Samstag, 28. Juni 2014

18 Monate Sonnenschein.... nicht immer...

Seit gestern kann ich nun sagen mein Sohn ist 1,5 Jahre alt. Schon wieder ist ein Monat rum und in 6 Monaten werde ich auch schon wieder arbeiten und der Zwerg zu einer Tagesmutter gehen. Noch 6 Monate also, die wir zu Zweit genießen können, diese Zeit wird nicht mehr wieder kommen.

Genießen.. höhö... wie ich schon in meinem letzten Schlafartikel angekündigt hatte, wird die ruhige Schlafphase sicherlich nicht lange anhalten.. schon wenige Tage später ging es wieder los und ich trabe seit dem x-Mal in der Nacht zu ihm und begleite ihn wieder in den Schlaf oder hole ihn einfach zu uns ins Bett, wenn er es braucht... so wie auch heute Nacht.

Das ich im Familienbett nicht schlafen kann, wisst ihr und das man mit x-Mal nachts aufstehen auch nicht erholt ist, ist auch klar... meine Tage haben derzeit also etwas vom "Wandeln der Zombies" und ich schaffe es gerade so den Haushalt, die Termine und das Herzkind zu meistern. Morgens dann noch Worte zu formulieren für einen Artikel im Blog, kaum machbar!

Aber vom wundervollen Schlafverhalten, das ganz natürlich ist (ich weiß!), mal abgesehen, gibt es natürlich auch viele weitere Entwicklungsschritte vom Herzkind.

Derzeit ist der Papa oft ziemlich out. Manchmal wird er noch nicht mal freudestrahlend begrüsst, wenn er Abends heim kommt, sondern es wird direkt gejammert und die Mama vorgeschoben. Papa darf ihn nicht anfassen, Papa darf den leeren Teller von ihm nicht nehmen, nicht in das Buch schauen, das er gerade betrachtet usw. 
Das ist für den Papa natürlich überhaupt nicht schön und wir verstehen es auch nicht. So oft ist er nun auch nicht für mehrere Tage geschäftlich unterwegs. Hattet ihr auch solche Phasen bei euren Kindern?

Es werden weiterhin alle Worte aufgesaugt, die er aus uns herausholen kann. Gerade beim Bücher betrachten, werden wir ausgequetscht und auf alles gezeigt und hinterfragt. Wenn wir selbst dann Fragen stellen, ob er uns dieses oder jenes auf der Seite zeigen kann, tut er das auch. Er kann schon sehr viele Tiere unterschieden, ebenso viele seiner Körperteile, Gegenstände usw. 
Somit kommt nun auch endlich die Lernanregung mit den Karten und den Schleichtieren zum Tragen, er scheint nun wirklich die Unterschiede zu erkennen und ordnet die Karten richtig zu den Schleichtieren. 

Sprachlich erweiterte sich der Wortschatz um wenige "Wörter": Neben den bekannten Mama, Papa (oft wird der Papa aber auch immer noch Mama genannt), Nanane und DA, sind jetzt Wuff-Wuff und Brumm-Brumm hinzugekommen. Ich muss sicherlich nicht erklären, was damit gemeint ist und wir selbst haben ihm die Wörter auch nicht vorgelebt. Der Hund wurde ganz alleine zum Wuff-Wuff und wird von uns auch weiterhin Hund genannt. Brumm-Brumm ist heißgeliebt, alles was sich bewegt ist Brumm-Brumm und selbst die Bananestücke auf dem Frühstücksteller machen Brumm-Brumm und fahren im Teller hin und her....

Über Seh- oder Hörschwächen muss ich mir keine Gedanken machen. Ich bin immer wieder fasziniert wie kleine Kinder ihre Umwelt wahrnehmen. Wir Erwachsene blenden so wahnsinnig viel aus und "hören" die täglichen Umweltgeräusche kaum noch. Ein Kind nimmt alles ungefiltert auf, es kann noch nichts ausblenden... Bei jedem Flugzeug, das der Zwerg hört, streckt er den Zeigefinger an seine Wange und ruft DA und horcht... sind wir draußen, kann er sogar auf den Flieger am Himmel zeigen, manchmal nur ein ganz kleiner Punkt... Wenn ein Hund gauzt, ruft er Wuff-Wuff und hört man in der Entfernung die Züge, wird das ebenfalls kommentiert. Ich hätte alle Geräusche nicht wahrgenommen, so sehr blende ich sie im Alltag aus.

