Dienstag, 31. Dezember 2013

Wie war das Jahr und wie wird das Nächste?

Als werdende Eltern macht man sich so seine Gedanken. Wir wird es mit Kind werden, was wird sich verändern und können bestimmte Wunschvorstellungen auch gehalten werden?
Ohja, man hat so seine Überlegungen.... "So werde ich das niemals tun" - "Mein Kind macht das ganz bestimmt nicht...." - "Und xy werde ich ganz gewiss nicht brauchen".... Ok, ich habe schon etwas vorgebaut und die Sätze immer etwas anders formuliert "Wenn alles klappt, würde ich gerne..." - "Ich stelle es mir so und so vor, schauen wir mal...." Aber innerlich hat man schon so seine Pläne. Meine Pläne und Überlegungen waren folgende:

- Ich will eine Hausgeburt. Ich gehe nicht ins Krankenhaus!
- Ich möchte stillen und das mindestens 6 Monate voll!
- Meinem Kind werde ich keinen Schnuller anbieten!
- So wenig wie möglich vorher kaufen. Erst wenn es wirklich benötigt wird!
- Ich werde das Essen für mein Kind selbst kochen 
- Ich werde kein Fleisch pürieren!
- Kein Blinke-Dudel-Spielzeug
- Ich werde nicht die komplette Wohnung zu Alcatraz umwandeln....
- Unser Kind wird lange im Beistellbett schlafen und auch länger mit in unserem Schlafzimmer
- Ich möchte viel tragen und viel mit dem Kind rausgehen
- Ich werde mit meinem Kind kommunizieren und ihm alles erklären
- .... (ich hätte meine ganzen Vorstellungen mal vorher aufschreiben müssen...)



Wie ist das erste Jahr nun gelaufen?

Wie ihr alle schon lesen durfte, wurde mir mein Wunsch nach einer Hausgeburt erfüllt. Sie war wunderschön und wie ich sie mir vorgestellt habe. Auch das Stillen klappte von Anfang an wunderbar, ich hatte nie Problem. Den Milcheinschuß habe ich eigentlich nicht bemerkt und aus dem vorsorglich gekauften Quark wurde ein Käsekuchen... 6 Monate habe ich dann aber doch nicht voll gestillt. Das Herzkind zeigte relativ früh Interesse am Essen und knabberte schon mit 4,5 Monaten an Nudeln, Kartoffen, Gurken usw. So starteten wir mit der Beikost früher als gedacht! Stillen tun wir nun mit über einem Jahr immer noch. Zum Einschlafen, zum Kuscheln und Trösten. Ein Ende ist noch nicht in Sicht und nur manchmal wünsche ich es mir anders. Manchmal würde ich Nachts auch gerne mal liegen bleiben, wenn er ruft oder auch mal Abends weg gehen können. Aber die Zeit wird kommen! Ich bin der Überzeugung, dass ihm die Muttermilch weiterhin sehr gut tut und sehe es nun auch nicht mehr ein auf Kunstmilch umzusteigen.
Obwohl ich kochen nicht leiden kann, ich habe darin keine großen Talente, habe ich mir fest vorgenommen, die Breie für mein Kind selbst herzustellen. Und mit viel einlesen und probieren habe ich es auch geschafft! Und mit viel Stolz kann ich auch sagen, dem Keks hat es bisher immer geschmeckt! Und schon seit geraumer Zeit gibt es eben nicht mehr nur Brei, sondern auch feste Nahrung. Ich taste mich heran. Ich werde sicherlich keine Sterneköchin, aber so wächst man eben mit dem Kind zusammen in seine Aufgaben hinein! Fleisch habe ich übrigens wirklich nie püriert!
Obwohl ich stillte und das am Anfang sehr oft, hätte der kleine Zwerg am liebsten nonstop an meiner Brust gehangen. Er hatte ein enorm hohes Saugbedürfnis. Eine unvergessene Erinnerung daran ist auch, dass ich Nachts während dem Stillen eingeschlafen bin und 1 Stunde später dadurch aufwachte, dass der Keks immer noch an mir nuckelte... zusammen mit meiner Hebamme entschied ich mich dann also wenige Tage nach der Geburt doch für einen Schnuller... so ist es eben, so kommt es dann doch... 6 Monate später wollte das Herzkind den Schnuller dann nicht mehr! Es zeigt sich, man muss doch oft nur abwarten.
Die ersten 6 Monate hat das Herzkind direkt neben mir im Beistellbett geschlafen. Danach merkten wir, dass er sehr unruhig im Schlaf wurde und bei jeder Drehung von mir aufwachte. Er wanderte daher in sein eigenes Bettchen am anderen Ende unseres Zimmers. Aber auch dies brachte nur kurzzeitige Besserung und wenige Wochen später zog er komplett in sein eigenes Zimmer um. Dies bedeutet allerdings nicht, dass er nun der perfekte Superschläfer ist.... das hätten wir vielleicht gerne! Er kann sehr hellhörig sein, wenn er nicht fest schläft und schreckt dadurch hoch und ist wach. Es gibt Nächte in denen muss ich alle 2 Stunden zu ihm. Manchmal kann ich ihn zu uns ins Bett legen und er schläft weiter, oft will er aber auch garnicht zwischen uns liegen. Das Thema Schlaf habe ich mir definitiv anders vorgestellt. Natürlich weiß man von schlechten Nächten, wenig Schlaf und viel Geduld, aber eben nur in der Theorie. In der Praxis kann es schon sehr kräftezehrend sein und die Geduld ist Nachts auch nicht gerade in Hochform.... Schlafen wird also auch ein Thema in 2014 sein, dass es eigentlich gilt nicht zu thematisieren, denn ändern kann sich nur das Kind, wenn es dazu bereit ist!
Gekauft haben wir wirklich nur das Nötigste vorher und konnten somit viele Fehlkäufe vermeiden. Natürlich ist es nicht ganz zu vermeiden. Jedes Kind ist individuell und manche Dinge werden von einem Kind benötigt und von dem Anderen eben nicht! Auch Kleidung ist solch ein Thema. Kleine Größen habe ich garnicht erst gekauft. Ich habe erst mit Größe 62/68 aus Prinzip begonnen. Ärmel und Hosenbeinchen kann man jederzeit umkrempeln! Trotzdem passiert es immer wieder, dass man plötzlich zuviele Kleidung hat und manches Kleidungsstück fast ungetragen wieder in Kisten landet. Wirklich schade. Mein Fazit ist: Gerade Ausgehkleidung braucht man pro Größe maximal 2-3 Outfits. So oft geht man mit dem Kind nicht schick weg und bis dahin ist die Kleidung auch wieder gewaschen!
Spielzeug wird hier ebenfalls nur in kleinem Rahmen gekauft und dann auch mit viel Überlegung, welchen Zweck es erfüllen soll. Schon in der Schwangerschaft habe ich auf Absprache gepocht! Dies wird auch akzeptiert. Ein überladenes Zimmer bringt Unruhe und ist damit auch für das Kind überfrachtend und führt zu mehr Unruhe!
Unsere Wohnung ist wirklich keine Gummizelle. Die Ecken bleiben Ecken, die Steckdosen sind nicht gesichert und Kabel liegen teilweise frei, weil es eben nicht anders möglich ist! Schränke sind nicht gesichert und können somit geöffnet werden. Ein Kind versteht schon sehr früh, sehr viel und manche Dinge sollte man einfach in höhere Schrankfächer räumen... Nur ein einziges Türgitter wird wirklich verwendet, damit das Herzkind nicht alleine ins Treppenhaus kann. Ansonsten kann er sich vollkommend frei bewegen.
In der Schwangerschaft habe ich gelesen wie wichtig und gut es ist für die Kinder getragen zu werden. Ich habe mir direkt zwei schöne Tücher ersteigert. Gerade am Anfang waren sie auch viel in Benutzung, wenn der Keks nicht schlafen konnte oder im Schub steckte. Das Tuch war sehr praktisch. Leider trotz gutem Binden nicht für meinen Rücken geeignet und wir stiegen später auf den Bondolino um, der uns bisher viele gute Dienste leistete und es noch immer tut. Wird das Kind unterwegs unruhig, rein mit ihm und alles ist gut! Das tägliche Rausgehen zum Spazieren hat sich bei mir allerdings nicht erfüllt. Dieser Vorsatz gelang mir nicht, manchmal komme ich mir vor als hätte der Tag nur wenige Stunden und schon ist wieder Abend. Ein Vorsatz den ich mir nun auch für 2014 vornehme, gerade jetzt, wo der Keks doch mit dem Laufen beginnt ist es so wichtig für ihn!
Die Kommunikation und das Verständnis für den Kind lehrt mich Maria Montessori. Ich bin so froh, in den letzten Monaten im Internet auf sie gestoßen zu sein. Davor war ich führungslos und wusste nicht wirklich wie ich meine Erziehungsziele verwirklichen sollte. Wie ich mit dem Kind zusammen erreichen konnte, dass es ein "guter" Erwachsener wird. Es macht Spaß zu entdecken, was Maria schon vor vielen Jahren entdeckt hat und sie lehrt mich so vieles. Maria wird mich auch 2014 begleiten und darauf freue ich mich sehr!

