Donnerstag, 16. Februar 2017

Unsere liebsten Vorlese-Bücher mit 4 Jahren

Wir lesen jeden Tag! Der Sohn mag es sehr vorgelesen zu bekommen und auch ich liebe es vorzulesen. Das vorlesen auch gut tut, habe ich schon in einem früheren Artikel beschrieben. Sind die Kinder noch kleiner sind es eher Bilderbücher, die man gemeinsam betrachtet oder sie enthalten maximal noch kleine Zweizeiler, die man vorlesen kann.
Nach und nach nimmt der Text zu und auch die Vorlesezeit, immer gepaart mit der höher werdenden Aufmerksamkeitsspanne der Kinder.
Mein Sohn war schon immer sehr ausdauernd beim Bilderbuch betrachten und später auch beim Durchschauen und Lesen von Sachbüchern.
Irgendwann mit drei Jahren bemerkte ich, dass diese Bücher für das abendliche Vorlesen nicht mehr geeignet waren. Sie laden noch zum Nachfragen ein. Klappen wollen nochmal geöffnet werden. Plötzlich ist das Ziel des Vorlesen, dass zur Nacht das Kind ruhiger wird und dann gemeinsam in den Schlaf gekuschelt wird, irgendwie verloren gegangen.
Andere Bücher mussten hier. Bücher mit Geschichten, denen man genau zuhört und lauscht, um nichts zu verpassen. Und der Sohn liebt es ganz dicht bei mir zu sein, die Bilder während des Vorlesens zu betrachten und darauf zu warten, was in der Geschichte als Nächstes passiert.

Im letzten Jahr haben sich so einige Vorlese-Bücher bei uns angesammelt, die wir gerne vor dem Schlafen zusammen lesen. Die Geschichten sind darin mal mehr, mal weniger lange. Manchmal lese ich eine Geschichte, manchmal mehrere hintereinander. Manchmal unterbreche ich auch in der Hälfte einer Geschichte und lese am nächsten Abend weiter. Der Sohn könnte gefühlt ewig zuhören, er schläft auch wirklich ganz, ganz selten beim Vorlesen ein. Deswegen muss ich auch irgendwann selbst den Schlußpunkt setzen und wünsche ihm dann eine Gute Nacht, knuddel und küsse ihn und wir legen uns zur Ruhe. Meist ist er dann innerhalb Minuten eingeschlafen. 
Ich liebe diese ruhigen und schönen Abendstunden, es ist ein schöner Ausklang des Tages, nochmal so nah beinander zu sein und gemeinsam den Tag zu beenden.

Die meisten unserer Bücher versuche ich vom Inhalt nicht zu abstrakt zu halten. Sie sollen einen Realitätsbezug haben, so dass es für den Sohn einfacher ist, den Inhalt der Geschichten auf das eigene Leben und Handeln zu beziehen und darüber nachzudenken zu können.
Ganz toll finde ich hier die Geschichten von Astrid Lindgren. Ich selbst habe sie als Kind nie gelesen und kannte sie nicht, außer das was ich im Fernsehen gesehen habe. Michel aus Lönneberga und Pippi Langstrumpf. Man kann sich sehr gut mit den Personen der Geschichten identifizieren bzw. sich fragen, wie hätte ich reagiert?

Zurzeit lesen wir Wir Kinder aus Bullerbü und Immer lustig in Bullerbü , die kleinen Geschichten sind wirklich sehr schön, aus Sicht von Lisa, eines der Kinder von Bullerbü geschrieben und erzählt im Grunde von Alltagsgeschehen. Nichts Ungewöhnliches, nichts Megaaufregendes. Aber ich glaube, dass macht diese Bücher aus, dass sie das beschreiben, was jedes Kind mit seinen Freunden oder Geschwistern erleben könnte.

Auch von Astrid Lingren sind die Geschichten von Lotta. Von Lotta, die alles kann. Behauptet sie jedenfalls... auch wenn sie weiß, sie kann es nicht. Aber sie will alles können. Wie auch ihre großen Geschwister und sie lässt sich dafür immer etwas einfallen. Sie lässt sich nicht entmutigen und will es können. Wir hatten dazu schon eine Geschichte in dem großen Weihnachtsbuch von Lindgren gelesen und nun das Buch Lotta kann Rad fahren .


