Heute ist Weihnachten! Das Fest der Nächstenliebe, des Gebens, der Achtsamkeit, des friedvollen Miteinanders. Für unsere Kinder geht eine lange Wartezeit zu Ende und sie werden den Abend kaum abwarten können. Sie sind freudig erregt, vielleicht auch hibbelig, sie strahlen und sehnen das Zusammensein und Beschenken herbei. Für viele von uns bedeutet die Weihnachtszeit zunächst einfach nur Streß. Die Vorbereitungen darauf und das Wundern, dass der heutige Tag nun doch wieder so schnell da war. Der große Einkaufssturm, das Verpacken aller Geschenke, die Vorbereitung des Festessens und und und... wir wollen versuchen die Hektik und den Streß herauszunehmen, wir versuchen es oft jedes Jahr und nicht immer klappt es.
Unser gestresses Sein und unsere freudvollen aufgeregten Kinder können hier ganz schnell auf Kollisionskurs geraten. An einem Tag der doch eigentlich so wundervoll und friedvoll sein sollte. Aber das gilt nicht nur speziell für den heutigen Tag, sondern auch generell. Es wird immer Tage geben, die nicht so laufen, wie wir uns dies wünschen. An denen Meinungen, so unterschiedlich, aufeinander prallen und kollidieren. Es sind Tage, an denen wir Abends oft im Bett liegen und an uns zweifeln. Susanne schrieb vor kurzem etwas über "Gute Eltern und geborgene Familien – Grundhaltung, Unperfektheit und Lichtfunken" und erwähnte einige Blogger, unter anderem auch mich und das sicherlich niemand von uns perfekt ist! Und damit hat sie vollkommend recht!
Es mag für viele Leser eintönig sein, wenn sie immer nur über das lesen, was perfekt und gut funktioniert. Aber ist es nicht das, was wir uns alle wünschen? Ruhe und ein wundervolles Zusammensein in der eigenen Familie. Ein Rückzucksort in der stressigen Zeit, der einem hilft wieder Kraft zu tanken und neu durchstarten zu können?
Es funktioniert nicht immer! Und das macht uns oft wütend und traurig und die Verbindung zu unseren Kindern oder dem Partner scheint in diesem Moment zu wackeln und zu wanken und Verständnis kann ausbleiben, warum es nun gerade sein musste zu kollidieren!
Wir sollten daran nicht verzweifeln und uns Vorwürfe machen, wir sind nicht perfekt, niemand von uns. Perfekt sein ist nicht möglich. Wir wollen uns nicht verstellen müssen. Was wir tun können, ist zu versuchen so manch einen Kollisionskurs zu vermeiden. Denn liegen wir so oft Abends im Bett und betrachten rückblickend den Tag, fällt uns so manches Mal auf, der Streit war unnötig, er wäre unnötig gewesen, wenn wir ihn aus einer anderen Sichtweise gesehen hätten. Und mit diesem Wissen können wir lernen und uns mit unserem Gegenüber verbinden. Gerade für unsere kleinen Kinder sind wir diejenigen, die solche Situationen deeskalieren können. Nur wir können solche Situationen überblicken und darüber nachdenken, um sie ändern zu können.
Auch ich habe natürlich diese Situationen und Momente mit meinem Zwerg, in denen ich aus der Haut fahren könnte, in denen ich mich frage "Will er mich nicht verstehen?" - "Will er mich ärgern?" - "Warum funktionieren unsere Abläufe nicht mehr?".
Natürlich sind manche Fragen total sinnfrei! Nein, unsere Kinder wollen uns nicht ärgern und sie wollen uns eigentlich auch immer verstehen, sie wollen kooperieren. Aber sie wollen auch selbstständige kleine Menschen werden, mit einer eigenen Meinung und anderen Prioritäten. Vielleicht sollte ich über solche Tage mit dem Zwerg auch mal schreiben?
Unsere Kinder leben im Hier und Jetzt! Sie denken nicht über morgen nach, oft noch nicht mal über die nächsten Stunden und freuen sich einfach da zu sein, bei sich selbst und bei den Menschen, die sie lieben. Wir denken zuviel, wir denken ständig, wir machen uns immer Gedanken und sind bei den nächsten Terminen. Streß und Hektik sind keine guten Vorraussetzungen, um sich verbinden zu können, um so reagieren zu können, wie es wirklich gut wäre. Der Kollisionskurs ist vorprogrammiert und danach liegen wir wieder Abends im Bett und sind traurig über die Ereignisse des Tages.
Nicht alles ist einfach umzusetzen, aber wir sollten versuchen auch wieder mehr im Hier und Jetzt zu sein. Mehr Verbindung herstellen, mehr über die Sichtweise des Anderen nachdenken und nicht nur unsere Einstellung und Meinung durchsetzen zu wollen, weil es uns im ersten Moment einfacher erscheint.
Heute zur Weihnachtszeit, sollten wir einfach im Hier und Jetzt leben, zusammen mit unserem Kindern, mit unserer Familie. Wir sollten nicht daran festhalten, heute oder wann auch immer, alles perfekt haben zu wollen. Wichtig ist nicht der perfekte Braten, das beste Geschenk und die aufgeräumte Wohnung. Wichtig ist die Verbindung und das Verständnis untereinander. Das wir alle gleichwürdig sind. Nächstenliebe! Hier und Jetzt! Zurück zum Wesentlichen!
In diesem Sinne wünsche ich euch allen wunderschöne und friedvolle Weihnachten.
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