"Folge dem Kind, achte auf seine Zeichen, die dir seinen Weg zeigen!" - Maria Montessori

Ein wichtiger Satz, den ich nun im Tao von Montessori gelesen habe! Ein wichtiger Leitsatz für 2014.
Habe ich alle meine Überlegungen und Vorsätze erreichen können, die ich mir mit dem Zusammenleben mit Kind vorgenommen habe? Ich würde sagen ja und ich würde sagen, mein Herzkind hat mir den Weg gezeigt, der für uns als Familie der Richtige ist. So hoffe ich, dass es auch 2014 weiter gehen wird. Gemeinsam mit dem Kind!

Das wird somit mein letzter Post in 2013 sein. Ich wünsche euch somit einen guten Start ins neue Jahr! Ich wünsche euch ein wunderschönes kommendes Jahr 2014. Ein glückliches Jahr mit vielen tollen Überraschungen. Und ich hoffe, wir lesen uns auch im nächsten Jahr wieder und tauschen uns weiterhin aus, es hat mir sehr viel Spaß gemacht meine Gedanken mit euch zu teilen!


Sonntag, 29. Dezember 2013

Die Tage danach!

Vorgestern war es nun soweit. Die große Geburtstagsparty für unser Kleinkind! Kein Baby mehr, sondern ein kleiner Bub ist er nun! Wirklich glauben kann ich es nicht. Das Jahr ist so unwahrscheinlich schnell an mir vorbeigezogen. Ich bin kaum zum Innehalten und Durchatmen gekommen und genauso schnell war dann auch der Geburtstag wieder vorbei!

Der Tag war wirklich sehr schön, viele liebe Freunde und die Verwandschaft sind gekommen um zusammen mit dem Herzkind seinen besonderen Tag zu feiern und mit ihm zusammen zu sein. Für das Herzkind war alles Aufregung pur und er war nonstop unterwegs. Die Omis und Opis hatten viel zu tun und wurden stetig aufgefordert mit ihm an der Hand zu laufen. Geschenke mussten ausgepackt und begutachtet werden. Dazwischen gab es noch viel leckeres Essen und schöne Unterhaltungen. 
Müde war der kleine Keks nicht zu bekommen und als alle Gäste bis auf den harten Kern gegangen waren, war er immer noch wach und wollte dann noch eine Runde im Spielzimmer toben. Weihnachten, die Feiertage, die Vorbereitungen und dann noch die Geburtstagsfeier.... das muss in so einem kleinen Köpfchen erst einmal verarbeitet und aufgearbeitet werden. Die Nächte sind daher derzeit sehr unruhig.

