Sonntag, 27. Oktober 2013

Vergänglichkeit...

Wie nah Freud und Leid zusammenliegen, wie schnell sich das Rad der Fortuna drehen kann und wie Tief man plötzlich fallen kann... das wurde mir vor ein paar Tagen wieder bewusst gemacht.

Eltern die ihr Baby nie kennenlernen durften. Im Bauch noch völlig gesund und unter der Geburt geschah das Unglück. Riss der alten Kaiserschnittnarbe, keine Reaktion der Hebamme, Unterversorgung des Kindes und erst 1,5 h später Notkaiserschnitt. Das Kind zeigt keine Reaktionen... wenn kein Wunder geschieht, müssen die Eltern in ein paar Tagen entscheiden ob die Maschinen abgestellt werden... Schon beim Schreiben läuft es mir wieder heiß und kalt den Rücken runter. Alles ist so vergänglich und so unberechenbar!

Es macht einem wieder bewusst, wie klein die eigenen alltäglichen Probleme doch wirklich sind und dass man sich über jeden Tag, jede Stunde und Minute mit seinen Lieben freuen sollte! Es könnte schon kurz darauf ganz anders sein!

Mein Herzkind ist heute 10 Monate alt! Ich hatte das Glück einer wunderbaren, komplikationslosen und selbstbestimmten Geburt. Ich durfte mein Wunder in Empfang nehmen und in seine, mit Leben gefüllten, Augen schauen. Die oben genannten Eltern durften nicht mal das! Sie konnten nicht einmal in die Augen ihres Kindes sehen, sie zeigen keine Reaktion und werden es vielleicht nie tun! Geboren und doch nicht hier auf der Welt! Ich kann nicht annähernd das Grauen nachfühlen, was in den Eltern vorgeht. Ich muss es zum Glück auch nicht!

Wenn ich das schreibe, sehe ich zu meinen zwei Männern hinüber. Den wichtigsten Menschen in meinem Leben und bin so froh über das Glück, das mich geküsst hat! Ich hoffe, es währt ganz, ganz lange!



Samstag, 26. Oktober 2013

Schranksicherung mal anders...

Normalerweise geht es bei der Schranksicherung immer darum, dass ein Kind damit nicht mehr den Schrank öffnen kann. Somit wird der Inhalt geschützt bzw. das Kind, wenn es sich um gefährliche Dinge, wie Putzmittel und Co. handelt.
Ich musste mir jetzt allerdings etwas überlegen, um meinen Schrank selbst zu schützen, denn das Herzkind ist beim Türöffnen nun nicht gerade sehr vorsichtig. Die Feinmotorik ist noch nicht so sehr ausgeprägt und das Wissen, dass etwas auch kaputt gehen kann, ebenfalls noch nicht.

Beide Türen schlagen direkt beim Öffnen an andere Schranktüren an. Natürlich, was ist schon eine Schramme im Schrank, wenn es darum geht, dass das Kind seine Selbstständigkeit ausüben kann? Aber wenn es Möglichkeiten gibt es zu verhindern, dann nehme ich diese gerne... 




An die Griffe habe ich nun oben und unten Filzgleiter angeklebt... hatte ich sowieso noch Zuhause! Und einen weiteren Vorteil hat es neben der Schranksicherung noch: kein Türeknallen mehr, nur noch ein gedämpftes "Dong".... da hat das Herzkind aber geschaut, als der Ton plötzlich anderes war... *hihi*...

Und dann noch ein paar Bilder vom Tag heute: Ein paar weiteres Schuhe haben aus den Kleinanzeigen zu uns gefunden. Toll! Dann habe ich einen süßen kleinen Anzug für den Zwerg entdeckt, MUSSTE ich haben! Der wird zu Weihnachten sicherlich super aussehen! Und unser Abendessen heute: Kürbiscremesuppe......mmmmmhhhhhh.... der Zwerg bekam die gedämpfte Variante! 



Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und einen wundervollen sonnigen Sonntag! Es soll ja nochmal schön werden!

