Freitag, 4. März 2016

Schlaf gut - oder nicht?

Heute Nacht, irgendwann kurz vor 4 Uhr...

"Papa, ich hab Durst"
"Papa, wo ist mein Dino (Stofftier)?"
"Mama, ich bin müde. Aber der Schlaf kommt nicht!" 

Der letzte Satz wiederholte sich gefühlte 100 Mal und dann wollte der Sohn auch noch runter ins Wohnzimmer, weil er nicht einschlafen konnte... mit uns... dass er gerne alleine runter gehen kann, wollte er nicht so ganz verstehen... Nachts um  nach 4 Uhr... Mir kam dann der Geistesblitz.... "Musst du Pipi?"..... jaaaaaaa..... also raus aus dem warmen Bett, rüber ins Bad, dann wieder ins Bett.... nach gefühlt weiteren 100 Mal "Der Schlaf kommt nich!" schlief der Sohn endlich ein. 
Zwischendurch wurde die Tochter immer mal wieder unruhig, wachte aber nicht auf... mittlerweile habe ich noch gefühlt 20cm Platz... links der Sohn, rechts die Tochter, die es geschafft hat nun quer im Bett zu legen... auf MEINER Bettseite, weil sie mit hinterher rutschte... es ist kurz vor 5 Uhr.... moment, sie schläft schon 6,5 Stunden! Mir platzen gleich die Brüste.... ob ich sie wecken soll? Lieber nicht!.... Ich kann nicht mehr einschlafen, meine Brüste stören.... ob ich abpumpen gehen soll?... Aber wenn sie jetzt doch plötzlich wach wird?... Ich liege jedenfalls wach.... oh, sie wird unruhig... um 5.10 Uhr schnapp ich sie mir doch... Erleichterung.... die Tochter schläft direkt weiter... 5.30 Uhr... der Wecker klingelt... ächz... Ich stehe heute so früh auf, damit ich noch zum Duschen komme, bevor der Mann weg ist, später kann ich nicht duschen, da sich die Tochter nicht ablegen lässt. Was ein "wundervoller" Start in den Tag... Wo ist mein Kaffee?!?

Kein Thema rund um unsere Kinder wird unter Mamis, Eltern, der Verwandtschaft, eigentlich jeden den es betrifft oder auch nicht, häufiger hinterfragt, diskutiert und geklagt. 

Schlaf! Jeder Mensch braucht Schlaf! Ohne Schlaf ist unser Körper nicht leistungsfähig, ohne ausgeruhten Körper fallen uns die täglichen Handlungen nicht leicht und wir sind erschöpft. Je mehr Schlafmangel hinzu kommt, umso schwieriger wird der Alltag. Sogar Erkrankungen können durch einen erschöpften, schlafmangelgeplagten Körper entstehen. 
Gerade wenn wir Kinder haben, die nicht "durchschlafen", versuchen wir Eltern oft allerhand um diesen Zustand zu ändern, um unsere Kinder zum Durchschlafen zu bewegen, um selbst schlafen zu können.

Was ich nach 3 Jahren gelernt habe, ist nicht das Kind zum "Durchschlafen" zu bewegen oder gar zu zwingen (Schlaflern-Bücher gibt es in großer Zahl zu kaufen, mit vielen Versprechungen...), sondern dem Kind die vertrauensvolle Umgebung und Geborgenheit zu geben, die es benötigt um gut schlafen zu können bzw. wieder schneller in den Schlaf zurück zu finden, wenn es wach geworden ist. Gelernt habe ich auch, dass nichts bleibt wie es ist. Der aktuelle Schlafzustand hat keine Beständigkeit. Ständig kann sich etwas ändern und wir als Eltern müssen darauf reagieren, um die Schlafenszeit wieder so angenehm wie möglich für alle zu machen und damit jeder soviel Schlaf wie möglich bekommt, um für den nächsten Tag auch fit zu sein.

Bei unserem Sohn haben wir da viele Schritte durchwandert: Beistellbett, Gitterbett bei uns, Gitterbett im eigenen Zimmer, Floorbed, dann Familienbett, dann wieder Floorbed und nun ist es schon seit einer geraumen Weile eine Mischung aus selbstständigem Einschlafen in seinem Floorbed und Familienbett. Manchmal schläft er in seinem Bett bis zum Morgen und öfters kommt er noch irgendwann in der Nacht zu uns ins Bett und kuschelt sich ganz intensiv an seinen Papa. Diese Nähe braucht er und würden wir ihm auch niemals verwehren. Wir schlafen damit alle gut und viel. So ist es ok für uns.

