Schon im letzten Jahr habe ich von unserem montessori-inspirierten Terrassengarten berichtet. Unser kleines Gärtchen auf der Terrasse war für uns ein wundervolles gemeinsames Erlebnis und wir lernten viel über das Pflanzen, über Gemüse und Kräuter.
In diesem Jahr haben wir einige Pflänzchen als Stecklinge gekauft, aber auch einige selbst ausgesäat und begleiten sie nun beim Wachsen, beim Blühen und beim Früchetragen.
Einen eigenen Garten zu besitzen, mag er noch so klein sein, den unsere Kinder mit gestalten und betreuen können, ergibt viele Anregungen. Unsere Kinder können feststellen, wie wichtig sie sind. Wie notwendig ihr Tun und Handeln ist für die Pflanzen.
Der Text der Gärtnerei "Wilde Kost" hat mir hierzu wirklich sehr gut gefallen:
Sich selbst als handelnd und in seinem Handeln als wirkungsvoll zu erleben, gehört zu den wesentlichen Erfahrungen der menschlichen Entwicklung. Gerade der Garten als begrenzter Raum bietet die Möglichkeit durch die Fülle der Sinneseindrücke den eigenen Einfluss zu erleben. Wenn eine Aussaat keimt, dann kann das Ergebnis der eigenen Initiativkraft unmittelbar erlebt werden „Ich bringe etwas in die Welt“. Beim Pikieren und Pflanzen wird kraft der eigenen Gestaltung etwas Schönes (Blumen etc.) oder Nährendes (Gemüse/Obst) angelegt „Ich gestalte die Welt“. Bei der Pflege der Kulturen heißt es, sich um die Pflanzen als bedürftige Schützlinge zu kümmern, sie im Bewusstsein zu haben „Ich bin da für die Welt“. Schließlich folgt die Ernte von Gemüse oder das Pflücken von Blumen als Gabe an den Menschen, als Antwort auf seine Bemühungen. „Meine Arbeit trägt Früchte“.
Ich bringe etwas in die Welt. Ich gestalte die Welt. Ich bin da für die Welt. Meine Arbeit trägt Früchte.
Wow, ist das nicht wunderschön geschrieben? Ist das nicht eine wundervolle Möglichkeit für unsere Kinder wirksam zu sein? Zu sehen, ihr Tun verändert etwas? Kümmere ich mich um die Pflanzen, kann ich etwas ernten. Kümmere ich mich nicht darum, erkranken sie vielleicht, gehen ein oder tragen nur wenige Früchte. Ich kann durch mein Tun dazu beitragen, dass wir etwas zu essen haben.
Wir haben uns daher wieder für eine bunte Mischung entschieden. In unseren Beeten findet sich Gemüse, aber auch Kräuter. Für uns und die Meerschweinchen.
Es macht den Kindern Spaß zu gießen und zu ernten. Zu beobachten und Veränderungen festzustellen. Nicht umsonst war das "Gärtchen" auch bei Maria Montessori ein wichtiger Teil in ihren Kinderhäusern.
Beide Kinder schneiden sehr gerne die Kräuter für unsere Soßen und Salate und natürlich auch für die Meerschweinchen. Diese dann direkt verfüttern zu dürfen und zu sehen, wie sich die Tiere daraufstürzen und es genussoll vertilgen, macht den Kindern Freude und zeigt ihnen "Ich bin da für die Welt"! Ich bin schon so groß! Mein Tun bewirkt etwas und ist nützlich für die ganze Familie.
Selbstwirksam sein zu können. Verantwortung übernehmen zu dürfen. Ein wichtiger Teil der Gemeinschaft zu sein. Es ist toll was Gartenarbeit unseren Kindern alles gibt und wie sie daran wachsen können.Wir möchten Urban gardening, unseren kleinen Terassengarten, nicht mehr missen.
Die Bauanleitung für unsere Kinder-Hochbeete findet ihr *hier* |
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