Jetzt ist alles vorbei. Weihnachten, die Feiertage, der Geburtstag.... nun kehrt wieder Ruhe ein. Der Herzmann ist die nächsten zwei Monate auch Zuhause und wir freuen uns sehr auf diese innige Zeit zu Dritt! Jetzt beginnt eine neue Zeit! Eine Zeit mit einem Kleinkind, welches nochmehr lernen und entdecken möchte, noch mehr fordern wird und welches seinen Willen entdeckt und seine Autonomie durchsetzen möchte. Es wird spannend werden! Ich freue mich darauf, aber stelle mir auch immer wieder die Frage, ob ich der Aufgabe gerecht und immer richtig handeln werde. Das Abenteuer geht weiter!

Der Kaffeetisch! Es gab leckere Muffins und Cupcakes und auch eine zuckerfreie Version für die Kleinsten. Daran muss ich aber noch etwas arbeiten... sie waren etwas geschmacksneutral *hust*

Dazu gab es dann noch selbstgemachte Pralinen *jamjam*

Ein kleiner Ausschnitt aus der Deko und vielleicht erkennt ihr auch die selbstgebastelten Sterne, welche ich vor einiger Zeit schon in einem Post vorstellte.

Die Bilderwand... ein Ausschnitt aus einem Jahr Herzkind ♥

Der Geburtstagsmuffin mit Schlagsahne pur für das Geburtstagskind!

Die Erinnerungskiste! Hier werden wir über die nächsten Jahre viele wichtige Kleinigkeiten sammeln und auch die Kärtchen, welche die Gäste für das Herzkind ausfüllen durften. Das wird sicherlich toll, diese in einigen Jahren wieder zu lesen



Die Fotowand! Und die ersten Laufbilder vom Herzkind ♥ Vorher war NIE eine Kamera zur Hand!


Der Geschenketisch! Der Zwerg wurde reichlich beschenkt und ich bin froh, dass unsere Online-Wunschliste ordentlich genutzt wurde und fast ausschließlich davon gekauft wurde. Da wird sich das herzkind freuen, nach und nach seine neuen Lernanregungen entdecken zu können!

Freitag, 27. Dezember 2013

Die Geburt vom Herzkind - Die Hausgeburt!

 ... ein kleines Herzkind machte sich auf den Weg. Keiner hatte schon so früh mit ihm gerechnet! Heute möchte ich den Tag vor einem Jahr nochmal kurz Revue passieren lassen. Den Bericht habe ich schon vor einem Jahr kurz nach der Geburt geschrieben. Ich bin froh, dass ich dies direkt getan habe. So kann ich mir immer wieder alles in Erinnerung rufen und auch viele kleine Details gehen dadurch nicht verloren. 

Donnerstag, der 27.12.2012, 4 Uhr in der Früh

Ich werde wach und merke irgendwas ist anders. Ich habe ein Gefühl im Unterbauch, ähnlich beginnender Mens-Schmerzen und muss ab da alle 10 Minuten auf die Toilette. Ich nahm dies zunächst erst nicht in diesem Umfang wahr, da ich die letzten Nächte sowieso recht häufig auf die Toilette musste. Erst als ich auf die Uhr sah, regte sich bei mir ein leiser Verdacht. Ich überlegte aber auch, dass vielleicht nun bei mir einfach die Vorwehen einsetzen. Wie bei einigen meiner Mitschwangeren aus dem Forum, in welchem ich mich austauschte. Ich wälzte mich also im Bett hin und her, ging ständig auf die Toilette und wartete auf das Weckerklingeln um 6 Uhr, denn später hatten wir sowieso einen Termin bei der Hebamme.

Donnerstag, der 27.12.2012, 6 Uhr

Es klingelte der Wecker und nun berichtete ich meinem Mann, was los ist und ob er mich bitte zur Hebamme fahren kann. So fahre ich bestimmt nicht alleine und dann werden wir sehen, was Inge sagen wird. Wir machten uns also fertig. Immer wieder merkte ich, dass sich Wehen ankündigten und sich mein Bauch zusammenzog. Und mein Schatz warf in den Raum, ob sich der Kleine nicht doch schon auf den Weg macht und wir vielleicht heute Abend schon zu Dritt wären.

Was für ein Blödsinn, dachte ich mir! Ich hatte bisher weder Vorwehen, noch Senkwehen, mein Bauch ist noch oben. Keine vorherigen Anzeichen, was für eine Geburt sprechen könnte. Und bis zum Geburtstermin am 11.01. ist ja auch noch jede Menge Zeit...

Donnerstag, der 27.12.2012, 8 Uhr, Termin bei der Hebamme

Endlich bei der Hebamme angekommen! Im Auto hatte ich weiterhin Wehen und die Uhr zeigte mir, dass diese in Abständen von 6 -10 Minuten kamen. Meiner Hebamme berichtete ich dann von meinem Zustand und fragte sie wie sinnvoll es unter Wehen denn wäre noch weitere geburtsvorbereitende Akkupunktur durchzuführen, welche heute eigentlich anstehen würden?

Sie schnallte mich dann zunächst ans CTG, die Wellenberge waren aber nicht wirklich verändert zu den letzten CTG´s und ich merkte auch das die Wehen etwas abflachten. Ich wurde also doch wieder genadelt

Nach dem die Nadeln entfernt und das CTG beendet waren, wurde ich von Inge untersucht. Dabei stellte sie fest, der Muttermund war fingerdurchlässig und der Gebärmutterhals stand nur noch bei 0,5 cm.... *ui* Die Wehen in der Nacht haben also schon sehr gut gearbeitet. Inge sagte aber auch, dies könnte nun bedeuten es geht heute wirklich los oder es kann auch noch so bis zum Geburtstermin bleiben. Ich soll also einfach heim, mich ausruhen, vielleicht endlich schlafen, was ich heute Nacht nicht konnte und mich melden, falls etwas wäre.

Mein Mann fuhr mich nach Hause und dann weiter zur Arbeit, nach dem ich ihm versicherte, dass ich es nicht für möglich halte, dass da heute mehr passiert und ich mich natürlich melden würde, wenn doch...

Jedenfalls sagte er schon mal das Abendessen und die Übernachtung ab, welche er eigentlich geschäftlich noch gehabt hätte. Er würde auf alle Fälle heimkommen.

Wie gut mein Mann mitgedacht hatte und wie recht er mit seiner Aussage bei der Hebamme hatte, würde sich noch zeigen!

