Samstag, 21. Februar 2015

Die wundersame Vermehrung der Staubmäuse

Eines der unerklärlichen Phänomene seit der Anwesenheit eines Kindes in meinem Haushalt ist die wundersame Vermehrung der Staubmäuse... also besser bekannt unter Staub. Nicht nur die feine Staubschicht auf Möbeln oder Böden. Nein, dass sind riesige Ungetümer an aufgeschichtetem Staub, die sich bevorzugt in den Ecken der Zimmer und unter Sofa und Betten ansammeln.

Es ist mir ein Rätsel. Wieso sind die ständig da? Kaum habe ich sie entfernt, sind sie schon wieder da! Ich schaue in die nächste Ecke und entdeckte Neue. Wirbeln kleine Kinder den Staub deutlich mehr auf und bringen ihn zum Vorschein? Bewirkt ein Kind eine Verschiebung des Raum-Zeit-Kontinuums? Vermehrt sich Staub dadurch proportional schneller? Oder denke ich nur, ich sauge regelmäßig und komme doch nicht so häufig dazu, wie früher... vor dem Kind? Oder.... vielleicht krabbeln sie auch einfach wieder aus dem Staubsauger heraus? Besteht diese Möglichkeit?

Was kann ich dagegen tun?

Ich lasse sie leben! Sie dürfen sich in meinem Haus weiter vermehren, wachsen und gedeihen. Ich könnte sie sogar grüßen und ihnen Namen geben, so oft wie ich täglich an ihnen vorbei laufe... naja, so innig will ich mit meinen Untermietern dann doch nicht werden...

Jedenfalls werde ich meine Reinigungsintervalle nicht steigern. Denn dann würde mir die Zeit irgendwo anders fehlen. Und wo würde sie dann zwangsläufig fehlen? Meine beruflichen Arbeitszeiten sind fix, zu kürzen würde finanzielle Einbußungen mit sich bringen. Will ich das? Ich könnte mich auch streßen und jeden Tag soviele Hausarbeiten hineinpacken wie nur möglich. Will ich das? Streß würde bedeuten, dass ich eventuell gereizt sein werde, wo ich es normalerweise nicht bin und nicht sein will.

Schon die Leiterin des Wiedereinsteigerseminars meiner Firma merkte an, dass wir nun beginnen müssen vermehrt Prioritäten zu setzen. Was ist uns wichtig? Ein gepflegter Vorgarten oder Zeit mit der Familie? Ein aufgeräumtes Haus oder Zeit mit der Familie? Streß, weil ich es jedem Recht machen möchte? Dem Arbeitgeber, der Familie und meinem Sinn für Ordnung? Oder weil ich mir Gedanken mache, was andere sagen könnten, die uns besuchen?

Ich möchte weder Streß haben, damit ich alles unter einen Hut bekomme, noch möchte ich wichtige Zeit mit meiner Familie kürzen, ebenso möchte ich meine Arbeitszeiten nicht verringern, denn auch diese ist für unser Familienleben wichtig. Kommt Besuch, kann mir immer noch Gedanken darüber machen, ob ich dafür schnell noch Staubsauger, Putzlappen usw. schwinge.

Daher dürfen die Staubmäuse eben in unserem Haus etwas länger leben und sich vermehren, bis es wieder Zeit ist, sie zu vertreiben... bis dahin: "Hallo, Staubmäuschen. Na, bist du schon wieder etwas gewachsen?!"


5 Kommentare:

  1. Über folgenden Satz musste ich herzlich lachen:

    "Bewirkt ein Kind eine Verschiebung des Raum-Zeit-Kontinuums? Vermehrt sich Staub dadurch proportional schneller?"
    Denn genau das gleiche frag ich mich auch so häufig! Schön zu lesen,dass es nicht nur mir so geht.
    Aber auch ich habe beschlossen, nicht mehr hinter jedem Staubmäuschen hinterher zu laufen. War da schon ganz anders drauf. Habe eine Zeit lang jeden Tag gesaugt *kopfschüttel*. Habe auch in letzter Zeit vermehrt bei Freunden mit Kindern gesehen,dass nicht alles staubfrei und "geleckt" ist. Und was ist?! Ich fühle mich umso wohler,weil man so sieht,dass niemand perfekt ist und es einfach wichtigeres gibt,als alles steril zu haben. So macht man sich selber dann auch nicht den Druck alles perfekt zu haben. Das ist viel zu anstrengend habe ich gemerkt.

    LG, Nadine
    und danke für die zusätzliche Bestätigung,dass nicht immer alles perfekt sein muss um sich wohl zu fühlen!

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  2. Moin
    Alle die Dich Fragen was das für nette Mieter sind denn Antworte einfach: Wer diese tollen Mäuse hat, da ist das Wohnungsklima noch in Ordnung.
    Das hat mir ein guter Freund mal gesagt wer weiß vielleicht stimmt es ja wirklich und bei mir dürfen die Wollmäuse auch leben :-)
    Einen schönen Sonntag und Liebe grüße

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  3. Ich halte es gerne da mit dem Spruch: "Eine gute Mutter erkennt man daran, dass der Haushalt nicht immer tipptopp ist" Denn letztenendes ist es doch immer die Familien-, bzw. Kinderzeit, die für das Putzen und Aufräumen draufgeht. ;-)

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  4. Achja und was die ganz fiesen Staubmäuse angeht, mein Lieblingstool: Ein Handstaubsauger. Damit "hilft" auch unsere Kleine (15 Monate) gerne mit. :-)

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  5. Bei uns gibt es eigentlich nur noch selten Staubmäuse, weil wir auch einen Handstaubsauger besitzen. Damit können sogar die Kleinen schon gut Staubsaugen.
    Gruß, Antje

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