Sonntag, 7. Februar 2016

Ein Mobile-DIY in Schwarz-Weiß


Mobiles gibt es in Hülle und Fülle! Viele Hersteller verkaufen sie. In vielen Farben, in vielen Formen. Ich habe mir in der ersten Schwangerschaft mit dem Sohn auch eines gekauft, passend zur Farbe des Kinderzimmers, passend zur Gestaltung mit vielen Elefanten. Ein Elefanten-Mobile also. Nur bald viel mir auf, was hat mein Sohn eigentlich davon?
Liegt er unter dem Mobile, kann er die Elefanten nicht wirklich sehen. Wie bei den meisten Mobiles sind die Figuren nicht waagerecht und nach unten zeigend aufgehängt, sondern so, dass sie für den Betrachter von vorne, also für uns Erwachsene, sichtbar sind. Nicht wirklich sinnvoll. Und wo werden die Mobiles bevorzugt aufgehängt? Über dem Schlafplatz, oder? Aber was soll ein Mobile über dem Schlafplatz, dort schlafen die Kinder und sind nicht gerade in einer Wachphase um sich ein Mobile wirklich zu betrachten und sich damit zu beschäftigen.
In der Babyzeit mit dem Sohn habe ich mich nicht wirklich weiter mit dem Mobile beschäftigt, bin im Internet aber immer wieder auf Alternativen und sinnvolle Mobiles gestoßen, die ich im Hinterkopf behielt.

"Mobiles sind vor allem während der ersten Monate für das Baby sinnvoll. In den frühen Wochen helfen sie ihm, das visuelle Vermögen zum Fokussieren und Verfolgen eines Gegenstandes mit dem Blick zu entwickeln"

Nun war es also soweit, meine Tochter kam auf die Welt und das Thema wurde wieder aktuell. Ich wollte diesmal selbst ein Mobile basteln und das passend zu ihrer derzeitigen Entwicklung.
Neugeborene und kleine Babys können maximal 25-30 cm scharf sehen. Genau die Strecke, die das Baby beim Stillen an Mamas Brust bis zu ihrem Gesicht hat. Das Gesicht der Mama ist also von Anfang an deutlich für das kleine Baby zu erkennen und kann somit genau fixiert und betrachtet werden.
Mit der Zeit werden die Wachphasen des Babys länger und es schaut sich in seiner Umgebung um und betrachtet diese. Weiterhin kann es allerdings noch nicht weit scharf und fokussiert sehen und auch viele Farben verschwimmen ineinander. Wirklich gut sehen, kann es daher zu Beginn schwarz-weiße Kontraste und hier können wir für ein passendes Mobile ansetzen. Ich habe mir einige geometrische Formen in schwarz-weiß selbst gebastelt und auch im Internet einige Kontraste heraus gesucht. Diese habe ich ausgedruckt auf festen Karton geklebt und mit Schnüren an einem Ast befestigt. Die Bilder befinden sich, wie oben erwähnt im Schnitt 25- 30 cm über dem Gesichtsfeld des Babys. Im Keller habe ich dann noch eine Spiegelgirlande entdeckt, welche ich ebenfalls angehängt habe. Sie reflektiert einfallendes Licht so schön.

"In den ersten Lebenswochen strebt das Kind danach, den Blick auf einen selbst gewählten Ausschnitt der Umwelt fixieren zu können. Allmählich bilden audauerende Aufmerksamkeit und Wiederholung neuronale Strukturen im Gehirn aus, die das erworbene Wissen repräsentieren. Durch diese Anstrengung an Konzentration und die Kontrolle der Aufmerksamkeit vollzieht sich das Lernen. Alle menschlichen Erfindungen und alles Vermögen zur Veränderung der Welt sind das Resultat der Fähigkeit des Menschen, die Aufmerksamkeit auf spezifische, ausgewählte Ausschnitte seiner Umgebung zu richten. Unsere Fähigkeit zur Konzentration ist also der Ursprung des menschlichen Fortschritts."

Hat meine Tochter nun längere Wachphasen, ist satt und zufrieden, lege ich sie immer mal wieder unter ihr Mobile. Sie verfolgt die einzelnen Bilder, schaut sie sich genau an. Die Konzentrationsdauer ist zunächst nicht sehr lang und sie wird mit der Zeit immer länger werden. Ich beobachte sie dabei sehr genau und freue mich sehr, dass ihr mein selbstgebasteltes Mobile gefällt.
Generell ist es aber wichtig, dass sich Babys ihre Umgebung uneingeschränkt betrachten, beobachten und wahrnehmen können. Wir sollten also darauf achten, ihr Sichtfeld nicht durch Gitter oder hohe Seitenwände von Babywiegen zu versperren. Sie wollen von Beginn an ihre Umwelt wahrnehmen und in sich aufnehmen. Wir können ihnen durch die vorbereitete Umgebung helfen und sie in ihren Bedürfnissen unterstützen.

Die Zitate stammen aus dem Buch  "Montessori von Anfang an".




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2 Kommentare:

  1. Gibt es die Vorlagen irgendwo zum downloaden?

    Liebe Grüße

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  2. Liebe Sabrina,
    ich bin recht neu hier auf deinem Blog und lese mich seit Tagen durch deine wunderbaren Artikel.
    Ich bin verliebt in deine Art mit deinen Kindern umzugehen und wie u das ganze schilderst!
    Warum kommentiere ich geneu hier?!
    Dein Mobile hat mir sehr gut gefallen und auch ich habe mich gefragt, ob du die Vorlage wohl weitergibst?!
    Ich freue mich jedenfalls darauf, noch viel von dir und deiner Familie zu lesen!
    Liebe Grüße,
    Thea

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