliche Umsetzung, sondern hier spielen immer die vorhandenen Gegebenheiten, Materialien und finanziellen Mittel eine Rolle.
Unseren Waschtisch hatten wir damals für den Sohn gebaut und wurde für die Tochter aufbewahrt, bis sie nun mit ihren 14 Monaten bereit dafür war. Die Artikel die ich über unseren Waschtisch schon geschrieben habe, könnt ihr hier nachlesen:
Die Freude meiner Tochter nun selbst für sich Sorge zu tragen, sich alleine die Hände waschen zu können, sich dabei im Spiegel zu betrachten, sich die Zähne alleine zu putzen, war groß. Man hat es ihr so sehr angesehen, wie stolz sie war und mit wieviel Begeisterung sie ihren Waschtisch angenommen hat. Die ersten Tage zeugten davon, dass sie eigentlich nicht mehr vom Waschtisch wegwollte. Jeder Schritt musste immer und immer wieder geübt und wiederholt werden. Ganz typische Montessori-Momente, die man einfach nur staunend begleiten kann, in dem man sich soweit es geht zurück nimmt.
Trotzdem ist es wichtig dabei zu bleiben, um auch die richtige Vorgehensweise beim Waschen, beim Putzen, beim Umgang mit unserer wichtigsten Ressource Wasser, zu erlernen.
Für uns war und ist es toll unseren Kindern fließendes Wasser durch den Anschluß an die Badewannen-Armatur zu ermöglichen. Es ist ein Stück mehr Selbstständigkeit, ein Teil weniger, den wir als Eltern anfangs übernehmen müssten, wenn wir z.B.einen Krug oder die Schüssel für sie füllen. Sie können direkt lernen wie ein Wasserhahn funktioniert, diesen wieder zu Schließen während des Zähneputzens usw. Ich führe Schüttübungen lieber in der Küche/ im Wohnbereich mit meinen Kindern durch, dort wo sie Alltag eigentlich auch zu finden sind.
Zudem ist unsere Waschtischvariante sehr platzsparend. Da sie auf der Badewanne aufliegt, stellt sie mir keine weitere wichtige Fläche im Bad zu, die wir nicht hätten. Und auch mit Waschtisch können die Kinder beide problemlos baden. Wir müssen ihn also nicht extra herausheben. Wir Eltern duschen sowieso lieber. Und auch wenn wir einzeln baden würden, stört auch hier der Waschtisch nicht. Im Gegenteil, er ist sogar eine prima Ablagefläche während des Badens.
Aber wie ich zu Anfang schon schrieb, jede Familie hat eine andere Ausgangssituation und so habe ich mich für euch einmal im Internet umgeschaut und einige tolle Ideen gesammelt, die euch vielleicht für euren eigenen Kinder-Waschtisch inspirieren könnten.
Alle von mir gefundenen Ideen findet ihr in meinem Pinterest-Board "Kinderwaschtisch" und einige davon möchte ich jetzt nochmal gezielt herausnehmen, da mir die Umsetzung besonders gut gefallen hat:
Vorhandenes Bidet nutzen
Ich weiß nicht, ob Bidets noch wirklich neu verbaut werden, aber sicherlich gibt es diese noch in einigen Altbauwohnungen. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie wir immer zum Zähneputzen um das Bidet herumstanden, wenn wir bei unserer Oma übernachtet haben. Eigentlich logisch, die Höhe und Größe passt. Bei Chroniques d’une globe-têteuse wird ein toller Aufbau um das Bidet herum gezeigt, welcher dann als Waschtisch für das Kind verwendet werden kann. So wird Vorhandenes wunderbar integriert und es muss nicht zusätzlich neuer Platz geschaffen werden.
Hier habe ich ein käufliches Kinderwaschbecken
entdeckt, welches man wohl auch auf das Bidet aufsetzen kann. Leider von mir nicht erprobt, aber ich wollte es nicht unerwähnt lassen.
Das zweite Waschbecken niedriger planen
Wer schon beim Hausbau oder Umbau um seine Kinderwünsche weiß, kann dies vielleicht beim Gestalten des Bades berücksichtigen. Vor allem, wenn ohnehin zwei Waschbeckenplätze geplant sind. Wieso den zweiten Waschplatz also nicht niedriger planen, in Kindergröße. Dieser IKEA-Hack hat mir sehr gut gefallen und kann sicherlich auch mitwachsend gestaltet werden, so dass irgendwann beide Waschbecken wieder gleich hoch sind. Ich finde die Idee wirklich ganz toll und auch hier ist wieder ein Wasseranschluß vorhanden.