Dreckig machen ist auch weiterhin nicht schön, das Herzkind bespielt einen Sandkasten lieber von außen... wenn er hinfällt ist es fast jedes Mal ein kleines Drama, die Hände sind dreckig... seit er weiß, wie man sie aneinander sauberreiben kann, wird es besser. 

Er ist eher der stille Beobachter in der Krabbelgruppe oder beim Turnen. Er ist ruhig, beobachtet und bei zuviel Trubel sucht er sich lieber ein ruhigeres Fleckchen. Er spielt dann lieber nur für sich oder bindet mich mit ein, die Interaktion mit anderen Kindern ist noch gering.

Unser gemeinsamer Alltag ist sehr routiniert und es gibt wenige Streitpunkte an denen wir aneinander reiben und wir anderer Meinung sind. Natürlich weiß ich um die Wünsche meines kleinen Herzkindes und kann Streitpunkte vermeiden. Ich lasse ihn also soviel selbstständig machen, wie er möchte und kann. Ich stimme mich und die Umgebung darauf ab, so wie es auch Maria Montessori beschreibt. Ich bin sehr froh, dieser Frau "begegnet" zu sein! Es macht unser Zusammenleben soviel einfacher, wenn man um die wirklichen Bedürfnisse seines Kindes weiß und nicht denkt es "macht etwas mit Absicht", "will Grenzen austesten", oder "trotzt mal wieder"...

Ich freue mich somit auf unsere verbleibenden gemeinsamen 6 Monate und auf die vielen Kleinigkeiten und Geräusche auf die mich mein kleines Herzkind noch aufmerksam machen wird, welche ich in meiner Erwachsenenwelt schon garnicht mehr wahrnehmen würde... es ist schön, die Welt wieder mit Kinderaugen sehen zu dürfen ♥

Unser kleiner fleissiger Helfer! ♥ Hier sind wir gerade dabei den Balkon zu verschönern, sicherlich werde ich bald einen Bericht dazu schreiben :)

4 Kommentare:

  1. Ja, wir haben auch Phasen, in denen der Papa nicht so beliebt ist, wie Mama. Mit seinen 18 Monaten befindet sich euer Herz Kind vielleicht in der Wiederannaeherungskrise, in der die Mama bevorzugt wird. Brumm brumm ist bei uns auch seeeehr beliebt. :-) Liebe Grüße

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    1. Hallo Anonym,

      vielen lieben Dank für deine Erfahrungen. Ich hoffe, die Phase endet bald wieder, der arme Papa. Sowas ist natürlich nicht schön, auch wenn man weiß, dass es eben solche Phasen gibt. Aber als Eltern möchte man von seinem Kind geliebt und nicht abgewiesen werden :(

      Liebe Grüße, Sabrina

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  2. Hallo Sabrina, hast du es mal mit einem Babyphone versucht mit dem dein Kleiner dich per Knopfdruck auch hören kann? Vielleicht lässt er sich wieder in den Schlaf singen so dass du nicht aufstehen musst? Vielleicht klappt es nicht jedes Mal aber ein zweimal weniger aufstehen ist schon eine Erleichterung. :) Ich wünsche euch ganz schnell ruhige und erholsame Nächte. Lg Natalie

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    1. Hallo Natalie,

      danke, für deine Idee. Leider haben wir solch ein Babyphone nicht und ob sich die Anschaffung noch lohnt? Jedenfalls habe ich ihm heute Nacht von der Tür aus zugerufen, dass es doch nich dunkel ist und er doch noch weiter schlafen soll, hat irgendwie funktioniert... aber generell finde ich den persönlichen Kontakt besser.

      Liebe Grüße, Sabrina

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