Er sagte: "Ich kenne meine Sabrina, wenn die etwas anfängt, zieht sie es durch!"

Donnerstag, der 27.12.2012, 9 Uhr

Wieder Zuhause angekommen, wollte ich mich direkt hinlegen und Schlaf nach holen... Zunächst verabschiedete ich aber meinen Mann, der zur Arbeit fuhr und ging dann auch auf die Toilette. Dort hatte ich dann richtig zähen Schleim auf dem Toilettenpapier...aha, das kann ja nur der Schleimpfropf sein.... da war es dann ca. 9.30 Uhr. Mit dem Schlaf klappte es dann nicht so wirklich. Die Wehen pendelten sich wieder bei 5-6 Minuten ein und ich wachte jedes Mal dadurch wieder auf. Nach 11 Uhr beendete ich daher meine Bettruhe und überlegte.... "Was wenn es heute nun wirklich noch losgeht... die Wohnung... das muss alles noch etwas sauberer werden..."

Also machte ich mich dran, putze etwas das Bad, legte Wäsche zusammen, schaltete noch eine Maschine ein und räumte auch noch sonst ein bisserl auf...

Donnerstag, der 27.12.2012, 14 Uhr

Ich rief meine Hebamme an und berichtete ihr meinen derzeitigen Zustand, was bisher passiert ist und das es mir eigentlich noch gut geht und die Wehenabstände gleich geblieben sind. Inge sagte dann, wenn ich sie doch brauchen würde, soll ich mich direkt melden und wir warten nun einfach weiter ab.

Ich wehte also vor mich hin, machte meine Arbeit weiter und dann.... hm, plötzlich änderte sich doch etwas... irgendwie werden die Wehen doch heftiger und ich muss mich wirklich darauf konzentrieren und diese veratmen. Ich geb dann doch lieber meinem Mann Bescheid. Um ca. 15 Uhr schrieb ich ihm also eine What´s App und bat ihn sich langsam auf den Weg zu machen, aber bitte vorsichtig zu fahren und auf dem Weg auch noch Gemüse einzukaufen, damit meine Meerschweinchen Abends überhaupt etwas zu futtern haben.

Ich machte mich derweil auf Richtung Badezimmer und begann mir ein Bad ein zulassen, soll ja angeblich entspannen und bei den Wehen helfen... Beim Einlassen des Wassers merkte ich immer mehr, wie heftig die Wehen nun wurden und ich Inge vielleicht doch langsam rufen sollte. Ich rief sie also an und ich denke bei meinem Geschnaufe merkte sie schon, nun wurde es aber doch anders. Sie sagte auch zu, sich auf den Weg zu machen.

Mittlerweile war die Wanne halb voll und ich begab mich schonmal hinein. Das warme Wasser tat unwahrscheinlich gut und ich entspannte mich. Sogar soweit das ich erst mal eine kurze Zeit keine Wehen mehr hatte, aber dann... die Wehen kamen mit Heftigkeit wieder und ich konnte beim besten Willen nicht mehr in die Wanne liegen und drehte mich um, um in der Wanne auf allen Vieren die Wehen zu veratmen. Wie war das nochmal in der Vorbereitung?

Nun kam auch schon mein Mann, direkt nach Hause... und sah mich schnaufend in der Badewanne... kurz danach trudelten auch Inge und ihre Tochter Brigitte ein und nun begann der Spurt.... so nannte Inge jedenfalls die nächsten 3 folgenden Stunden...

Donnerstag, der 27.12.2012, 16 Uhr

Inge kniete sich neben mich an den Badewannenrand und blickte mich an und erkannte schnell ich befinde mich mitten im Geburtsvorgang. Nachdem eine der nächsten Wehen vorbei war, sollte ich mich dann doch mal wieder auf den Rücken drehen damit sie mich untersuchen konnte.

6cm! Mein Muttermund war schon auf 6cm geöffnet!

Direkt kam schon wieder die nächste Wehe und ich schien zunächst alle Übungen zum Atmen vergessen zu haben. Aber dafür waren nun Inge und Brigitte da, sie halfen mir sofort und erklärten mir wie ich atmen musste.

In der Wanne fühlte ich mich allerdings nicht mehr wirklich wohl und Inge wollte auch, dass ich sowieso immer wieder mal auf die Toilette gehe, um meine Blase zu leeren. Ich krabbelte also aus der Badewanne und setzte mich auf die Toilette. Mittlerweile war auch mein Mann wieder da und stellte sich vor mich, so konnte ich mich bei jeder Wehe in seine Hosentaschen krallen und schnaufen.

Wehen lassen sich auf der Toilette jedenfalls sehr gut veratmen.

Aber solange durfte ich auf der Toilette nicht verweilen. Inge hatte anderes mit mir vor... mittlerweile hatten die beiden Damen unser Schlafzimmer hergerichtet. Folie auf Bett und Boden ringsum ausgelegt, darüber Malerflies und Laken und dann an passenden Stellen Einmal-Unterlagen.

Ich sollte nun also aufs Bett und in den Vierfüßlerstand. Ich muss auch erwähnen, dass ich seit der Badewanne auch nichts mehr an hatte. Immer nur das Badetuch um mich geschlungen, bzw. über mich gelegt. Das reichte mir auch vollkommend.... ich habe noch nie so geschwitzt, wie in den 3 Stunden! Und es heißt doch immer so schön, kalte Füße reduzieren die Wehen.... Ich will nicht wissen, wie schnell ich gewesen wäre, wenn meine Füße warm gewesen wären... mir hat die Schnelligkeit der Wehen jedenfalls gereicht. Wehenpausen waren kaum vorhanden bzw. ich nahm sie kaum wahr. Ich fühlte mich überrollt!

Jede Wehe brach über mich herein und brachte mich ein Stück weiter. Ich war ganz in mich gekehrt und nahm um mich herum fast nichts wahr.

Es lief klassische Filmmusik im Hintergrund und meine drei Geburtshelfer hatten ihren Spaß daran, zu rätseln, zu welchem Film diese nun gehören könnten.... ich hätte nicht mal sagen können welche Töne da gespielt wurden... selbst "Das Imperium schlägt zurück" ging an mir vorüber... ich war ganz bei mir und dem was in meinem Körper vorging.