Nun kam die kleine Schwester auf die Welt und wirft unsere Schlaf-Routine natürlich wieder durcheinander. Ein neuer Mensch, ein neues Schlafverhalten und alle müssen sich wieder umstellen und auf neue Gegebenheiten einlassen. 
Wo der Sohn im Beistellbett schlief, erledigte sich das bei der Tochter recht schnell. Beistellbett, nein Danke! Ganz dicht an der Mama muss es sein. Rücke ich ein Stück zur Seite, rutscht sie hinterher... man mag es bei so einem kleinen Würmchen kaum für möglich halten, aber genau das tut sie!
Auch wenn dieses enge Gekuschel eine Umstellung für mich war... mein Sohn meidet mich Nachts beim Schlafen, da ich so unruhig bin und Platz brauche... meine Tochter hat mir diesen Umstand erleichtert in dem sie lange Schlafzyklen hat. Schlafzeiten von 5 Stunden sind keine Seltenheit. Ich stille sie also meist nur 1 Mal in der Nacht. Kaum zu glauben! Beim Sohn waren es alle 2 Stunden. Rechnet man dann noch die Stilldauer dazu, bekam ich Nachts kaum Schlaf.

Wir betreiben also so etwas ähnliches wie ein Familienbett in unserem üblichen 1,80m Bett. Oft denke ich, ich brauche mehr Platz. Das Bett müsste größer werden... ob ich meinen Mann nach einem Umbau fragen sollte? Das wäre noch das Einzige, was ich gerne optimieren würde. Mehr Platz für jeden von uns, damit ich mich beim Schlafen strecken kann.

Beim Schlafen bin ich mit der Zeit und der Erfahrung entspannter geworden. Unsere Kinder sind nicht lange klein und werden nicht für immer diese Nähe benötigen, wie in ihren ersten Lebensjahren. Sie werden immer selbstständiger werden, was sich auch in ihrem Schlafverhalten widerspiegeln wird. Irgendwann kommen die Nächte, die sie in ihrem Zimmern durchschlafen, in denen sie nicht zu uns kommen, sich nicht an uns kuscheln. Manche Nächte sind verdammt anstrengend. Krankheiten, Zähne oder Alpträume. Aber auch diese gehen immer wieder vorbei. Ich weiß jetzt schon, dass ich mich irgendwann freuen werde, mein Bett wieder für mich zu haben, mich strecken und recken zu können, wie ich es will, ohne das ein Kinderkörper in meinem Rücken liegt oder Füße auf meinem Bauch. Ich weiß aber auch, dass ich vermissen werde, wenn meine Kinder irgendwann nicht mehr in unserem Bett schlafe werden. Gerade das Kuscheln am Morgen ist besonders schön.

Dies ist ein Blobeitrag für die neue Blogrubrik "Leben mit Kindern" von Tanja  und ihrem Blog Tafjora - Einmal Frankreich und zurück -. Im März sammelt sie nun unter dem Hashtag #schlafgut Blobeiträge und Erfahrungen zu m Thema Schlaf. Zum Thema Schlaf habe ich auch schon einige Blogbeiträge geschrieben, die ihr alle *hier* nachlesen könnt. Denn, wie ich schon geschrieben habe, nichts wandelt sich so oft, wie das Schlafverhalten unserer Kinder. Und nichts ist unwichtiger als die Meinungen und Tipps von Außenstehenden. Denn nur wir selbst können mit unserem Kindern für uns selbst passende Schlafroutinen finden. Und das ist auch ok, hauptsache wie schlafen gut!

So sah es dann heute aus, nachdem ich aus dem Bad zurück kam...

2 Kommentare:

  1. Wir haben unsere große Matratze auf den FUßbiden gelegt (na gut, auf Lattenroste) und eine extra Matratze daneben, für das Kind. Es schläft also im "Floorbett" und doch direkt bei uns. Wäre das eine Platzidee für euch? Eine Extra Matratze für den Buben?

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  2. Liebe Sabrina,
    vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Er spiegelt genau das wieder, was wir auch so alles durch haben. Mittlerweile sind meine ja 6 und 3 aber es wandelt sich immer wieder neu.
    Am schönsten fand ich Deinen Satz: ... Nicht das Kind zum durchschlafen zu bringen, sondern dem Kind die vertrauensvolle Umgebung zu schaffen, die es braucht. Das finde ich unheimlich wichtig, auch egal wie alt das Kind ist (auch der Große wird noch bei Bedarf in den Schlaf gekuschelt und darf jederzeit zu uns ins Bett kommen, auch wenn er schon ein Schulkind ist).
    Das Dein Mädchen so lange Schlafzyklen schon hat, finde ich toll. Das ist schon was wert.
    Hab einen schönen Tag und hoffentlich hast Du genug Kaffee da ;-) Wird ja auch alles irgendwann wieder besser. Oder sagen wir lieber mal "anders" ;-)
    Lieben Gruß
    Tanja

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