Ebenfalls sehr gerne lesen wir Die kleine Birke . Es handelt hier von einer großen Buche, die ganz alleine da steht und sich einen weiteren Baum in ihrer Nähe wünscht. Irgendwann ist da die kleine Birke, die in ihrer Nähe wächst. Und die Buche erzählt ihr alles. Über die Jahreszeiten, über die Tiere in der Umgebung, über Naturereignisse, über die Menschen. Es ist eine schöne Geschichte, mit viel Sachwissen. Sowas mag ich gerne. Sie ist noch etwas lang, sie auf einmal zu lesen. Daher teile ich sie gerne auf zwei Abende auf. Nicht unerwähnt, möchte ich die wunderschönen Illustrationen in diesem Buch lassen. Traumhaft schön!


Hilfe für Mario wird sogar als Montessori-Bilderbuch beschrieben und verkörpert die Grundgedanken von Mario Montessori. Hilfe zur Selbsthilfe, Nächstenliebe, Vervollkommnung. Es wurde von dem Montessori Arbeitskreis Koblenz entwickelt und die Einnahmen werden komplett in die Förderung der Montessori-Pädagogik genutzt. Ich finde das Büchlein wirklich sehr gelungen und die Emotionen darin finde ich sehr gut beschrieben, der Sohn fiebert richtig mit dem kleinen Schildkröten mit.



Am Ende habe ich ein eher ungewöhnliche Buchempfehlung, die nicht so ganz zu den anderen Empfehlungen passt. Es geht um den kleine Drache Kokosnuss . Durch Zufall lasen wir einmal eine der Geschichten und seit dem liebt der Sohn die Abenteuer des kleinen Drachen. Er weiß, dass diese Geschichten nicht echt sind und das es eben auch keine Dracheninsel gibt. Aber ich glaube, genau das gefällt dem Sohn auch so sehr dabei. Drachen. Eine Fantasiewelt und trotzdem ist da Freundschaft, Familie und Werte die vermittelt werden. Der kleine Drache Kokosnuss ist immer offen und freundlich zu allen, er ist aufgeschlossen und gibt nicht viel auf Vorurteile oder Ängste von Anderen. Er will alles lieber selbst erfahren, entdecken und sich ein eigenes Bild machen. Das finde ich sehr schön an diesen Geschichten. Vom kleinen Drachen sind schon wahnsinnig viele Geschichten und Bücher veröffentlicht worden, ich denke wir werden hier noch einiges zu lesen haben. Derzeit lesen wir: Der kleine Drache Kokosnuss kommt in die Schule

Und grundsätzlich wird der Sohn auch nicht müde, die Geschichten immer und immer wieder zu lesen. Sind wir am Ende angekommen, beginnen wir wieder von vorne. Er kann die Geschichten viele Male vorgelesen bekommen und liest sie immer wieder gerne. Von oben genannten Büchern hat er keine speziellen Vorlieben, er holt sie alle immer wieder hervor. So bleibt es abwechslungsreich. 

Und was sind eure liebsten Vorlesebücher?

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Samstag, 11. Februar 2017

Braucht mein Kind einen Lernturm?


Seit wir den Lernturm im Internet entdeckt und nachgebaut haben, ist er für uns nicht mehr aus dem täglichen Leben und Arbeiten wegzudenken. Schon früh konnte uns unser Sohn bei den Essensvorbereitungen zuschauen und dann auch mithelfen. Es war ein großer Schritt für seine Selbstständigkeit. Der Lernturm wurde nun an unsere Tochter weiter gereicht und auch hier sehen wir, wie gerne er angenommen wird und wie entspannt es schon jetzt in der Küche zugeht. Sie beobachtet sehr genau und schon bald wird auch sie mithelfen können.