Donnerstag, der 27.12.2012, Die Zeit verschwimmt...

Meine drei Geburtshelfer haben es sich nun zur Aufgabe gemacht mich durch alle Gebärpositionen durch zuschieben, um somit dem kleinen Dickkopf beim Weg nach draußen zu helfen. Vom Vierfüßlerstand wurde ich nun also auf die Füße "gezwungen" und sollte nun im Stehen die Wehen veratmen.

Bei jeder Wehe sollte ich mich nun also an meinem Mann hängen und dabei ordentlich in die Knie gehen. Am Anfang krallte ich mich dabei in die Oberarme meines Mannes, der direkt laut aufatmete. Danach nahm ich mit dem Shirt bzw. in anderen Positionen mit den Hosentaschen vorlieb. Zu Glück stabile Jeans... teilweise dachte ich, ich muss die Taschen ausreißen...

Zwischenzeitlich sollte ich dann auch mal in die Seitenlage, was ich zunächst überhaupt nicht wollte. Da mir diese Rückenlage garnicht zusagte und es mir vorkam, als könnte ich die Wehen dabei nicht so gut veratmen. Aber Inge dachte sich dabei wohl was, denn endlich hatte ich auch einmal Verschnaufspausen und nickte kurzfristig immer mal wieder etwas weg.

Hier untersuchte mich Inge dann auch nochmal und bis auf einen winzigen Kranz war der Muttermund komplett verstrichen. Das Pressen nach unten hin, konnte nun also beginnen...

Ich glaube, es war zu diesem Zeitpunkt kurz nach 18 Uhr...

Donnerstag, der 27.12.2012, Die Zeit verschwimmt... Teil 2

Nun sollte ich bei jeder kommenden Wehe Inges Hand nehmen und mich aus der Seitenlage hoch zu ihr ziehen und dann die Wehe nach unten veratmen bzw. nach unten drücken. Das Gefühl das man dabei beim ersten Mal hat, ist im wahrsten Sinne atemberaubend. Noch nie in meinem Leben hatte ich plötzlich solch einen Druck in mir und ich merkte, dass sich darin etwas Großes nach unten arbeiten möchte...

Zwischen drin reichte mir mein Schatz immer wieder etwas zu trinken. Praktischerweise hat er mitgedacht und in das Glas ein Trinkhalm gehängt, so konnte er das Glas halten und ich schlürfte ordentlich. Wenn ich höre, dass in manchen Krankenhäusern das Trinken immer noch verpönt ist, kann ich das nicht verstehen. Ich hatte solch einen Durst und bin froh, dass ich das Glas immer wieder angeboten bekam. Ich trank Apfelsaft-Schorle, also das, was ich auch sonst immer am liebsten trank. Mit Wasser kann man mich jagen!

Nun meinte Inge ich habe mich genug erholt und half mir wieder auf die Beine. Ich sollte wieder einige Wehen im Stehen verarbeiten und dann ging es auf zum Gebärhocker. Jede Wehe sollte ich schön nach unten drücken und danach musste ich dann aber wieder aufstehen *stöhn* Damit der Damm nicht anschwillt beim Sitzen... Beim Stehen sollte ich dann die Beine anheben, mich bewegen und auch das Becken kreisen lassen *nochmal stöhn* Was denn noch alles, das kann ich nicht, viel zu anstrengend... aber da ließ weder Inge locker noch mein Mann. Er wiegte meine Hüfte hin und her und ich tapste etwas vor mich hin, bis schon wieder die nächste Wehe kam und der Prozess von vorne begann...

Meine Hebammen lobten mich auch immer wieder wie gut ich das mache, wie weit ich schon bin und das ich für eine Erstgebärende wirklich spurte und alles wunderbar läuft. Das hört man natürlich alles sehr gerne und man atmet auf, wenn man weiß, es dauert nicht mehr lang.

Nun sollte ich wieder zurück ins Schlafzimmer, dort ging es nochmal auf den Gebärhocker und danach in den Vierfüßler und das sollte nun die letzte und endgültige Gebärposition sein...

Donnerstag, der 27.12.2012, Die Zeit verschwimmt... Teil 3

Ich verarbeitete nun jede weitere Wehe im Vierfüßlerstand und immer wieder wurde ich dabei aufgefordert nach unten zu Pressen. Ich dachte immer, dass passiert automatisch, aber ich musste mich wirklich aktiv darauf konzentrieren, damit ich dies auch tat. Denn angenehm ist etwas anderes. Mir verschlag es dann fast immer erst mal den Atmen, stöhnte kurz in mich hinein und konnte erst dann nach unten hin ausatmen und dabei Druck aufbauen.

So ging es nun eine Weile weiter und irgendwann hörte ich es hinter mir knistern.... oh... sie wird doch nicht etwa... ich musste nach hinten schauen, wurde aber sofort von meinem Mann beruhigt, der wohl wusste, was ich dachte... "Es sind nur die Handschuhe!", welche Inge neu auspackte und anzog... Im Nach hinein, als ich die Geburt mit meinem Mann aufarbeitete gestand er mir dann aber doch, das Brigitte schon alles an Schere und Nähmaterial zurecht gelegt hatte... später dazu mehr...

Dann sagte Inge, den entscheidenden Satz, bei dem ich nun wusste und auch fühlte jetzt geht's in den Endspurt: "Du kannst fühlen, wenn du möchtest. Der Kopf ist nun direkt am Ausgang"

"Uff, nein" Mehr brachte ich nicht heraus, ich war viel zu sehr damit beschäftigt den aufbauenden Druck auszuhalten und weiter zu arbeiten. Den Kopf wollte ich nicht fühlen, ich werde schließlich noch früh genug mein ganzes Kind im Arm halten...

Und nun wurde es wirklich heftig! Der Kopf begann durchzutreten und dieses Gefühl ist einfach nicht zu beschreiben. Dieser Druck ist so massiv und es kommt einem Ewigkeiten vor, diesen aushalten zu müssen, dabei sind es abschließend nur wenige Presswehen... Jetzt wurde ich von allen Seiten angefeuert und Inge sagte meinem Mann nun, wenn er schauen wolle, müsste er jetzt kommen...