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Verständnis heisst Verstehen

Wenn wir doch gestern schon beim Schlafen waren... Das Herzkind hat sich, wie es scheint, leider bei mir angesteckt... wie soll es auch anders kommen, wenn er an mir wie ein angelutschtes Bonbon klebt... Morgens wachte er schon mit einer Schniefnase auf, die er tagsüber zig mal an mir abstreifte, bevor ich überhaupt die Chance hatte sie mit einem Taschentuch zu säubern.... AHHHHH!
Mal ganz ehrlich, Rotze an der Kleidung, ÜBERALL! Man muss sich das mal vorstellen. Da bekommt man den Ekel. Aber irgendwie.... beim eigenen Kind.... alles halb so schlimm... Waschmaschine wächt es.... Was ein Umdenken als Mutter.
Ich hatte daher gestern für das Mädel in der Sendung "Die strengsten Eltern der Welt" nur ein müdes Lächeln übrig, als sie mit Kuhdung und ihren Händen Hausausbesserungen durchführen durfte in Afrika.... Ich weiß garnicht wie oft ich schon Sch**** in den Händen hielt, seit ich ein Baby habe.... ich bin ja nur froh, dass mittlerweile keine Windel mehr ausläuft.... dafür werde ich nun eben angesabbert und angerotzt... hmpf...

Ok, ich schweife ab! Jedenfalls zum Verstehen... mit Rotznase schläft es sich natürlich nicht so gut. Er wollte früh ins Bett, war müde, nörgelig und einfach fertig. Um kurz nach 20 Uhr lag der Keks erschlagen im Bett. Aber schon 17 Minuten (Jawohl!) später, war er wieder wach und das ging dann eine ganze Weile so weiter, bis dann endlich um kurz vor 23 Uhr Ruhe war. Dann schlief endlich gut. Ich wollte damit sagen, ich bin gestern jedesmal ohne zu murren wieder hochgestürmt, habe ihn gestillt und beruhigt und wieder hingelegt. Hier konnte ich ganz klar erkennen, sehen und auch hören, dass er nicht richtig schlafen konnte, da er erkältet ist. 
Anders sieht es dann aus, wenn es nicht ersichtlich ist, wenn er mich zig Mal in der Nacht ruft und ich weiß nicht warum! Da steigt mein Blutdruck rasant an! Ich kann nichts dagegen tun! Wie gerne würde ich wissen, was er hat, damit ich es verstehen kann und Verständnis habe! Damit kann man solche Situationen einfach viel leichter meistern.

Ähnlich ist es eben auch im Alltag! Mir hat Maria Montessori sehr geholfen dort zu verstehen, warum ein Kind Dinge tut, die für uns Erwachsene einfach im ersten Moment nicht verständlich sind und bei denen wir oft und gerne den Satz "Das macht es absichtlich! Es will mich ärgern!" gebrauchen! Oder auch die Begriffe "trotzig" und "launisch"!. Von mir aus kann das Herzkind sein Essen zig mal runterwerfen, den Schrank zum hundersten Mal am Tag ausräumen, sein Spielzeug verteilen und und und... in erkenne darin einen Sinn für das Kind und kann somit verstehen und Verständnis zeigen und dadurch gelassen bei diesen Situationen reagieren. Ist er fertig mit dem Schrank, gehe ich hin und räume ihn wieder ein bzw. tue es dann mit ihm zusammen. Will er nur noch Essen runterwerfen, dann nehme ich ihm für eine Weile den Teller weg, wenn es mir dann doch zu bunt wird. Alles ruhig, alles ohne große Worte. So fühlt sich das Kind auch verstanden und nicht abgewertet.

Ja, es ist sehr wichtig zu verstehen. Wie gerne würde ich daher in manchen Situationen in das Köpfchen meines Herzkindes schauen können, damit ich verstehe und es mir leichter fällt! Wie Maria Montessori schon schrieb "Kinder sind anders"! Wie recht sie hat! 



Montag, 14. Oktober 2013

Freude und Glück der Kindheit!


Ich kann gar nicht aufhören, nach solchen wunderschönen Zitaten von Maria Montessori zu stöbern. Bei diesem wundervollen Satz komme ich direkt ins schwelgen und denke an meine Kindheit zurück. Und das für uns Erwachsene wohl die "Freude und das Glück der Kindheit" andere Gedanken hervorbringt als Maria mit diesem Satz eigentlich beschreiben wollte.