Nun kommen immer wieder Fragen auf, die ich selbst gestellt bekomme oder die ich im Internet dazu lese: Braucht man das wirklich? Lohnt sich die Anschaffung, wenn das Kind doch auch direkt auf einen Hocker könnte? Wäre ein Hocker nicht besser, da die Kinder achtsamer sind? Ist das Helfen in der Höhe überhaupt sinnvoll, wenn sie es vielleicht noch garnicht einschätzen können? Wem hilft der Lernturm mehr? Den Kindern oder den Eltern? Ist der Lernturm wirklich sicher?

Ich versuche heute einige Fragen, auch in Anlehnung an Montessori, zu beantworten und euch damit die Entscheidung zu erleichtern, ob ein Lerntum bzw. die Anschaffung sinnvoll ist oder nicht.

Enorme Erleichterung für uns Eltern

Wie ich in den damaligen Blogbeiträgen zu diesem Thema schrieb, ist der Lernturm plötzlich eine enorme Erleichterung für uns Eltern. Unsere Kinder wollen dabei sein, sie wollen tun was wir tun, sie wollen beobachten können, wollen begreifen, wollen lernen. Ihnen ist es daher wichtig bei uns zu sein, nur so können sie sich entwickeln. Für uns Eltern kann dieses Bedürfnis nach Nähe und Aufmerksamkeit bei den Essensvorbereitungen anstrengend sein. Kind auf dem Arm und einhändig kochen ist nicht immer so einfach. Auch die Alternative das Kind in die Trage/das Tuch zu nehmen, ist nicht immer praktikabel oder angenehm. Alleine meine Tochter wiegt mit etwas über einem Jahr schon mehr als 12 kg. Ich trage sie wirklich gerne, aber wenn ich andere Möglichkeiten sehe, versuche ich diese auch zu nutzen.

Beim Sohn  und nun auch bei der Tochter kam daher die "Rettung" in Form des Lernturms daher. Der Sohn war nun dabei, konnte alles genau sehen, beobachten und erfassen und war glücklich. Er war zu diesem Zeitpunkt, knapp über 1 Jahr alt und konnte direkt alleine hochklettern, wenige Tage später wusste er auch schon, wie er alleine wieder herunter kam. Er konnte also selbst entscheiden, ob er beim Kochen dabei sein möchter oder nicht.

So entsteht dem Kind die Möglichkeit, selber zu handeln. Und die eigene Handlung wird Willensäußerung. Ohne den Vollzug einer Handlung ist keine Willensäußerung möglich. Das Willensleben ist das Leben der Tat.

- Maria Montessori - 

Einige kritische Stimmen schreiben, dass sie es nicht gut finden, dass Kinder in den Lernturm gehoben werden und ihnen somit diese Entscheidung abgenommen wird. Zudem sind die Kinder dann auch in der eigenen Bewegungsentwicklung noch nicht soweit. Sie können die Höhe nicht einschätzen, sie konnten dies noch nicht ausreichend üben.

Höhen können eventuell nicht eingeschätzt werden

Ich kann diese Beweggründe sehr gut verstehen und nachvollziehen und gebe ihnen grundsätzlich recht. Ich finde es persönlich auch viel besser, wenn das Kind von Anfang an alleine den Lernturm hinauf- und hinunter steigen kann. Beim Sohn hat dies auch wunderbar funktioniert. Also hätte ich ihm doch auch gleich einen Hocker anbieten können, oder? Wieso den Lernturm?
Der Lernturm bietet für mich die Sicherheit des Geländers. Gerade für die Kleinsten ist es sicherlich sehr schwierig sich auf so viele Dinge gleichzeitig zu konzentrieren. Beobachten, mithelfen und dann noch die Bewegung und den Stand zu koordinieren, damit man nicht einen falschen Schritt macht und runterfällt. Auch als Eltern ist es leichter. Denn wenn man gerade kräftig am Rühren ist, damit nichts anbrennt, ist man abgelenkt. 
Nun könnte man wieder sagen, dann ist das Kind noch nicht soweit in dieser Höhe zu arbeiten. Mag sein, aber sagt nicht schon Montessori, wir sollen die Umgebung dem Kind in seiner jeweiligen Entwicklung anpassen und ihm helfen und unterstützen. Wenn uns nun das Kind helfen möchte, es aber noch zu klein ist, um genau auf seinen Stand zu achten, wieso soll ich ihm und uns nicht diese Sicherheit durch den Lernturm geben?
Das Einschätzen von Höhe kann auch anderweitig geübt werden. Auf dem Spielplatz oder einem Kletterbogen oder Pikler-Dreieck Zuhause oder z.B. auch Hocker an anderen Stellen der Wohnung, z.b. im Bad. Hier kann man sich komplett auf das Kind konzentrieren und ist durch Kochen nicht abgelenkt.

