Vor Kurzem habe ich euch unseren "Infotisch" zum Thema Frosch vorgestellt. Die Verwandung von der Kaulquappe zum Frosch ist ein wahres Wunder der Natur und für unsere Kinder und auch uns Erwachsene immer wieder interessant zu beobachten.
Ein weiterer Verwandlungskünstler stellt auch der Marienkäfer dar. Und ich könnte wetten, dass einige von euch garnicht wissen, wie hier genau die Verwandlung abläuft oder das der Marienkäfer jemals anders aussieht, als das er schlußendlich aussieht, oder?
Also ich gebe zu, ich wusste es nicht! Hätte mir jemand eine Marienkäferlarve gezeigt und mich gefragt, was da später mal draus wird, ich hätte es nicht gewusst. Und ich muss auch schwer überlegen, ob ich jemals zuvor solch eine Larve überhaupt gesehen habe. Marienkäfer, ja, die habe ich schon oft gesehen, oft auf der Hand gehabt und mich über sie erfreut. Aber die Larven? Sie sind so anders, als ihr späteres Ich. Sie sehen aus, wie kleine vollbepanzerte Soldaten, nicht wie die süßen Marienkäfer selbst.
Gerade dieser enorme Unterschied macht die Aufzucht von Marienkäfer so spannend und ich versuchte im Internet an Informationen heranzukommen. Leider fand ich nicht viel dazu und versuchte mir aus diversen Quellen alles nötige zusammen zu suchen. Um aber überhaupt dieses Projekt starten zu können, brauchte ich natürlich Marienkäferlarven. Aber woher nehmen? Es gibt diverse Internetanbieter, welche die Marienkäferlarven
verkaufen und verschicken, damit man diese direkt im eigenen Garten als Schädlingsbekämpfer aussetzen kann. Denn, wie wir wissen, sind Marienkäfer und ihre Larven wunderbare Blattlaus-Vernichtungsmaschinen.
Woher nehme ich die Larven?
Bevor ich diesen Schritt gehen wollte, versuchte ich zunächst selbst Larven zu finden. Und suchte und suchte überall dort, wo ich auch Blattläuse fand... aber ich fand nichts... An einem Tag, an dem ich nicht suchte und so nach den Johannisbeeren im Garten meiner Eltern schaute, lief plötzlich einfach eine über ein Blatt und in mein Sichtfeld. Schnell organisierte ich Gläser und sammelte ein. Wichtig dabei ist, nehmt nur die Größten. Also die Larven die schon viele orangene Flecken bzw. Streifen auf dem Rücken haben. Denn diese sind schon fast ausgewachsen und werden nicht mehr lange zum Verpuppen brauchen. Das Larvenstadium insgesamt dauert nämlich knapp 4 Wochen.
Einrichten der Aufzuchtsbox
Ich habe mich für eine kleine Insekten-Aufzuchtsbox
(auch Faunabox
genannt) entschieden. Aber selbst dort sind die Lüftungsschlitze so groß, dass die Larven hindurch kämen. Also habe ich noch ein Tüllstoff unter den Deckel geklemmt, damit mir die Larven nicht ausbrechen können. Zu kleine Larven kommen aber auch da hindurch.
In die Box habe ich als Grund normale Erde getan, und ein kleines Glas mit Wasser, um dort tägliche frisches Gründ mit Blattlausbefall hinein tun zu können. Das Glas habe ich mit Steinen umrandet, damit es nicht umfallen kann. Zudem habe ich aber auch Blätter so hineingelegt. So gibt es viele Stellen zum Fressen und auch Verstecken. Zusätzlich habe ich im Internet gelesen, dass auch Honig von den Tieren gerne angenommen wird. Also habe ich einen kleinen Flaschendeckel genommen und dort ein Stück Küchenrolle mit Wasser nassgetränkt hinein gelegt und darauf noch Honigtropfen verteilt. Ich sehe die Larven mehrmals täglich diese Stelle ansteuern und sich auf das Küchentuch setzen und trinken. Wasser für die Tiere ist auch dadurch gewährleistet, wenn man die Blätter direkt nach Regen draußen herein holt oder sie vor dem Einsetzen in die Box noch etwas mit Wasser bespritzt.
Nahrung für die Marienkäferlarven
Nahrung für die Marienkäferlarven
Täglich werden frische mit Blattläusen befallene Blätter und Zweige ins Gehege gesetzt und alte Blätter und Zweige an denen sich keine Läuse mehr befinden, herausgenommen. Auch der Flaschendeckel mit Wasser und Honig wird täglich erneuert.
Alles in allem ist die Aufzucht der Tiere recht unkompliziert und die kleinen Larven wachsen schnell und sind sehr munter und flink. Man kann sie den ganzen Tag beobachten, wie sie die Box rauf und runter krabbeln, die Zweige und Blätter ablaufen und Läuse fressen. Ist auch nicht verwunderlich, denn täglich müssen bis zu 50 Läuse vertilgt werden, um den großen Hunger der Tiere zu stillen. Hier hilft auch die Höniglösung, um eventuellen Läusemangel etwas zu überbrücken. Hauptnahrungsmittel sind und bleiben aber die Läuse.
Schon nach 4 Tagen hat sich nun die erste Larve verpuppt. Dieses Stadium soll nun 6-9 Tage dauern und dann soll ein kleiner Marienkäfer entstehen. Wir sind wirklich schon sehr gespannt und ich werde euch weiter berichten, wie sich unsere Marienkäfer-Aufzucht entwickelt.
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