Aufklappbarer Hocker
Ganz toll fand ich auch die Idee mit dem verstecken Waschtischbei StinesZuhause. Wird der Waschtisch nicht gebraucht, wird der Deckel herunter geklappt und man hat einen Hocker auf dem man sich Setzen kann bzw. Wäsche, Handtücher usw. ablegen kann. Sinnvoll wären dann kleine Utensilos die man eventuell an der Seite einhängt, um dort alle wichtigen Waschutensilien schon griffbereit zu haben, damit dieser nicht immer erst wieder hingeräumt werden müssen. Eine jedenfalls sehr platzsparende Idee, wie ich finde.
Die Stuhlvariante
Ganz oft nachgebaut wird mittlerweile der Stuhl-Waschtisch. Hier habe ich ganz viele Varianten für euch gefunden. Der Vorteil hierbei ist ganz augenscheinlich, dass ein Grundgerüst schon vorhanden ist und nur noch wenig gebaut werden muss. Ein Loch für die Waschschüssel, einen Spiegel an die Rückenlehne kleben, Hacken an die Seite und was ich auch ganz sinnvoll finde, wenn der Stuhl schon Querstreben an den Beinen hat, kann man hierauf noch ein Brett oder ein Tablett/ kleine Holzkiste (wie bei Mullemuck gesehen) legen und hat so eine zusätzliche Lagerfläche für kleine Handtücher, den Krug usw.
Das IKEA-Regal als Waschtisch
Es gibt einige kleine IKEA-Regale, die sich prima eignen um auch als Waschtisch verwendet zu werden. Diese habe ich bei TigersAbenteuer, Emil und Mathilda und Madame Kunderbunt entdeckt. Hier wurden auch keine Löcher für die Waschschüsseln verwendet, sondern einfach oben drauf gestellt. Hier kommt es sicherlich auf eine gute Standfläche an und wie schwer die Schüsseln sind, damit sie nicht zu einfach kippen können.
Das gekaufte Kinderwaschbecken
Dieses Kinderwaschbecken
ist aus Plastik und vielleicht auch nicht sonderlich schön. Aber auch hier sind wir wieder bei vorhandenen Möglichkeiten. Es muss handwerklich nichts gebaut werden und es ist absolut platzsparend. Um eventuell nicht noch mehr neues Plastik in Umlauf zu bringen, kann man dafür Flohmärkte oder auch die Kleinanzeigen durchforsten, hier werden immer wieder welche verkauft.
Getränkespender als Wasserhahn
Auch hier sieht man wieder, viele Eltern, viele Ideen und Lösungswege. Daher möchte ich euch diese unbedingt zeigen. Bei Milk Eyes wurde einfach ein großer Getränkespender zum Waschtisch dazu gestellt und dient somit als Wasserhahn-Ersatz.
Oder eben selbst gebaut
Natürlich gibt es auch immer wieder die begabten Heimwerker, die sich hieren Waschtisch selbst bauen mit vielen kleinen Variationen und tollen Umsetzungen. Hier wurde auch wieder ein IKEA-Regal als Grundgerüst verwendet, aber noch eine Rückwand ergänzt, um einen großen Spiegel anzubringen. Bei dieser Variante gefällt mir das kleine Ablagebrett und hier mag ich die kleinen Spots die zusätzlich angebracht wurden, so dass das Kind den vollen Durchblick hat. Sehr süß gemacht.
Ihr seht, es gibt wirklich eine Vielfalt an Möglichkeiten, eigenen Interpretationen und Umsetzungen. Es werden vorhandene Möglichkeiten genutzt,es wird selbstgebaut, es werden Möbel als Grundelemente verwendet oder man kauft es eben. Bei Dawanda gibt es auch die Stuhlvariante käuflich zu erwerben, habe ich gesehen.
Schlußendlich eint uns alle, wir wollen unseren Kindern Möglichkeiten geben selbstständig zu sein. Wichtige Handgriffe der täglichen Körperpflege lernen zu können, um somit zu wachsen. Wachsen an wichtigen Erfahrungen, Handgriffen, Wissen und Selbstwertgefühl.
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