Win-Win-Situation

Sollten die Kinder einfach in den Lernturm gehoben werden, wenn sie den Auf- und Abstieg noch nicht alleine schaffen? Das ist eine schwierige Frage und noch vor Monaten hätte ich gesagt, nein! Wir sollten den Kindern diesen wichtigen Schritt nicht vorweg nehmen. Wir nehmen ihnen diesen Lernerfolg, die Motivation und werfen sie vielleicht auch mit Selbstentwicklung ein Stück weit nach hinten. 
Nun ist hier aber meine Tochter... 12kg schwer und auf dem Rücken möchte sie sich nicht tragen lassen. Vorne in der Trage zu kochen, das geht nicht mehr. Gerade zur Abendzeit wird die Tochter aber so anhänglich, dass ich sie nicht absetzen kann, der Protest wäre groß. Bisher warteten wir also immer bis der Papa von der Arbeit nach Hause kam und er dann kochte. 
Wir entschieden uns nun doch die Tochter in den Lernturm zu stellen und siehe da: Glücklich, ausgeglichen und wenn sie keine Lust mehr hat darin zu stehen, bekomme ich das auch direkt signalisiert und helfe ihr heraus. Eine Win-Win-Situation für Eltern und Kind. Ich werde sehen, wie hier die weitere Entwicklung ist.

Ich möchte kurz anmerken: Die Kinder sollten sich schon selbst aufrichten und selbst längere Zeit fest stehen können. Diese körperliche Entwicklung muss gegeben sein, da man die Kinder sonst wirklich in eine Situation bringt, die ihre kleinen Körper noch nicht schaffen und es somit zu Belastungen kommt.
Ich sehe schon täglich, wie meine Tochter versucht den Lernturm heraufzukommen. Die Knie sind schon auf der ersten Stufe. Sie will es von sich aus lernen. Wichtig ist in meinen Augen daher, unsere Kinder nicht grundsätzlich dieser Hürde zu nehmen, wenn wir sehen, sie wollen in den Lernturm oder hinaus. Sondern wir warten ab und beobachten. Oder versuchen zu einem späteren Zeitpunkt Hilfe anzubieten. Dem Sohn habe ich z.B. damals den Abstieg mit wenigen Worten aufgezeigt, als ich merkte,  er verlangte nach Hilfe. So bleibt die Motivation erhalten, es selbst zu lernen und zu schaffen. Ich unterstütze es und nehme ihm nicht alles ab.
Was ich allerdings garnicht schön und auch einschränkend finde, sind diese Art Lerntürme, die komplett geschlossen sind. Die Kinder können diese Türme niemals alleine nutzen und werden in ihrer Selbstständigkeit dauerhaft eingeschränkt.

Lernturm als Klettergerüst?

Wie sicher sind Lerntürme, gerade die Selbstgebauten? Kein Lernturm bietet 100%ige Sicherheit vor dem Kippeln und Umfallen. Hier sind wir als Eltern gefragt und sollten unsere Kinder damit nicht alleine lassen bzw. auch hier gilt zu Beobachten und nach und nach die Verantwortung an unsere Kinder zu übergeben. So wie es auch in allen Lebensbereichen ist. Haben wir einen Stockdosenschutz oder Türgitter? Wann nehmen wir es weg? Wann lassen wir unsere Kinder ohne Aufsicht die Treppen laufen? Irgendwann gibt es immer ein Punkt an dem wir uns entscheiden unsere Kinder zu vertrauen. Bis dahin bleiben wir dabei. Bis dahin stellen wir vielleicht Regeln auf und achten auf die Einhaltung. Wie z.B. der Turm wird nur genutzt wenn wir Eltern dabei sind, auf die Arbeitsplatte wird nicht geklettert oder der Lernturm grundsätzlich nicht zum Klettern genutzt wird oder das sich nicht über die Seiten hinaus gelehnt wird, wegen der Kippgefahr. Das kann je nach Kind gleich verstanden werden oder auch einen längeren Lernzeitraum benötigen. Ich habe von manchen Eltern gelesen, die den Lernturm, sobald sie den Raum verließen, immer umgelegt haben. Natürlich beschneide ich meine Kinder in diesem Moment, aber das tue ich zur Sicherheit auch bei der Verwendung von Türgittern.