Wenn ich nun als Erwachsener über solch einen Satz sinne, dann waren für mich die Freuden der Kindheit folgende, die mir spontan einfallen:

- Keine Sorgen! Nicht über den/die nächsten Tag/e nachdenken zu müssen. Nicht an Versicherungen, Geldeinteilung, Bewertungen usw. nachdenken und sich damit vielleicht den Magen zu verderben. Auch als Kind hatte ich natürlich meine Sorgen: Denkt der Weihnachtsmann an mich!? Habe ich genug für die Schularbeit gelernt? Mag mich xy überhaupt? Diese Sorgen sind genauso ernst zu nehmen, wie jedes "Erwachsenenproblem". Ich darf diese Sorgen nicht herunterspielen. Die Sorgen aus meiner Kindheit waren für mich aber nicht so weittragend und sie verflüchtigten sich auch viel schneller als heute. Die Gedanken trugen daran nicht so schwer.

- Viel Zeit! Als Kind waren die Tage für mich sehr lang! Was konnte ich alles an einem Tag erleben und es war am Abend immer noch viel Zeit! Heute frage ich mich manchmal wo der Tag geblieben ist! Hat jeder Tag wirklich 24h, auch wenn man älter wird? Es begann schon vor einigen Jahren, dieses Phänomen... und jetzt mit Kind wird es einem noch stärker vor Augen gehalten. Am Kind sieht man es genau. Die Zeit wird greifbar gemacht. Es war schön in meiner Kindheit in den Tag hinein zuleben, wenig Verpflichtungen zu haben und sich mal hier und mal dort aufhalten zu können. Daran denke ich wirklich sehr gerne zurück.

- Fantasie! Und zwar ganz viel davon! Als Erwachsener sagt man dann wohl Kreativität dazu.... nur mir fehlt die Zeit dazu, ja die liebe Zeit! Mein Kopf ist voll von Dingen, die ich gerne basteln würde. Dann sehe ich wieder den Berg voll mit Wäsche der gebügelt und zusammen gelegt werden möchte und aus und vorbei ist es wieder mit der Fantasie... zack... Realität.... die Wäsche krabbelt nicht alleine in den Schrank zurück... schön wär´s...

- ... und noch soviel mehr!

Hach ja, mit einem Seufzer denke ich zurück! Ob ich nochmal Kind sein wollte? Nein, nicht unbedingt! Jedes Alter hat nämlich seine schönen Seiten und will ausgekostet und gelebt werden. Ich will nun Mama sein, mein Herzkind aufwachsen sehen. Ich will weiter an unserem Haus werkeln und es sich verwandeln sehen. Ich selbst will mich weiter entwickeln und an meinen Aufgaben wachsen und aus Fehlern und Taten lernen. Ich wäre nicht mehr derselbe Mensch, könnte ich die Vergangenheit ändern, nur weil ich es heute "besser weiß". So wie es passiert ist, ist es geschehen und fertig. "Meine Freude und mein Glück" als Erwachsene heute, sind mein Mann, mein Kind, unser Zuhause. Liebe Menschen um einen herum und Aufgaben zu haben und1 gebraucht zu sein!

Und was sagt Maria nun zu ihrem obigen Satz? Was sind für Kinder ihre "Freuden und das Glück der Kindheit"? Sicherlich nicht das oben aufgezählte. Kinder wollen nämlich wachsen und erwachsen werden. Sie wollen lernen alles alleine tun zu können. Sie wachsen mit jeder Aufgabe, die sie alleine lösen können und mit jeder Eroberung, die sie errungen haben. Und das macht sie glücklich und auch stolz!

Samstag, 12. Oktober 2013

Abends macht es *Klick*

Schon oft haben der Herzkind-Papa und ich beobachten dürfen, dass das Herzkind viele neuen Errungenschaften in den Abendstunden zeigt und übt. Als wäre das für ihn die beste Zeit dafür! Natürlich zum absoluten Leidwesen für uns... wenn man Nachts im Bett seinem Kind zuschauen kann, wie es nun seine Füße für sich entdeckt hat (liegt nun auch schon wieder ein paar Monate zurück, also nur als Beispiel), dann hält sich der Elternstolz ob der späten Stunde dann doch etwas in Grenzen... absolut unverständlich, stimmt´s?