Plötzlich war er weg...mein Halt direkt vor mir... aber Brigitte nahm direkt den Platz für ihn ein...und ich hatte auch keine Zeit darüber nach zudenken und presste weiter. Ich wurde nun dazu angehalten immer weiter nach unten zu drücken und auszuhalten... ich dachte förmlich mich zerreißt es und auch meine Tonlage änderte sich deutlich. Dies war wirklich der einzige Moment während der Geburt zu dem ich wirklich etwas lauter wurde und "oh, mein Gott", "oh, mein Gott" vor mich hin rief. Inge meinte trocken "Nicht Gott, sondern dein Kind" Der Kopf trat durch, der Druck nahm etwas ab, aber nicht viel und Brigitte sagte, ich soll doch mal schauen. Aber ich sah nichts, mein Bauch war immer noch im Weg... nun musste noch der Körper heraus und ich presste weiter fleißig nach unten und weil ich nun endlich fertig werden wollte, presste ich ein letztes Mal auch außerhalb der Wehe und das war es dann... mein Sohn war geboren...

Ich richtete mich auf die Hinterbeine auf und zog meinen Sohn direkt zu mir nach vorne und blickte auf dieses nasse Bündel herunter und mein erster Gedanke war, den ich auch aussprach: "Keine Käseschmiere mehr!"

Mein Augenmerk wurde aber sofort darauf gerichtet, dass er ganz blau war und er atmete nicht wirklich...

Donnerstag, der 27.12.2012, 19.05 Uhr

Mein kleiner Sohn war also geboren und lag blau vor mir! Ich war hilflos!

Aber dafür habe ich natürlich eine sehr erfahrene Hebamme, die ein Wissen von vielen, vielen Hausgeburten mitbringt. Sie saugte sofort eine große Menge Fruchtwasser aus Mund und Nase.... der kleine Kerl hatte wohl ziemlich Stress durch diese schnelle Geburt und schluckte dadurch Fruchtwasser.

Nach dem Absaugen wurde der Zwerg ordentlich gerubbelt und angepustet. Man sah sofort, dass er nun regelmäßig atmete und der Körper langsam eine ordentliche Farbe annahm. Inge saugte dann nochmals ab und ich durfte meinen Sohn endlich auf den Arm nehmen. Insgesamt dauert es wohl 10 Minuten bis unser Sohn mit den ersten schwachen Schreiversuchen begann und dadurch das restliche Fruchtwasser heraus kam.

Was ein Gefühl sein Kind endlich in den Armen zu halten! Ich war einfach nur platt und grinste vor mich hin! Inge und Brigitte meinten, sie gratulieren mir erst, wenn auch die Plazenta geboren wurde, denn erst dann ist für sie die Geburt abgeschlossen, aber wir könnten doch schon mit Sekt anstoßen!

Sekt? Sekt! Niemand hat daran gedacht den Sekt kalt zu stellen, niemand hatte damit gerechnet, dass wir heute schon unseren Sohn in den Armen halten werden! Zum Glück lagerten wir den Sekt im Keller, so dass er doch recht kühl war. Mein Mann und ich stießen dann auf unser Glück an. Ich lag da noch bebrabbelt von Mekonium und Fruchtwasser, meinen Sohn im Arm und die Plazenta wollte einfach noch nicht kommen. Aber ich war einfach nur hellwach und voller Adrenalin und Glückshormone.

Nach dem ersten Kuscheln und den ersten Fotos, sollte unser Herzkind nun vermessen und gewogen werden und wir sollten alle schätzen, was er den wiegen könnte. Ich sag es ganz knapp, ich lag mit geschätzten 3600 Gramm am dichtesten dran.

Danach wurde er angezogen und in eine Decke gewickelt und meinem Mann in den Arm gedrückt. Denn nun musste endlich die Plazenta geboren werden. Von der Gebärmutterwand hatte sie sich definitiv schon gelöst... ich sollte mal auf die Toilette gehen, eventuell hinderte meine volle Blase den Abgang. Aber ich konnte einfach nicht pinkeln, obwohl ich merkte wie voll meine Blase wirklich war. Zurück im Bett kamen dann aber doch nochmal zwei kleine Wehen und schwupp lag die Plazenta plötzlich vor mir und wurde direkt von Inge untersucht. Alles dran, alles in Ordnung und nun wurde uns auch gratuliert und ich direkt in die Dusche geschoben.

Das Aufstehen vom Bett war jedes Mal eine Qual, mein Steiß war fürchterlich geprellt. Der Zwerg hat sich mit seinem Dickkopf ordentlich daran vorbei gequält! Unter der Dusche fühlte ich mich dann wie neu geboren. Herrlich!

Während dessen trudelte die frischgebackene Tante ein, die das Frischfutter für die Meerschweinchen besorgt hat und konnte als Erste aus der Familie einen Blick auf den neuen Erdenbürger werfen.

Nun konnte ich endgültig in mein Bett fallen. Mittlerweile waren auch alle Spuren der Geburt beseitigt worden und ich bekam meinen Sohn wieder in den Arm gelegt. Und nun sprach ich aus, was vor genau einem Jahr geschehen ist. Vor einem Jahr bekamen wir gesagt, dass unser erstes Kind nicht lebt, keinen Herzschlag besitzt. Das war der einzige Moment in dem ich hätte weinen können. Kurze Trauer und Gänsehaut vor Glück, dass wir nun endlich unser Wunder im Arm halten können!

Nach der Geburt und mein Fazit daraus

Da ich bis Inge und Brigitte gegangen sind immer noch keinen Urin abgesetzt hatte, verließ mich Inge mit den Worten: Wenn du bis in einer Stunde nicht gemeldet hast, dass du Pipi konntest, bin ich wieder da und kathetere dich..." *schluck* Ich werd mein Bestes geben...

