Sicherlich könnt ihr euch noch an die MontessoriEntdecker erinnern, welche Manuela (Wunderwerkstatt) und ich gegründet haben. Montessori ist für alle da! Und daraus entstand diese Idee!
Nun haben wir uns etwas Neues überlegt und dafür auch die MontessiEntdecker-Facebookseite gegründet. Mittlerweile sind wir einige Mama-Bloggerinnen, die immer mal wieder über Montessori in ihrem Alltag berichten und es gibt noch viele weitere verstreute tolle Artikel im Internet dazu, welche wir gerne bündeln möchten. Daher haben wollen wir nun den #MontessoriMontag wieder aufleben lassen und wollen nun jeden Montag zu einem bestimmten Thema alle dazu passende Blogartikel, Texte, Bilder und Ideen gebündelt dort sammeln.
Anfangen möchten wir nun mit der vorbereiteten Umgebung, die ein ganz wichtiges Element in der Pädagogik von Maria Montessori darstellt. Unsere Kinder brauchen eine gute Umgebung, um sich ungehindert entfalten und ihre Potentiale nutzen zu können. Wir müssen unseren Kindern Möglichkeiten geben, sich selbsttätig auszuleben, in dem Maße in dem es ihre Reife zulässt.
Gerade bei der Pflege des eigenen Körpers sind wir als Eltern am Anfang komplett gefragt. Wir übernehmen für unsere Kinder alles, da sie es körperlich selbst noch nicht können bzw. in ihren sehr eingeschränkten Möglichkeiten. Sie können mit uns über ihre Ausscheidungen kommunizieren, durch ihre Körpersprache, ob in das Wasser zu heiß oder zu kalt ist. Aber sich selbst waschen, Zähneputzen usw. dies ist zu Anfang nicht möglich.
Wir gewöhnen uns daran, dass wir in allen, was unser Kind betrifft, die Verantwortung übernehmen müssen, und werden immer kompetenter darin. Was den Bereich der persönlichen Pflege betrifft, stellen wir uns Eltern darauf ein, alle Tätigkeiten für ihr Baby zu übernehmen.
Diese Tätigkeiten für unsere Babys zu übernehmen geht deutlich schneller und ist weniger kompliziert als ihnen zu helfen, ihren Anteil an der Sorge für ihre Person selbst zu übernehmen.
Irgendwann ist es dann aber soweit und dann müssen wir als Eltern zurücktreten, damit unsere Kinder ihre Körperpflege selbst übernehmen können. Je mehr wir ihnen diese Möglichkeiten geben, umso früher sie es kennenlernen, umso eher können es feste gelebte Routinen im Alltag werden.
Über unsere Windelfrei-Entwicklung habe ich schon einiges hier im Blog geschrieben. Die Kinder nutzen beide die Toilette mit Aufsatz und können diese durch einen Hocker erreichen. Der Sohn braucht den Hocker eigentlich nur noch zum bequemen Abstellen der Füße. Die Tochter mit ihren 1,5 Jahren braucht allerdings beim Toilettengang noch Hilfe. Die Beinchen sind insgesamt einfach noch zu kurz. Das Töpfchen wäre eigentlich noch passender für sie, aber das wird schon lange abgelehnt.
Zu unserem Badezimmer gehört auch der selbstgebaute Waschtisch über den ich ebenfalls schon einige Male hier berichtet habe. Er ist ein wichtiges Bestandteil bei der täglichen Körperpflege und dem Zähneputzen. Die Höhe ist wunderbar, sie haben fließendes Wasser, einen Spiegel in dem sie sich beim Putzen beobachten können und alle nötigen Utensilien sind in Griffweite. In einem weiteren Artikel hatte ich eine große Sammlung vieler verschiedener Waschtische erstellt, denn nicht jedes Bad bietet die gleichen Aufbaumöglichkeiten.
Gerade im Sommer gehen wir am liebsten Abends noch schnell unter die Dusche. Das dauert gerade bei schon müden Kindern nicht zu lange und läutet das Abendritual bei uns ein. Unsere Dusche war sehr lange nicht kindgerecht eingerichtet. Nichts war in Reichweite. Das hat mich schon eine Weile gestört, aber irgendwie hatte ich auch keine wirkliche Idee dies zu ändern. Bohren wollte ich nicht. Die Kinder wachsen so schnell und dann könnte ich immer wieder neu bohren, damit es in passender Höhe bleibt? Also wurde meist alles auf den Boden gestellt... aber gerade Waschlappen und Seife konnten schließlich nicht auf dem nassen Duschboden liegen bleiben, wie soll das trocknen?