Vorgestern Abend durften wir mal wieder erleben, was eine sensible Periode nach Maria Montessori ist. In diesen Empfänglichkeitsperioden, die für jede neue Handlungskompetenz und Fähigkeit spezifisch ist, erlernt das Kind diese am leichtesten.

"Es handelt sich um eine besondere Empfänglichkeit die in der Entwicklung, das heisst im Kindesalter der Lebewesen auftreten. Sie sind von vorübergehender Dauer und dienen nur dazu, dem Wesen die Erwerbung einer bestimmten Fähigkeit zu ermöglichen. Sobald dies geschehen ist, klingt die betreffende Empfänglichkeit wieder ab. [...] Hat das Kind aber nicht die Möglichkeit gehabt, gemäß den inneren Direktiven seiner Empfänglichkeitsperioden zu handeln, so hat es die Gelegenheit versäumt, sich auf natürliche Weise eine bestimmte Fähigkeit anzueignen; und diese Gelegenheit ist für immer vorbei. - Maria Montessori"

So schlimm wie es sich anhört, ist es nicht unbedingt. Wir verbauen unserem Kind nicht gleich alles, sollte er seine "sensible Periode" an der Musikanlage ausprobieren wollen. Es ist aber dennoch ein aufgebautes Hindernis für das Kind und es ist daher immer vorab zu überlegen, wie wir die Umgebung des Kindes vorbereiten, um eben NICHT ständig "Nein! Fass das nicht an!" oder "Halt! Das darfst du nicht!" sagen zu müssen. Es ist für das Erlernen von Fähigkeiten äußerst hinderlich für das Kind, immer wieder in seinem Flow unterbrochen zu werden. Und auch hier stelle ich die Frage: Würden wir das wollen? Würden wir immer wieder gerne in unserem Tun unterbrochen werden?

Nun also wieder zurück zu vorgestern Abend. Nach Montessori gibt es eine Übung der Augen-Hand-Koordination, welche sich darauf bezieht ein Holzei in einen Eierbecher zu stecken. Dies hatte ich ihm vor 1,5 Monaten einmal angeboten. Damals konnte er nichts damit anfangen, er nahm sich zwar das Ei, das Zurückstecken war aber noch nicht wieder möglich.
Die sensible Periode für diese Hand-Augen-Koordination war zu diesem Zeitpunkt noch nicht gekommen. Unser Herzkind zeigte uns nun ganz alleine, die Zeit ist NUN gekommen und schnappte sich die nötigen Materialien einfach selbst. Einen Holzball aus seinem Bällekorb und seine Stapelbecher und legte los. Er war völlig versunken in diese Aufgabe. In den einen Becher konnte er den Ball einfach aufstecken, in dem anderen versank der Ball völlig. Das war dann direkt eine weitere Schwierigkeit. Denn wie kommt man an den Ball wieder ran, wenn kein Punkt da ist, um ihn zu greifen? Ah! Der Becher muss umgekippt werden. Der Papa und ich schauten völlig fasziniert zu und waren mal wieder erstaunt, wieso unserem Kind sowas gerade um 20 Uhr Abends einfällt?





Und schaut mal wie groß die zwei Mäusezähnchen schon sind ♥

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Frischkäsemund...

... tut Wahrheit kund? Oder so ähnlich...

Jedenfalls gehört es zu unserem morgentlichen Ritual zusammen zu frühstücken. Also ich und das Herzkind... unter der Woche ist der Papa schon längst bei der Arbeit. Am Wochenende frühstücken wir alle zusammen.
Am liebsten isst das Herzkind seine Frischkäsebrote... kein Wunder warum meine Wäscheberge rasant ansteigen. Selbstessen ist eine Kunst und es verlangt soviele Zusammenspiele im menschlichen Körper: Augen, Hände, Finger, Mund.... als Erwachsener ist es einfach nicht mehr vorstellbar, wie schwierig dies zu Anfang alles ist. Und gerade darum kann es schnell passieren, dass wir ungeduldig werden. Schon wieder ist etwas auf dem Boden gelandet und jetzt schmiert er es sich in die Haare, der nächste Body und die Hose und die Socken können in die Wäsche... und dann grinst der auch noch so frech dabei.... das macht der absichtlich?! Jedenfalls so oder so ähnlich hört und liest man das oft bei verzweifelten Müttern...
Dabei gilt das Motto "Keep cool!" und "Kein Meister ist vom Himmel gefallen". Wir verlangen von unseren Kleinen, wenn wir denn auf Selbstständigkeit pochen, dass sie es zügig umsetzen und darin liegt das Problem. Hierzu ein kleiner Auszug aus "Montessori von Anfang an":