Nachdem die Beiden also gegangen waren, lagen wir zu Dritt und zufrieden mit uns und der Welt in unserem Bett und spürten nun, dass wir Hunger bekamen. Mein Schatz ging also nochmal in die Küche und schmierte uns ein paar Brote, welche wir dann im Bett verdrückten.

Danach machte ich mich auf zur Toilette *aua* *aua* *aua* Mein geprelltes Steiß... ich würde noch einige Tage brauchen, bis ich wieder gut aufstehen und mich auch normal bücken konnte... auf der Toilette angekommen, konnte ich dann endlich entspannen und es floss...
Ich kann sagen, welch ein Gefühl wieder eine volle Blase auspinkeln zu dürfen und nicht immer nur tröpfchenweise!
Ich rief direkt Inge an und meldete gehorsam "Auftrag ausgeführt, Pipi wurde abgesetzt". So konnte nun auch Inge beruhigt ins Bett gehen. Sie wollte am folgenden Tag auch schon wieder um 7.30 Uhr bei uns sein und nach dem Rechten sehen.

Auch wir gingen nun schlafen... im eigenen Bett... völlig entspannt und geborgen!

JA! Ich würde nach dieser Erfahrung immer wieder eine Hausgeburt planen und durchführen wollen. Es war für mich ein wunderbares Erlebnis und da ich eben Zuhause war konnte ich vollkommend entspannen und mich gehen lassen. Ich denke, dies hat für mich persönlich auch zu dem schnellen Geburtsverlauf geführt. Ich verbinde schon seit meiner Kindheit kein gutes Gefühl mit Krankenhäusern und verspanne mich dort automatisch.

Ebenso war der viele Wechsel der Geburtspositionen sehr wichtig für meinen Damm, auch die abschließende Geburtsposition im Vierfüßlerstand.
Das Herzkind hatte zwar nämlich einen relativen normalen Kopfumfang von 35cm, aber er meinte direkt neben der Backe seine Hand und Arm mit nach draußen schieben zu wollen. Und er kam nicht mit der vorderen Schulter zuerst, sondern drehte sich nochmal und zog die hintere Schulter vor. So hatte ich bis auf zwei kleine Schürfwunden garnichts! Mein Damm hat wunderbar gehalten. In der Käferhaltung, will ich garnicht dran denken, was passiert wäre...

Auch wäre mir bei den anfänglichen Atemproblemen mein Kleiner sicherlich zunächst weg genommen worden, vielleicht auch erst mal auf Beobachtung auf eine andere Station. Natürlich ist Handeln in solch einem Fall richtig, aber man sieht auch, dass eine erfahrene Hebamme dies ohne Probleme bewerkstelligt und das ganz in Ruhe und ohne aufkommende Hektik.

Direkt zu Hause zu sein hat für mich auch im Wochenbett nur Vorteile. Ich konnte so recht schnell meinen Rhythmus finden, hatte bisher keine Stillprobleme und auch keinen Babyblues. Inge und Brigitte berichteten, dass sie bei ihren Hausgeburts-Mamis diesen Babyblues sowieso recht selten erleben.
Ich hoffe, ihr habt nun bis zum Schluß durchgehalten.... der Bericht wurde lang! Diese wundervolle Geburt wird für uns unvergessen und in wundervoller Erinnerung bleiben. Mein Herzkind heute wirst du ein Jahr alt. Wir lieben dich über alles und freuen uns auf viele weitere gemeisame spannende Jahre mit dir!♥

Das erste Bild, welches von unserem kleinen Herzkind gemacht wurde ♥


In Gedenken an unser kleines Sternchen

Nachdem alles geschafft und wir zur Ruhe kommen konnten, kam für mich ein wirklicher Gänsehaut-Moment: Heute vor genau einem Jahr wurde uns mitgeteilt, dass unser erstes Baby nicht mehr lebt. Es wurden während dem Ultraschall keine Herztöne festgestellt.

Kann das also ein Zufall sein? Auf den Tag genau dürfen wir jetzt unser kleines Wunder in den Armen halten?

Uns wurde gesagt, es ist die Seele unseres ersten Kindes, die nun endlich zu uns kommen durfte. Oder ist es eben eine zweite Seele und unser erstes Baby schaut auf uns herab und bewacht zukünftig sein Geschwisterchen?

Egal wie es nun ist, wir werden immer an unser Sternchen denken. Unvergessen in unseren Herzen...

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Weihnachten zu Dritt

Weihnachten ist dieses Jahr so unglaublich schnell gekommen, dass ich es kaum realisieren konnte. Die Tütchen vom Adventskalender wurden stetig weniger und die Zeit immer knapper. Noch nie habe ich mich so gestresst gefühlt.
Leider wurde die komplette spannendende Vorweihnachtszeit dafür verwendet den Geburtstag vom Herzkind vorzubereiten und weil der nun schon morgen ist und der bis dahin nicht fertig renovierte Keller zum Feiern verwendet werden muss, war und ist noch viel zu tun! 

An Heiligabend haben wir dann zusätzlich noch die Familie eingeladen. Urgroßeltern, Großeltern und die Tante sollten zusammen mit dem Herzkind Weihnachten feiern. Leider kamen zwei der Uropas garnicht... Schade!
Der gemeinsame Abend wurde trotzdem sehr schön. Wir hatten ein leckeres und entspanntes Menü. Das Herzkind mampfte kräftig mit und bis es dann zum Geschenkeauspacken kam war es dann auch schon wieder 21 Uhr. Da der Keks ein Nachtmensch ist, kein Problem.
Er schob seinen Lauflernwagen zum Weihnachtsbaum, half beim Geschenkeauspacken mit und fand die Verpackungen natürlich mindestens genauso spannend wie die Geschenke selbst. Für ihn gab es Kleidung, ein Gegensätze-Buch, eine Kugelbahn für die Badewanne, den rosa Turm (in Natur) und Geld für das Sparbuch. Unser Geschenk, eine Holzkugelbahn, haben wir dann auf den 1. Feiertag verlegt, damit es nicht zuviel wird.

