Freitag, 8. Juli 2016

Projekt: Marienkäferaufzucht für Zuhause - Verpuppung und Freilassen


Auch wenn unser Projekt "Marienkäferaufzucht" schon seit geraumer Zeit beendet ist, möchte ich für euch noch den zweiten und letzten Teil unseres Projektes schriftlich festhalten! Aber nicht nur für euch! Denn dieses Projekt war so spannend, dass wir es sicherlich im nächsten Jahr wiederholen werden und da ist es gut, nochmals alles im Detail nachlesen zu können!

Im ersten Teil des Projektes, und meiner Berichterstattung, ging es um folgende Punkte: wo ihr Marienkäferlarven finden könnt, was Marienkäferlarven fressen und wie man ihnen ein schönes vorläufiges Zuhause und Habitat einrichtet.

Wie ich schon im ersten Teil berichtet, verpuppte sich nach 4 Tagen die erste Larve. Gerade für die kleineren Kinder ist es daher wirklich sinnvoll, schon große Larven für das Projekt zu verwenden, es geschieht einfach viel schneller etwas. Das Larvenstadium an sich dauert normalerweise bis zu 4 Wochen. Je älter die Kinder werden, um so kleiner können auch die gesammelten Larven sein, denn dieser Entwicklungsschritt (das Fressen und stetige Wachsen, die Veränderung der Larven) ist natürlich auch interessant und kann in folgenden Projekte genauer betrachtet und dokumentiert werden,.

Die Verpuppung

Die Verpuppung selbst kann sehr lange dauern. Ich beobachtete, wie manche Larven einen ganzen Tag an einem Blatt herunterhingen und sich begannen zu krümmen, bis wirklich die Verpuppung einsetzte. Oft geschah es dann doch über Nacht, so dass ich am Morgen die entgültig verpuppte Larve entdeckte. Sehr spannend!
Der Puppenruhe beträgt 6-9 Tage und es ist wirklich faszinierend, dass so manche später verpuppte Larve dann zügiger schlüpft, als eine früher verpuppte Larven.

Der erste Marienkäfer

Mit dem ersten Marienkäfer rechnete ich garnicht mehr, denn die erste entdeckte Puppe sah so komplett anders aus, als die Anderen. Sie war viel kleiner und wirkte vertrocknet, als hätte sie sich nicht mehr weiter entwickelt. Als ich Tage später die Box wieder öffnete um die restlichen Larven zu füttern, krabbelte mir ein winzigkleiner schwarzer Marienkäfer entgegen. So ein süßer kleiner Geselle, denn ich direkt in die Freiheit entließ. Also, bei unterschiedlich aussehenden Puppen, einfach mal abwarten!
Dann waren endlich alle Larven verpuppt und in der Box geschah zunächst nichts mehr. Ich räumte hin und wieder welke Blätter aus der Box, befeuchte mit einer Sprühflasche immer wieder etwas die noch vorhandene Bepflanzung und wir beobachteten gespannt weiter. Ab und zu konnten wir sehen, wie sich die Puppen etwas bewegten, wohl weil sie durch die Bewegung der Box etwas aufgeregt waren.


Nach weiteren Tagen und auch wirklich nach Ablauf Tag 6, schlüpften die ersten Marienkäfer und dann ging das dann auch 2 Tage lang im Akkord. Sie kamen zunächst ganz gelb zur Welt, ohne Punkte und ruhten sich eine Weile auf ihren Puppenhüllen aus. Dann krabbelten sie munter in der Box umher und dies ist dann auch der Zeitpunkt, wenn man sie nicht sowieso direkt entlassen will, wieder Läuse und Honigwasser anzubieten. Mit ausreichend Futter können die Marienkäfer natürlich noch einige Tage in der Box beobachtet werden, allerdings sollte es nicht länger als nötig sein.

Einen Fehler habe ich allerdings gemacht: Mein Sohn kam während der letzten Puppenphase mit drei weiteren Larven nach Hause, die er bei der Oma im Garten gefunden hatte. Ich setze sie zu den verpuppten Larven ins Gehege... das war ein großer Fehler! Es gibt einige kanibalisch lebende Marienkäferarten, also im Larvenstadium... und solche haben wir wohl erwischt.... als die letzten Käfer geschlüpft sind und sich zunächst erschöpft von diesem Kraftakt ausruhten, machten sich alle drei Larven über einen dieser kleinen Käfer her.... das war wirklich kein schönes Bild und ich entdeckte es leider zu spät, um diesen noch retten zu können. 
Natürlich geschieht dies auch in der Natur und ist ein normaler Prozess dieser Tiere, trotzdem muss man dies nicht provozieren. Für weitere Projekte merke ich mir daher: Keine neuen Larven hinzusetzen, wenn alle bisherigen Larven schon verpuppt sind! Oder strikt getrennt voneinander halten! Also die verpuppten Larven aus der Box entnehmen und in eine weitere bis zum Schlupf setzen und beobachten.

Aus den gesammelten Larven, die sich wirklich alle sehr, sehr ähnlich sahen, sind mindestens 3 verschiedene Marienkäferarten geschlüpft. Wo also ist der Unterschied bei den Larven? Wie genau heißen die Arten oder Unterarten? Woran kann ich heimische und aisiatische Käfer unterscheiden? Wielange dauert der Verpuppungsprozess bei der einzelnen Larve wirklich?

Es gibt noch ganz, ganz viele Fragen zu beantworten und bilden Grundlage für viele weitere Marienkäfer-Projekte in den kommenden Jahren. Denn diese werden sicherlich folgen. Es war wirklich spannend die kleinen wuseligen Larven zu beobachten, sie täglich zu versorgen und zu füttern und den Prozess des Verpuppens und Verwandelns zu verfolgen. Die Freilassung der Tiere zurück in die Natür, in ihren angestammten Lebensraum, ebenso. Für Kinder und auch uns Erwachsene (für mich war es auch neu!) ein Natur-Schauspiel, welches man erlebt und entdeckt haben sollte.


1 Kommentar:

  1. Boa, das ist ja so cool!
    Ich mag die kleinen Käferchen total gerne!
    Bin allerdings nicht im Traum darauf gekommen sie selbst aufzuziehen.. aber das ist total klasse!

    Viele liebe Grüße

    Franzy

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