"Es existiert also ein Konfliktpotential zwischen den Bedürfnissen des Kindes und den realen, wenn auch unausgesprochenen Wünschen des Erwachsenen. [...] Bei der Sorge für die Person handelt es sich um eine Thematik, bei der Eltern dazu neigen, von einem zu geringen Erwartungshorizont zu übertriebenen Anforderungen zu wechseln. Wir haben wenig Geduld für den Lernprozess eines Kindes bis zum Erwerb neuen Wissens oder neuer Fertigkeiten [...] Folgt es unseren Anweisungen nicht sofort bereitwillig [...], sind wir geneigt, den leichtesten Weg aus der aktuellen Situation zu nehmen. Wir folgern, dass wir das Kind zu früh an das Ausprobieren einer neuen Aufgabe heranführen wollten - etwa, selbstständig zu essen [...] - und kehren zu der Gewohnheit zurück, ihm alles abzunehmen."

Je nach Streßlevel merke auch ich, ob ich nun für kindliche Selbstversuche mehr oder weniger Geduld aufbringe. Aber wer möchte schon alles abgenommen bekommen? Würden wir uns wünschen, dass immer jemand zu uns kommt und sagt "das kannst du noch nicht, ich mach das mal" und nimmt dir ab, an was du auch gerade immer arbeitest? Nein, wir alle streben zur Selbstständigkeit und das müssen wir unseren Kindern auch eingestehen. Auch wenn es manchmal heisst: Tief durchatmen und nach den Essversuchen ordentlich putzen zu müssen.




So und nun genug vom Essen. Gestern kam dann auch noch die Post und brachte mir diese schicken Winterschuhe. Sind sie nicht schön? Und so kuschelig innen! Schade, dass diese wohl aus der letztjährigen Kollektion sind, vielleicht finde ich sie in den Kleinanzeigen auch noch in einer größeren Größe...


Dienstag, 8. Oktober 2013

Voll im Flow

Wie ich gestern schon berichtet habe ist das Herzkind gerade in einem Flow. Er möchte Robben, Aufstehen, Laufen üben.... am Besten alles sofort, alles zusammen und bitte keine Hindernisse. Hier komme ich als "Waiter" ins Spiel und die "vorbereitete Umgebung".
Die Umgebung war natürlich nicht so vorbereitet wie es das Herzkind gerne gehabt hätte.... Gestern morgen robbte er wieder gezielt zu einem der Stühle, zog sich daran hoch und wollte damit lostapsen... ging nur nicht... hing ja noch unter dem Tisch fest.... *wääääähhhhh*

Er hat ja recht! Mama hätte aber auch mal mitdenken können! Also habe ich den Stuhl wieder vorgezogen und los ging´s! Es wurden wieder ordentlich Meter gemacht. Mittlerweile klappt auch das Wiederhinhocken ganz gut. Wenn er müde wurde hat er sich hingesetzt, hat sich mal kurz etwas anderem zugewandt und dann sah ich den Stuhl aus dem Augenwinkel schon wieder in Bewegung.

Meine Aufgabe war also gestern einfach nur Beobachten. Ich griff nur ein, wenn der Stuhl sich so stellte, dass er ihn überhaupt nicht mehr in Bewegung bekam und ansonsten genoß ich dieses Schauspiel. Es ist einfach zu süß einem kleinen Kind beim Laufen zu zuschauen. Diese Schrittchen und der Windelpopo.... herzig!

Sicherlich gibt es immer wieder Schrecksekunden, wenn das Herzkind ins Wackeln kommt und er fällt auch immer mal wieder hin, auch schlägt er sich mal den Kopf an. Aber als Waiter ist es wichtig, dem Kind auch diese Erfahrungen zu zugestehen. Sie sind wichtig, um in den Lernprozess einfließen zu können. Das Kind muss erfahren, dass nicht immer jemand hinter ihm stehen wird, um ihn aufzufangen. Es muss lernen seine Schritte mit Bedacht zu wählen. Die Selbsteinschätzung der eigenen Kraft muss sich bilden können.