Lerntürme bieten nur einen kleinen Arbeitsbereich

Sollte ich mein Kind grundsätzlich in der Höhe helfen lassen oder besser einen eigenen Arbeitsplatz schaffen?
Zunächst einmal können die ganz Kleinen noch nicht viel mithelfen. Daher ist hier ein eigener Arbeitsplatz wenig sinnig und wird wohl auch nicht genutzt werden, da man nicht direkt bei Mama und Papa ist und nicht sieht, was diese tun. 
Später sobald eigene Arbeiten erledigt werden können. Putzen, schneiden, schälen usw. wäre das natürlich sehr schön. Die Kinder sind nicht begrenzt auf die kleine Stellfläche des Lernturms. Müssen nicht ständig hinabsteigen, wenn sie etwas aus Schränken holen müssen oder etwas mehr Arbeitsfläche benötigen. Wer den Platz in der Küche also hat, der sollte dem Kind diese Möglichkeit gerne bieten. Wir sehen schließlich selbst wieviel wir uns in der eigenen Küche bewegen und hin. und herlaufen. Leider kenne ich selbst viele Küchen, die diesen Platz nicht bieten. Der Lernturm bietet daher die Lösung, dass die Kinder trotzdem mithelfen können und sie wissen sich damit auch zu helfen und beginnen schon früh den Turm überall dahin zu schieben, wo sie ihn benötigen. Es dauert eben alles etwas länger und diese Geduld müssen dann auch wir Eltern aufbringen.

Lernturm ist in vielen Bereichen einsetzbar

Der Turm wird ohnehin gerne von den Kindern auch außerhalb der Küche genutzt. Lichtschalter können damit aus- und eingeschaltet werden und durch die gewonnene Höhe können plötzlich Dinge erreicht werden, die bisher nicht erreichbar waren. Das bedeutet natürlich auch für uns Eltern wieder ein Umdenken und vielleicht Umräumen, um hier den Kindern die Freiheit zu lassen und sie nicht durch Verbote zu hemmen. Neben den vielen positiven Rückmeldungen ist das nämlich einer der häufigsten Kritikpunkte des Lernturmes: die deutlich erhöhte Reichweite der Kinder. Hier gilt es nach Montessori, die Umgebung dem Kinde anzupassen und Konfliktpotential, wo immer möglich, zu reduzieren. 

Nun habe ich versucht einige Blickrichtungen auf den Lernturm zu beleuchten und am Ende muss ich natürlich sagen, es wird immer Familien mit positiven und negativen Erfahrungen geben, Befürworter und auch Kritiker, doch schlußendlich müsst ihr euch als Familie entscheiden und wohlfühlen. Es muss aber auch den Bedürfnissen der Kinder angepasst sein. Unsere Kinder müssen mit den Hilfen, die wir ihnen bieten, wachsen und zum "Meister ihrer Selbst" werden können, wie es Maria Montessori, beschreibt. Hilfen, sollen nicht behindern und nicht demotivieren. Sie müssen vielleicht auch immer wieder angepasst werden, mit der Entwicklung und den Fähigkeiten unserer Kinder, um ihnen damit eine Umgebung zu geben, die sie in ihrem Lernwillen unterstützt. Ein Lernturm kann daher für eine gewisse Zeit eine sinnvolle Hilfestellung sein, die uns und unsere Kinder ein kleines Stück Weg begleitet.

Das Kind weiß nicht, wie es sich diese Umgebung selbst schaffen soll. Nur der Erwachsene kann es tun, und das ist die einzige tatsächliche Hilfe, die man dem Kind geben kann.

- Maria Montessori -