Das Herzkind hat viel gelach und damit seine Groß- und Urgroßeltern begeistert. Immer wieder versucht er nun auch kleine Strecken zu laufen, den seit dem 12.12. hat sich der Keks entschlossen Freistehen zu üben und Schrittchen zu gehen. Jeder Laufversuche wird natürlich gefeiert und das Herzkind ist sehr stolz auf sich.

Ein Geschenk hat sich der kleine Zwerg auch selbst gemacht. Der 8. Zahn ist am 24. durchgebrochen und somit besitzt er nun 4 untere und 4 obere Schneidezähnchen. 

Viel zu schnell ging der Abend vorbei und nun steht schon der Geburtstag vor der Tür. Morgen ist es soweit und irgendwie trifft es mich genauso unvorbereitet wie vor einem Jahr! Zwei Wochen kam er zu früh, wollte unbedingt auf die Welt! Ein spannendes erstes Jahr geht zu Ende!






Donnerstag, 12. Dezember 2013

Geduld-Seminar? Ich habe ein Kind...

Wer mich kennt und beschreiben würde, würde Geduld nicht zu meinen Stärken dazu zählen. Nein, Geduld besitze ich wirklich nicht. Also zumindest wusste ich nicht, dass ich Geduld besitze. Oder das ich es erlernen kann. 
Maria Montessori beschreibt immer wieder eindringlich, dass wir uns als Erwachsene zurücknehmen müssen! Nur so können Kinder sich entfalten und lernen. Nur so können sie das Rüstzeug erlangen und an ihren Aufgaben wachsen!
Wir Erwachsene können ihnen dabei helfen. Den Weg dazu eben und richten oder auch nicht....

"Aus dem Nichts heraus bricht das kleine Kind in die Famile des Erwachsenen ein. Der ist, mit dem Kind verglichen, groß und mächtig wie ein Gott, und er ist der einzige, der dem Kind das Lebensnotwendige zu verschaffen vermag. Der Erwachsene ist sein Schöpfer, seine Vorsehung, sein Herrscher, sein Richter. Niemand hängt so vollständig und unbedingt von einem anderen ab wie des Kind vom Erwachsenen." - Maria Montessori in Kinder sind anders

Diesen Satz muss man mehrfach lesen! Er ist hart, er wiegt schwer! Er lässt schlucken! Und er ist so wahr! 
Und gerade deshalb verlangt Maria, dass Erwachsene sich zurücknehmen müssen, um nicht auf die zarte Seele des Kindes fälschlich einzuwirken. 

Solche Sätze helfen mir dabei! Sie helfen mir mich zurückzunehmen und durchzuatmen, wenn mein bisheriges Ich eigentlich am liebsten schreien würde und die Aufgabe dann doch lieber selbst übernehmen möchte. Wenn mein Ordnungssinn rebelliert und sich schon ausmalt, was nun alles geputzt werden muss.
In meinem Beruf habe ich oft von Kollegen gehört, welche auch Eltern sind, dass ich spätestens, wenn ich eigene Kinder habe, ruhiger werden würde. Das ich lernen würde geduldig zu sein. Das habe ich nicht verstanden! Schließlich ist das doch mein Charakter. So bin ich! Und so möchte ich bleiben! Ich bin damit schon viele Jahre gut durch alle Lebenssituationen gekommen!

"Das erwachsene Lebewesen, dem es zukommt, das junge Leben zu beschützen, ändert also seine eigenen Charakterzüge und verwandelt sich, als sei der Augenblick gekommen, in dem das gewohnte Lebensgesetz durchbrochen wird in Erwartung eines großen Ereignisses der Natur" - Maria Montessori in Kinder sind anders

Maria und auch meine Kollegen hatten recht... ich geb es ja nicht gerne zu... und es ist auch nicht einfach! Wer jahrelang niemals viel Geduld aufbrachte, der kann seinen Charakter nicht von heute auf morgen ändern! Aber das Herzkind hilft mir dabei! Der sich entstehende Wille rückt immer weiter in den Mittelpunkt und zeigt mir ganz genau, dass ich nicht einfach "mein Ding durchziehen" kann, nicht einfach "schnell, schnell" machen kann und damit alles gut ist! Nein, das Herzkind möchte die Dinge im wahrsten Sinne "selbst in die Hand" nehmen. Begreifen lernen und das in seinem Tempo. Er ist kein Baby mehr, welches brav in der Wiege liegt und für welches man noch alles selbst tun muss. Nein, er wird zum Kleinkind, nur noch 15 Tage bis dahin... und er WILL selbstständig sein... soweit er es eben schon kann!

Also nehme ich mich zurück, beobachte und atme in so manchen Momenten einfach ganz, ganz, ganz tief durch....






P.S.: Wer sich wunderte, wo wir gewesen sind. Wir waren beide ziemlich erkältet und neben der Hausarbeit und dem Kind konnte ich mich nicht wirklich zum Blogschreiben aufraffen. Auch läuft der Countdown zum großen Tag und die Vorbereitungen dafür werden nicht weniger! Ich denke, daher, dass ich Dezember leider nicht mehr wirklich viel im Blog schreiben kann.

Dienstag, 3. Dezember 2013

Steckturm - DIY

Stecken und Stapeln macht dem Herzkind ganz viel Spaß. Daher haben wir schon seit einiger Zeit ein Stecktürmchen selbst gebastelt. Ganz simpel aus einer Holzplatte und einem Holzstab und dazu Holzringe, welche normalerweise für Gardinen verwendet werden. Immer mal wieder schnappte sich der Keks die Materialien und versuchte die Ringe auffädeln zu können. Es gelingt ihm auch seit geraumer Zeit. Sobald allerdings  2 - 3 Ringe aufgefädelt sind verliert er das Interesse.


Um die Lernmaterialien wieder interessanter zu machen reicht manchmal nur eine kleine Veränderung der Anordnung. Hier haben wir die selbtgebastelte Steckplatte durch eine Küchentuchrolle getauscht. Und direkt war das Herzkind wieder interessiert und steckte drauf los. Es ist immer so schön ihn dabei zu beobachten. Sobald der kleine Mund etwas offen steht, weiß man, er ist gerade voll dabei und hochkonzentriert! Schaut doch wie sich die kleinen Fingerchen bewegen!