Dies kann alles nicht gelingen, wenn ich ihm jedes Problem aus der Hand nehme. Zum Beispiel ist das Hinhocken aus dem Stehen ein Vorgang der Übung verlangt. Das Herzkind stand am Anfang da, kam nicht mehr runter und begann dann zu jammern. Ich hätte ihn einfach aufnehmen können... aber hätte ihm das etwas gebracht? Was hätte er dabei gelernt? Das Mama ihm ja hilft, aber sicherlich nicht, dass er das Hinsetzen auch aus eigener Kraft schaffen kann. Also habe ich ihm eine Hilfestellung gegeben. Ich habe ihn an den Händen genommen und bin mit ihm langsam nach unten, damit er ins Sitzen kommt. 

"Was unser Kind selbst tun kann, sollten wir es tun lassen, denn: Es gibt eine Hilfe, die keine Hilfe ist! 
Wenn man sein Kind zur Selbstständigkeit anleitet, richtet sich seine Seele auf, wird stark und widerstandsfähig!"

Welch ein wunderschöner Textauszug aus dem Buch "Lieben - Ermutigen - Loslassen". Ich kann dieses Buch wirklich uneingeschränkt empfehlen, es hat soviele Aha-Effekte für mich bereitgehalten und erklärt sovieles. Gerade auch die angeblichen "Trotzphasen" im Kleinkindalter. Ganz klare Kaufempfehlung!

Ja, unser Herzkind steckt nun voll in der sensiblen Phase des Laufenlernens und hierzu habe ich auch nochmal einen schönen hilfreichen Text gefunden. Dort steht auch: "Viel Zeit draußen verbringen, OHNE Kinderwagen". Der Großcousin (10 Tage älter) vom Herzkind zeigt dies seiner Mama auch sehr deutlich! Wir wollten gestern zunächst mit den Kinderwägen in den Wald fahren, um dort die Kleinen dann herauszunehmen. Der Weg dort hin war dem Großcousin aber eindeutig zu weit, er wollte nicht im Kinderwagen sitzen und damit nichts tun zu können. Er protestierte lautstark! Wir müssen als Eltern somit umdenken üben. Wir haben den Weg zu Fuß dann abgebrochen, sind in die Krabbelgruppe, wo sich die Jungs herzhaft austoben konnten und haben uns geschworen beim nächsten Mal lieber bis zum Waldrand mit dem Auto zu fahren, damit unnötige Zeit im Kinderwagen vermieden wird. Kinder zeigen einem sehr deutlich was sie brauchen. Es hat nichts mit "Trotz" oder "bewusstem Ärgern" zu tun. Aber dazu ein anderes Mal mehr... dafür das ich eigentlich nur ein paar Bilder zeigen wollte, ist es schon wieder ein ganz schön langer Text geworden.... ähm... lalala.... und Schluß!





Samstag, 5. Oktober 2013

Auf leisen Sohlen unterwegs....

Über manche Dinge muss man sich erst Gedanken machen, wenn es soweit ist.... Interessanter Satz! Ist aber so! Über ungelegte Eier, muss man sich eben keine Gedanken machen. Aber irgendwann kommt die Zeit, dann wird es eben Zeit.... öhm.... was ein Satzwirrwarr... hihi...

Und zwar wird das Herzkind immer mobiler... krabbeln will er zwar immer noch nicht, aber gerobbt wird im Turbo und nun wird sich auch mittlerweile wirklich überall hochgezogen und gerade an der Couch läuft es sich prima seitlich auf und ab. Das könnte der Keks den ganzen Tag tun und um die Ecke an der Couch schafft er es nun auch. Und da kommen die Gedanken. Wir haben ein kleines Winterkind, als ist barfuß laufen im Freien nun wirklich nicht mehr angesagt. Denn barfuß oder eventuell strümpfig ist eigentlich zum Laufenlernen das Beste!


