Mit diesem Buch "
Schlaf gut, Baby!
" haben Herbert Renz-Polster und Nora Imlau ein Buch geschrieben, welches wirklich unglaublich wichtig und nötig ist. Es ist eines dieser Bücher von denen man sagen würde, es sollte zur "grundlegenden Leselektüre in der Schwangerschaft" gehören, um wirklich zu wissen, was Babys brauchen und wie zukünftig unsere Nächte werden können und das dies vollkommend normal sein wird!
Auch für mich, wäre dieses Buch vor der Geburt meines Sohnes hilfreich gewesen! Es hätte alles soviel leichter gemacht und mir und meinem Sohn viele Tränen erspart!
Nirgendwo begegnen sich Eltern und Kind direkter, persönlicher und auch ungeschützter als beim Schlafen - und das in einer für beide wohl einmaligen Umbruchphase. Auf dieser Rüttelstrecke werden Beziehungen geknüpft, gestärkt und auf die Probe gestellt.
Die beiden Autoren erklären genau den kindlichen Schlaf, wie er schon seit jeher ist und das sich bei unseren Babys in den vielen Jahrtausenden unserer Evolution nichts geändert hat. Sie brauchen unsere Hilfe beim Einschlafen, beim Schlafen, beim Weiterschlafen. Manche etwas mehr, manche etwas weniger. Die Kinder die unsere Hilfe etwas weniger brauchen, sind nicht die Regel. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Ob ein Kind nun von Beginn an ein "Gutschläfer" ist, ist auch kein Verdienst von uns Eltern und rühmen müssen wir uns daher auch nicht. Es gibt natürlich einige Tipps und Ratschläge, die für ein eventuell besseres Ein- und Durchschlafen hilfreich sein können. Aber die Autoren geben auch ganz klar an, es sind keine der üblichen Methoden, die von sich behaupten, dass die Kinder das Schlafen lernen. Nein, die Tipps, welche die Autoren in ihrem Buch aufführen, sind lediglich Erfahrungen, die helfen können, es aber nicht müssen. Denn so individuell wie unsere Kinder sind, so individuell sind auch ihre Schlafbedürfnisse. Als Eltern gilt es nun, diese genauen Bedürfnisse zu erkennen, anzunehmen und zu erfüllen.
Wir glauben, dass Kinder mit angeborenen Grundbedürfnissen auf die Welt kommen, die seit vielen tausend Jahren das Überleben unserer Art sichern und die sich durch moderne Erziehungstricks nicht einfach ausschalten lassen. Zu diesen Bedürfnissen gehört auch das nach Nähe und Zuwendung am Abend und in der Nacht. Liebevolles Elternsein bedeutet für uns, nicht an diesem angeborenen Grundbedürfnis unserer Kinder herumzuschrauben, als sei an ihnen irgendetwas kaputt. Sondern nach Wegen zu suchen, unsere eigenen Bedürfnisse mit denen unserer Kinder in Einklang zu bringen. Am Tag und in der Nacht.
Wir werden es gewiss nicht immer so machen können, wie die Kinder es sich wünschen. Kompromisse gehören dazu. In einer nicht perfekten Welt sind Enttäuschungen unvermeidlich - auf beiden Seiten. Darauf sind wir und auch die Kinder eingestellt.
Aber die Kompromisse dürfen nicht zulasten der kindlichen Entwicklung gehen. In allem, was wir als Eltern tun, gilt es, das "Entwicklungskapital" der Kinder zu schützen, ihr Urvertrauen, ihr Gefühl von Sicherheit, Zugehörigkeit und Heimat.
Wir Eltern müssen von Anfang an wissen, dass wir unser Schlafverhalten mit Kindern so nicht mehr beibehalten können. Wir müssen es nun um ein oder mehrere kleine Menschlein, mit teilweise völlig anderem Schlafverhalten und Schlafbedürfnissen herumbauen und für uns alle gemeinsam eine möglich entspannte und schlaffördernde Lösung finden. Die beiden Autoren geben dabei auch völlig undogmatische Lösungen und helfen uns Lesern dabei alles etwas lockerer zu sehen und uns dabei auch einfach die Bedürfnisse unserer Kinder zu nutze zu machen.
Wieso sollen wir unsere kleinen Babys nicht während des abendlichen Fernsehprogramms in den Schlaf stillen? Sie schlafen beim Stillen ein und wir müssen nicht nervös und gelangweilt dabei im Bett liegen, wenn wir doch selbst noch garnicht schlafen wollen? Oder wieso müssen die Kinder im Bett einschlafen? Ist es doch aus evolutionärer Sicht da am Sichersten wo alle sind? Also kann es gerne auch neben uns auf der Couch einschlafen. Wieso kein Familienbett, wenn es für alle passt? Oder wieso feste Schlafenszeiten? Der immer währende Kampf jeden Abend? Wieso sollten wir uns das antun? Gehen wir jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett? Sind wir immer zu selben Uhrzeit müde?
Wann ein Kind leicht einschläft, bestimmt seine eigene innere Uhr. Feste Schlafenszeiten, die sich nicht an den angeborenen Bedürfnissen des Kindes orientieren, bedeuten deshalb nur Stress und lassen die Schlafenszeit zum Machtkampf werden.
Lassen Eltern zu, dass ihr Kind ihnen selbst zeigt, wann es müde ist, entspannt sich die Situation. Und wenn Mütter und Väter den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ihres Kindes erst kennen, können sie auch ganz behutsam darauf einwirken, dass er sich etwas nach vorne oder nach hinten verschiebt.
Ich mag dieses Buch wirklich sehr, es spiegelt unseren so hart erarbeiteten und eigenen Weg der Schlafbegleitung wieder. Ich habe mir noch alles aus vielen Artikeln im Internet zusammenlesen müssen und auch mein Sohn hat mir immer wieder seine Bedürfnisse aufzeigen müssen, bis ich verstand. Manches taten wir auch intuitiv, weil es einfach passte und wir uns damit wohlfühlten. Aber oft auch mit einem schlechten Gewissen, da wir dachten wir würden unser Kind verwöhnen, so wie es oft zu hören oder zu lesen ist. Hier holen uns die Autoren ebenfalls ab und beruhigen uns. Kinder kann man durch die Erfüllung wichtiger Bedürfnisse nicht verwöhnen! Wir starken ihr Urvertrauen! Und eines habe ich in meiner 3,5jährigen Elternzeit auch gelernt: Das Schlafverhalten ist in einem ständigen Wandel. Was heute noch passt, kann morgen schon wieder ganz anders laufen! Darauf müssen wir uns einstellen lernen und flexibel bleiben!
Bitte liebe werdende Eltern und auch liebe Eltern, die mit der derzeitigen Schlafsituation nicht zufrieden seid, kauft euch dieses wundervolle Buch "
Schlaf gut, Baby!". Es kann wirklich zu ruhigeren und erholsameren Nächten führen! Nicht weil wir unsere Kinder verändern, sondern weil wir Eltern ein besseres Verständnis für unsere Kinder bekommen werden!
Die Natur zwingt dem Kind ein bestimmtes Schlafverhalten auf. Es ist bekannt, es ist beschrieben: Babys und kleine KInder wachen nachts auf und brauchen den Trost ihrer Eltern. Das ist normal. Damit müssen wir leben.
Es ist nicht Aufgabe des Kindes, dass es seine elementaren Bedürfnisse an die Wünsche seiner Erwachsenen anpasst. Die Eltern sorgen für ihre Kinder, nicht umgekehrt. Die Verantwortung liegt bei uns. Kein Programm der Welt kann sie uns abnehmen.
* Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links