Vor Kurzem habe ich dann Klebehacken bei Tchibo entdeckt. Diese werden einfach an die Duschwand geklebt und dort habe ich dann die Waschlappen der Kinder aufgehängt. Perfekt! Und ich finde die halten wirklich sehr gut. Aber ich brauchte noch mehr Ablagefläche und daraufhin suchte im Internet nach weiteren Möglichkeiten ohne zu Bohren und fand diese auch! Juhu!
Nun haben wir eine Seifenschale und eine große Ablage* für die Spielsachen. Alles ohne Bohren,es hält nur mit Vakuum. An der Ablage sind noch weitere Hacken. Dort habe ich den Abzieher aufgehängt mit dem wir nach dem Duschen den Boden und Wände abziehen können und ein kleines Handtuch, welches zum Haarewaschen benötigt wird, weil die Zwerge kein Wasser in den Augen möchten.
Während dem Duschen wird gerne mit Eimern* gespielt und auch unsere Schleichtiere dürfen am "Wasserloch" trinken oder werden selbst gewaschen. Wir haben auch noch Spritzen in verschiedenen Ausführungen, die immer mal wieder zum Einsatz kommen. Und eine Wasserbahn* mit Wasserrad haben wir auch. Die ist sehr schön und kann ganz individuell mit Saugnäpfen angeordnet werden. Und gerade habe ich gesehen, dass es dazu nun sogar eine Erweiterung* gibt. Ich glaub, die brauchen wir auch!
Das Spielen hat natürlich nichts mit der vorbereiteten Umgebung zu tun. Sondern die kindgerechte Höhe der Utensilien-Anrichte. Beide Kinder können nun ihre Waschlappen erreichen und die Seife, um sich so selbsttätig zu waschen und zu reinigen. Und können danach alles wieder an seinen festen Platz zurücklegen. Es muss nichts mehr vom nassen Boden weggeräumt und zum nächsten Duschen wieder vorgeholt werden. Es ist da und jederzeit erreichbar. Das zeigt den Kindern auch, dass wir ihre Bedürfnisse sehen und erkennen und sie damit wahrnehmen.
Gerade der kleinen Tochter sehe ich so gerne zu, wie sie nun anfängt mich beim Waschen zu imitieren, jede meiner Bewegungen genau beobachtet und versucht bei sich umzusetzen.
Körperpflege ist wichtig, auch wegen der Hygiene und der damit verbundenen Gesundheit und es hilft unseren Kindern sehr, wenn wir sie früh darin einbeziehen, sich selbstständig pflegen zu können. Wir müssen einfach beobachten und unsere Kinder darin bestärken es selbst zu probieren und erst dann unsere Hilfe anzubieten, wenn sie danach verlangen.
Der Erfolg bei der Aufgabe, Unabhängigkeit in der Sorge für die eigene Person zu erreichen,hängt von dem Ausmaß der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindern ab. Freude an dieser Zusammenarbeit zu empfinden, bedeutet, sich für die Kinder als Individuen in ihrem Entwicklungsprozess zu interessieren. Der Erwachsene muss fasziniert von diesem Prozess sein, gewillt, Zeit zu opfern, um ihn zu verstehen, muss ihn studieren und während des Ablaufs gut beobachten und unterstützen.
Die eigene Körperpflege zu übernehmen ist ein wichtiger Schritt für unsere
Kinder bei ihrem täglichen Streben zu Wachsen und selbststätig zu sein. Es bedeutet Selbstständigkeit, hilft Vertrauen in die eigene Kräfte zu
entwickeln, in in ihr Handeln. Selbstvertrauen! Und Zuversicht für die vielen weiteren alltäglichen Dinge, die unsere Kinder erlernen wollen auf ihrem Weg erwachsen zu werden.
*Es handelt sich hier um Affiliate-Links. Alle Artikel habe ich selbst gekauft und sind nicht gesponsored! Die Zitate stammen aus dem Buch Montessori von Anfang an*.