Freitag, 9. Januar 2015

Zurück im Beruf! Warum wir Mütter ein Zugewinn sind!

Heureka, die Arbeitswelt hat mich wieder!

Die zwei Jahre sind schneller verflogen als ich dachte und auch meine ganzen Kollegen spiegeln dies wieder. "Wie zwei Jahre warst du nun weg? Wow, vergeht die Zeit so schnell...."

Ich hatte vor Arbeitsbeginn etwas Bauchweh ob ich nicht einfach alles vergessen hatte. Die Arbeitsschritte, die Benutzung der Programme und Softwares und einfach die ganzen Abläufe in einem großen Chemieunternehmen. Natürlich hat sich hier und da etwas geändert, aber deutlich weniger als man nach 2 Jahren annehmen mag. 
Keine neuen Kollegen, dort ist alles beim Alten geblieben. Der Kaffee schmeckt noch wie früher und die Software für die Benutzung der Geräte war auch schnell erklärt. Also konnte es gleich losgehen.

Im Wiedereinsteigerseminar, welches meine Firma für Mitarbeiter anbietet, die längere Zeit abwesend waren, wurde es uns schon gesagt. Wiedereinsteigende Mütter sind ein Zugewinn für jede Firma! Und mit Zugewinn meine ich wirklich Gewinn! Wo Neulinge komplett in allen Bereichen und Arbeitsschritten angelernt werden müssen, was Zeit und Geld kostet, wissen die Mütter, sofern sie wieder auf den gleichen Arbeitsplatz, wie vor der Elternzeit kommen, was sie tun müssen. Kurze Ansagen und Erklärungen reichen und schon ist man wieder drin... in der Arbeitswelt und dem beruflichen Alltag! Es entstehen der Firma keine Eingliederungskosten!

Wie die wundervolle Referentin also richtigerweise anmerkte, wie müssen uns als Mütter nicht dankbar auf die Knie werfen, dass wir wieder da sein und arbeiten dürfen! Es ist gesetzlich geregelt! Die Wiedereinarbeitungszeit ist gering und erfolgt in der Regel sowieso direkt beim Tun und zusätzlich, dass ist ebenfalls statistisch belegt, arbeiten Teilzeitmütter (nur wenige steigen sofort wieder Vollzeit in den Beruf ein) mehr in der gleichen Zeit ab, wie manch ein Kollege, welcher in Vollzeit arbeitet. Mütter wollen ihre Arbeiten fertig bekommen, bevor sie ihren Arbeitsplatz verlassen und den Kollegen keine "Arbeit zurücklassen". Ein Punkt an dem wir defintiv arbeiten müssen, sagte auch die Referentin. Denn auch uns stehen die gesetzlichen Pausenzeiten zu und wir sollten sie auch einhalten, da wir nach Feierabend nicht nach Hause gehen und die Füße hochlegen. Da geht es mit Kind/er und Haushalt meist direkt weiter!
Aber auch ich stellte in meiner ersten Arbeitswoche schon fest, dass die Umsetzung doch meist nicht so einfach ist. Da möchte man Gespräche auch in Ruhe beenden und nicht den Kollegen nötigen sich kurz zu fassen, da man eigentlich noch schnell etwas essen möchte, bevor man dann das Kind bei der Tagesmutter abholen muss. 
Arbeiten kann ich hingegen problemlos übergeben, da diese durch unseren täglichen Ablauf sowieso auch nicht früher fertig werden würden. Ich kann das Gerät nicht dazu bewegen schneller zu arbeiten, als es eben kann. Es wird erst fertig werden, wenn ich schon Zuhause bin und meine Kollegen müssen dann die Auswertungen vornehmen. Ist eben so! Und auch sonst ist Kommunikation wichtig, damit die Kollegen problemlos begonnene Arbeiten weiterführen kann. Und mal ehrlich: Es gehört zum Job dazu und die Kollegen können froh sein, wenn wir Mütter große Teile davon schon abgearbeitet haben.

Ein weiterer Vorteil von wiedereinsteigenden Mütter ist die Objektivität. Sie waren nun einige Zeit weg und sehen die Arbeitsroutine in einem anderen Blickwinkel. Sie können sehen ob sich Dinge eingeschlichen haben, die eventuell unnötig sind, zusätzliche Arbeit hervorrufen oder vielleicht sogar die Arbeitssicherheit gefährden. Wer jeden Tag die gleichen Arbeiten verrichtet, weiß was ich meine, irgendwann entwickeln viele eine Art Tunnelblick und sehen wichtige oder falsche Veränderungen garnicht. Neue Kollegen oder eben wiedereinsteigende Mütter, können hier sehr hilfreich sein, solche Zustände zu erkennen und geringfühig auch zu beheben... auch hier konnte ich in meiner ersten Woche schon einige Dinge anpassen... meine Kollegen meinten daraufhin "Wie früher... als wär sie nicht weg gewesen..." Man muss natürlich seinen Mund aufmachen können und sich trauen. Auch als wiedereinsteigende Mutter ist man ein Teammitglied und hat nun genauso viel Mitspracherecht, wie alle anderen auch. Man muss sich nicht erst mal zurückhalten, wenn die Abläufe an sich klar und unverändert sind. Ok, die ersten 2 - 3 Tage habe ich auch nur beobachtet und die besprochenen Arbeiten verrichtet. Etwas Orientierung ist schon wichtig.

Und damit geht meine erste Arbeitswoche auch schon zu Ende, Freitags habe ich nämlich frei! Und auch dafür brauch ich mich nicht zu schämen oder mir Sprüche gefallen zu lassen ala "Oh, ein verlängertes Wochenende, dann leg mal die Beine hoch!"... würd ich mir sowieso nicht gefallen lassen... denn eines ist sicher, nur weil die eine Arbeit endet, haben wir kein verlängertes Wochenende... körbeweise Wäsche, dreckige Bäder und Co. warten auf uns! Also Ladys denkt dran, wir sind ein Zugewinn! Wir sind wichtige Arbeitskräfte für unsere Firmen! Wir arbeiten durchschnittlich mehr pro Stunde als vollzeitarbeitende Kollegen! Und wir schmeißen noch Haushalt und Familie! Ein Zugewinn für die Firma und den Staat. Den Staar dürfen wir nicht vergessen, der freut sich ebenfalls über jede wiedereinsteigende Mutter! Bares Geld! Bling!

Wir müssen uns also niemals als Arbeitskräfte zweiter Wahl ansehen oder auch behandeln lassen! Wir sind Powerfrauen! Tschaka!

Seht ihr das auch so?

1 Kommentar:

  1. Ganz genau! Ich habe noch nie so effektiv gearbeitet, wie jetzt als Teilzeitmama. Kein Rumtrödeln, kein Aufschieben. Da ich Freivberuflerin bin, sehe ich das auch am Umsatz. Ich habe in Teilzeit mit rund 30 Stunden fast genauso viel Umsatz wie mit 45 Stunden... Was habe ich vorher bloß für Zeit verschwendet... Hab da auch mal drübergeschrieben, wenn Du magst hier: https://ganznormalemama.wordpress.com/2014/11/27/teilzeit-anspruch-und-realitat-dabei-gibt-es-kaum-effizienteres-als-teilzeitmuttis/

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