Tja, was machen wir da denn nun? Auf einem meiner Lieblingsblogs gibt es dazu einen ganz tollen Artikel, in dem es um Schuhe für Laufanfänger geht und auf was man dabei achten sollte. Sehr interessant! Natürlich brauchen sie eigentlich erst Schuhe, wenn sie die ersten Schritte auch alleine gehen können. Aber bei dem nun kalten Boden kann man sie draußen schlecht nur mit Strümpfen oder Lederpuschen hinstellen, wenn sie eben doch auf den Boden wollen und das ist in diesem Alter unvermeidlich. Wollen sie doch auch ihre nun erlangte Bewegungsmöglichkeit weiter üben und ausbauen. 

Nestling empfiehlt die Jochie Schuhe, eben wegen ihrer sehr flexiblen Sohle. Auf dem Flohmarkt, wie schon berichtet, bin ich über Schuhe gestolpert und habe mich dazu nun etwas informiert. Es sind Schuhe von Bama, welche ebenfalls mit dem Slogan "Schuhe wie barfuß" werben und gerade die Serie "My first Bama" besitzen sehr flexible Laufsohlen. Und die Serie hat auch gute gefütterte Winterschuhe. Ich konnte bei Kleinanzeigen nun schon direkt zuschlagen und Schuhe ergattern. Gerade bei den ersten Schuhen wird oft zu früh gekauft und bevor sie überhaupt benötigt werden, sind die Kleinen schon rausgewachsen. Die Schuhe wurden nur als Zierde im Kinderwagen benutzt oder höchstens ein paar Schritte damit gelaufen. Man kann als bei Kleinanzeigen richtige Schnäppchen ergattern und die Schuhe sind fast wie neu! Man muss sich also bezüglich eingelaufener und damit ungeeigneter Sohlen noch keinerlei Gedanken machen.

Bama-Schuhe sind auch deutlich öfters in Kleinanzeigen anzutreffen als die Jochie Schuhe, welche wohl weniger bekannt zu sein scheinen. Da ich eben vor diesem Problem stand Schuhe mit sehr flexibler Sohle zu finden, wollte ich euch einfach mal zeigen, wie flexibel diese Sohlen von Bama-Schuhen sind. Vielleicht kennt ihr sie ja schon und ich erzähl euch nichts neues, vielleicht ist es für euch aber auch interessant. Daher mein kurzer Artikel heute dazu! Vielleicht habt ihr Erfahrungen dazu und könnt mir zu diesen Schuhen etwas schreiben?



Für alle die sich wundern, warum ich nun so ein fettes Wasserzeichen über meine Bilder lege: Im Netz sind leider wieder viele Menschen unterwegs, denen etwas langweilig ist. In den größeren Blogs werden regelmäßig Bilder geklaut und dann als eigene Bilder ausgegeben. Sogar die Kinder, welche sich darauf befinden. Natürlich bin ich nur ein kleines Licht am Bloggerhimmel, trotzdem möchte ich meine Bilder etwas schützen, man weiß ja nie.... Und gar keine Bilder zeigen, ist ja auch nicht schön! 



Hilfe! Hilfe! Ich wurde weggesperrt! Holt Amnesty International! SOFORT!!!

Freitag, 4. Oktober 2013

Einsteckübungen - Die Deckelbox

Schon vor zwei Wochen habe ich von dieser Sensorikbox berichtet. Das Herzkind konnte damals noch nicht sehr viel damit anfangen, da seine motorischen Fähigkeiten dafür nicht ausgereift waren. Interessiert hat in die Box trotzdem immer wieder, auch wenn er hauptsächlich mit den Deckel gespielt hat. Hin und wieder versucht er einen Deckel in den Schlitz zu befördern, geklappt hat es nicht. Ich beließ die Box bei seinen Sachen unter dem Couchtisch.
Vor wenigen Tagen zeigte er wieder Interesse daran und ich richtete ihm die Box. Deckel neben ihn, Box vor ihn, ich zeigte ihm wieder langsam den Ablauf und das Einstecken der Deckel. Und kaum zu glauben... als hätte er noch nie was anderes gemacht, landete der erste Deckel nach kurzem Probieren zielstrebig in der Box. Da hat sich das Herzkind aber gefreut!

