Ein Aspekt von Facebook ist das Schneeball-Prinzip. Auch gerade deswegen ist dieses Medium so beliebt geworden und wird von vielen zur schnellen Verbreitung von Neuigkeiten, Werbung usw. verwendet.
Es ist interessant zu sehen, welche Artikel immer und immer wieder geteilt werden. Seit gestern ist es wieder ein solcher Artikel, über welchen man immer wieder in Facebook stolpert, da in viele abonnierte Blogs und Freunde teilen. Auch ich habe ihn geteilt und selbst mein kleines Bloggerlichtlein führte dazu, dass ihn 12 weitere Personen teilen.
Es ist ein
Artikel bei dem sich wohl sehr viele angesprochen fühlen, man kann sogar fast schreiben "Wer frei von Schuld, der werfe den ersten Stein!" - Nur sieht man nicht wirklich Steine fliegen. Sicherlich kann sich jeder an eine Situation erinnern, in welcher es passiert ist.
Anschreien! Das eigene Kind anschreien, weil man selbst gerade enorm gestresst ist. Auch mein kleines Herzkind hat das schon erleben müssen. Ich fühl mich nicht gut dabei, ich fühle mich danach nicht gut und ich weiß auch, dass es total unnötig war und auch garnichts gebracht hat. Und doch! Es bewirkt etwas, aber nicht das was man in diesem Moment erhofft! Der Artikel zeigt es, es kann Angst bewirken! Wer möchte, dass sein Kind Angst vor einem hat? Und es geht noch weiter. Kinder lernen selbst zu schreien, damit zu verletzen...
Als ich den Artikel in Facebook geteilt habe, habe ich dazu geschrieben, dass es nachdenklich macht! Und das ist gut so! Es ist wieder einmal Zeit zur Selbstreflektion. Zeit sich bewusst zu machen, was man damit tut und bewirkt und ob man das möchte!
"Wir sind umgeben von Gewalt. [...] Aber Gewalt ist oft still und Waffen sind verborgen. [...]
Welche sind die stillen Waffen? Physische Gewalt: die Vorstellung, dass Größer-, Alter- oder Stärkersein uns das Recht geben würde, dem Kind unseren Willen aufzuzwingen. Die Kraft unserer Stimme: dass Lauter-, Entschlossener- oder Wütender-Sein uns das Recht geben würde, die Aufmerksamkeit des Kindes zu fordern. Wenn wir Kindern gegenüber laut werden, sind unsere Waffen nicht weniger verletzend. Diese Lektionen sind viel gefährlicher.
Primitive Demonstrationen von Gewalt sind etwas Konkretes. Wir können sie schwarzweiß darstellen. Schlag nicht. Beiß nicht. Aber es ist viel schwieriger, die subtileren Waffen zu definieren, [...]. Wir verstecken unsere Reue vielleicht hinter der Rechtfertigung, dass das Kind unsere Reaktion ausgelöst habe. [...] Wenn wir uns verteidigen, zeigt sich ganz klar unsere Heuchelei. Wir wollen es wahrscheinlich nicht laut sagen, dass wir das Kind misshandelt haben. Aber in der Stille unseres Herzens wissen wir es, wenn wir es fühlen."
Nein, ich möchte mein Kind nicht verletzen! Auch nicht mit stiller Gewalt! Ich möchte es nicht mit Worten misshandeln! Mein Herz blutet, wenn ich daran denke was ich meinem Herzkind damit antue! In meinen schwachen Momenten, in Situationen in denen ich schwach bin und Fehler mache. Nicht das Herzkind macht den Fehler! Zum Glück sind diese Situationen bisher selten gewesen und ich weiß auch ganz genau, wann sie bei mir ausgelöst werden. Nachts, wenn ich hundemüde bin und der Zwerg nicht schlafen will, dann bin ich schwach! Dann muss ich aufpassen und man muss es sich eingestehen. Als es zuletzt so schlimm war (ich berichtete) habe ich meine Decke geschnappt und bin ins Wohnzimmer geflüchtet. Mein Mann musste sich um das Herzkind kümmern und ihn beruhigen. Man muss sich eingestehen, wenn es auch mal nicht mehr geht und wie es auch in dem tollen Artikel steht, besser aus der Situation herausgehen, sich ins Bad einschließen oder ins Wohnzimmer... und durchatmen! Sich bewusst werden, das Kind kann für meinen inneren Streß nichts!
Es sind nicht die Kinder, die dafür verantwortlich sind, wir dürfen sie nicht dafür beschuldigen. Kinder sind in jeder Phase ihres Lebens, eben so wie sie sind. Schon seit vielen Jahrhunderten und Jahrtausenden, brauchen sie Hilfe beim Schlafen, beim Selbstständig werden, beim eigenen Willen. Wir haben es nur verlernt, dass dies so ist. Wir Erwachsene wollen nicht mehr sehen, dass auch wir einmal Kinder waren. Für uns Erwachsene wäre es doch so einfach, wenn Kinder kleine Erwachsene wären. Wenn sie wären, wie wir und wir sie somit ohne Umdenken verstehen könnten.
"Es muss eine neue Art der Erziehung aufgebaut werden, von Geburt an. Die Erziehung muss umstrukturiert werden und auf die Grundlage des Naturgesetzes gestellt werden, und nicht auf die vorgefassten Vorstellungen und Vorurteile der Gesellschaft der Erwachsenen. - Maria Montessori"
Es war ein großes Anliegen von Maria Montessori, dass wir genau das verstehen!
Umdenken und Selbstreflektion! Solche Artikel sind gut, um uns zu erinnern an uns zu arbeiten und uns immer wieder zu hinterfragen. Wie möchten wir mit unseren Kindern umgehen, was sollen sie aus unserem Verhalten lernen? Ich bin immer wieder dankbar, dass es solche Artikel gibt! Sie halten wach und erinnern!
|
Mein Herzkind soll auch weiterhin unbeschwert spielen und lachen können. Es soll seine Kindheit genießen, sich gerne daran zurück erinnern und seinen Eltern vertrauen! |