Einsteckübungen sind wunderbare Lernhilfen und zwar nicht nur für die motorischen Fähigkeiten. Jutta Bläsius schreibt in ihrem Buch "Übungen des praktischen Lebens" folgendes dazu: 



Auch wenn man es im ersten Moment nicht glauben mag, viele Übungen sind jetzt schon Vorläufer für die späteren schulischen Kompetenzen! 
Das Herzkind hat begonnen mit dem Einwerfen von Bällen und ist nun bei Einsteckübungen mit Deckeln gelandet, es werden noch weitere Ein- und Aufsteckübungen folgen. Zum Aufstecken steht schon das nächste DIY-Projekt bereit und wird schon hin und wieder vom Herzkind getestet. Ich werde auch davon berichten!

Es ist auch hier wieder sehr interessant dem Keks bei seinen Übungen zu zuschauen, wie konzentriert er dabei ist und seine Stirn runzelt. Man sieht ihn förmlich denken! Wie er versucht den Deckel in richtige Position zu bringen, dabei in den Händen dreht und wieder versucht, bis es dann klappt!







Mittwoch, 2. Oktober 2013

Grün, grün, grün sind alle meine Farben...

Heute nochmal kurz das Schatzkörbchen. Und zwar in der Farbe Grün!
Nachdem das Herzkind alles untersucht hat, bauten wir Türmchen. Also ich baute Türmchen und der Keks schmieß sie um. Ich kam kaum zum fertigbauen, schon wurde der nächste Angriff gestartet.... Die Flasche, welche zu sehen ist, habe ich mit Wasser und Pailletten gefüllt. Das funkelt so schön und schwebt im Wasser auf und ab, beim bewegen der Flasche!
Seit kurzem hat das Herzkind kein Interesse mehr an den Schatzkörbchen. Er is gerade sehr an Löffelübungen und ähnlichem interessiert. Es ist wichtig, sich bei der Vorbereitung der Umgebung und den Lernanregungen immer nach dem Kind zu richten und sich umzustellen. Nur so kann es zielgerichtet lernen und ist dann auch voll bei der Sache!

Tim Seldin schreibt in seinem Buch "Kinder fördern nach Montessori" dazu:

"Das Einzige, mit dem Sie im Leben mit Kindern Tag für Tag rechnen können, ist, dass sich ihre Vorlieben, Interessen und Fähigkeiten immer wieder völlig überraschend verändern. [...] Bleiben Sie Beobachter."





Dienstag, 1. Oktober 2013

4 Hände - 4 Generationen

Unser Herzkind hat das Glück noch viele seiner Urgroßeltern kennen zu lernen. Drei seiner Urgroßväter und leider nur noch eine Urgroßoma leben noch. Ich hoffe, sie dürfen ihn noch eine Weile wachsen sehen und ich hoffe natürlich auch für das Herzkind, dass er sie noch bewusst erleben darf, damit er sich selbst auch an sie erinnern kann und nicht nur durch Erzählungen. Ich selbst kann mich bewusst nur an einen einzigen Urgroßvater erinnern!

Mit vielen Generationen aufzuwachsen ist für kleine Kinder wirklich toll. Sie lernen, dass jedes Alter seine Besonder- und Eigenheiten besitzt und können davon nur provitieren.

Am Sonntag waren die Schwiegereltern und der Schwiegeropa zu Besuch. Dabei kam mir eine Idee für ein schönes Foto. Ich wollte die Generationen in einem Bild festhalten, solche ähnlichen Bilder hatte ich schon hin und wieder im Internet gesehen. Leider war das Herzkind nicht so kooperativ an diesem Tag. Ich hoffe, daher das ich das Foto so oder so ähnlich nochmal wiederholen kann.

Für den 1.Geburtstag meines kleinen Kekes ist daher auch eine Fotoecke oder besser gesagt ein Fotobooth geplant! Einer meiner offenen Punkte in der Geburtstags-Planung. Ich freue mich schon so sehr darauf und die Bilder werden sicherlich eine tolle Erinnerung werden.



Der Vater (unten), der Großvater (rechts), der Urgroßvater (links) und das Herzkind! Es ist faszinierend anhand dieses Bildes die Zeit zu sehen. Die Zeit sichtbar zu machen und festhalten zu können, für einen Augenblick... in diesem Bild!