Wir suchen den richtigen Weg, das Patentrezept für die Elternschaft und das Glück unserer Kinder. Doch den einen immer richten Weg gibt es nicht im Detail. Es gibt nur die eine immer richtige Route: Gehe dorthin,wohin dich dein Herz trägt, und lass es mit entscheiden.
Diese Sätze schreibt Susanne in der Einleitung ihres neuen Buches Geborgene Kindheit und sie zeigen schon sehr deutlich, was einem in diesem Buch nicht erwarten wird: Konkrete Lösungswege! Dieses Buch will uns vielmehr zeigen, was unsere Kinder bewegt, was wir mit unseren Kindern ab dem Kleinkindalter erleben werden und wie wir gemeinsam diesen Weg gehen können. Das Buch wird vielmehr zeigen, dass es nicht unsere Kinder sind, die sich ändern müssen, sondern wir, wir Erwachsene! Wir als Eltern!
Als Eltern müssen wir uns immer wieder vor Augen , dass Babys und Kleinkinder nichts tun, was unlogisch wäre, denn dafür hat die Natur in ihrem komplexen System einfach keinen Platz. Kinder folgen ihrem persönlichen Entwicklungsplan, und kindliches Verhalten ergibt immer Sinn - nur verstehen wir Erwachsenen diesen Sinn oft nicht auf den ersten Blick.
Am dem Kleinkindalter werden viele Entwicklungspunkte unserer Kinder immer mehr in Frage gestellt bzw. wir zerbrechen uns oft als Eltern sehr den Kopf darüber. Wie wird es mit der gesunden Ernährung nach weitergehen? Müsste das Baby nicht nun endlich durchschlafen? Wie entwöhne ich es vom Schnuller oder bekomme es trocken? Ist einfach nur spielen gut oder sollte ich es besser fördern? Und wie genau? Was braucht mein Kind um sich richtig entwickeln zu können? Kann ich ihm alles dafür bieten?
Susanne spricht an, was uns Eltern bewegt. Neutral und ohne den Finger zu heben. Am Ende fast sie nach jedem Abschnitt nochmal alles in 10 Anregungen zusammen und gibt damit Hilfestellungen. Wichtig finde ich auch hier:
Das Kind verursacht mit seinem Verhalten kein Problem, aber wir problematisieren es ab einem bestimmten Zeitpunkt.
Dieser Satz erfasst sehr gut unseren Zwiespalt als Eltern. Wir nutzen sehr gerne viele Hilfsmittel im Babyalter. Schnuller, Windel, Fläschchen, Tragen usw. und plötzlich ab einem von uns gesetzen Zeitpunkt, soll das nun nicht mehr ok sein. Wollen wir es nicht mehr. WIR! Und verstehen nicht, warum unsere Kinder sich nicht so einfach damit abfinden, nicht so einfach auf diese Hilfsmittel verzichten wollen, die wir ihnen angeboten haben. Diese Denkanstöße von Susanne finde ich enorm wichtig, denn ich sehe immer wieder wie enorm unsicher wir als Eltern doch noch sind und uns von alten Glaubenssätzen und dem Druck der Gesellschaft leiten lassen. Auch beim Sohn war ich hier noch sehr verunsichert, bis ich auf die vielen tollen Blogs, allen voran den von Susanne, im Internet gestoßen bin, die mir ein völlig anderes Bild von Kindern vermittelten. Eben nicht die kleinen Tyrannen, sondern kleine Menschen, die wachsen wollen, selbstständig werden wollen und das geht nur mit uns, ihren Eltern!
Unsere Kinder wachsen, und es ist ihre Entwicklungsaufgabe, sich dahin zu entwickeln, dass sie sich selbst versorgen können. Das ist schließlich auch unser Ziel als Eltern: Wir wünschen uns, dass unsere Kinder selbstbestimmt groß werden und für ihre Bedürfnisse einstehen. Wir wünschen uns selbstbewusste Erwachsene. Aber den Weg dorthin über die Selbstbestimmung wollen wir oft einfach nicht gehen. Doch es gibt nun mal nur diesen Weg.
Niemals wollen uns unsere Kinder also aus Böswilligkeit "nicht hören", tun Dinge, die wir nicht wollen oder entfremden sich uns. Kindliches Verhalten macht immer einen Sinn und es liegt an uns herauszufinden, warum sich unsere Kinder nun so verhalten.
Geborgenheit, Vertrauen, Bedürfnisse achten, in die Freiheit geben, die sie zum wachsen brauchen. All das sind wichtige Säulen einer Familie. Wie eine Familie aussieht bzw. aussehen kann, auch darauf geht Susanne kurz in ihrem Buch ein. Es gibt so viele Möglichkeiten eine geborgene Famile zu leben!
Susanne spricht auch über den Tod, Trennung und Überforderung. Das es ok ist überfordert zu sein, dass man deswegen keine schlechteren Eltern ist, aber dass es wichtig ist sich Hilfen zu holen. Ein Dorf, ein Umfeld, dass immer da ist, dies kann manchmal auch professionelle Hilfe sein. Niemand ist perfekt! Wir müssen auch unsere Bedürfnisse achten, um überhaupt auf die Bedürfnisse unserer Kinder eingehen zu können, um offen zu sein. Es geht nicht darum unseren Kindern perfekte Eltern zu sein, sondern unser Bestmöglichstes zu tun. Unsere Kinder verändern uns, wenn wir auf unsere Kinder eingehen. Wir werden viel von unseren Kindern lernen. Und das ist auch gut so! Wir werden erkennen was wirklich wichtig ist, wenn wir ihnen zuhören. Wenn wir sie sehen! Wenn wir fühlen!
Wer den Blog von Susanne schon lange liest, wird hier vielleicht nicht viel Neues lesen, aber es ist gebündelt und zusammengefasst. Als Eltern von Kleinkindern finde ich nun alles zu diesem Lebensabschnitt in diesem Buch (wer noch Babys hat, dem kann ich Susannes erstes Buch "Geborgen Wachsen" empfehlen) und vor Kurzem habe ich einen schönen Satz einer Facebook-Userin gelesen: "Ein gutes Buch ist es dann, wenn ich mich darin bestätigt fühle."
Und genau das tut dieses Buch! Es bestätigt uns Eltern unseren geborgenen Weg mit unseren Kindern weiterzugehen. Und mir persönlich helfen solche Bücher sehr, mich auch manchmal nochmals zu finden und zu orten. Nicht immer läuft alles rund und ein gutes Buch hilft mir, mich zu erinnern. Welchen Weg will ich gehen? Den Weg meiner Kinder! ♥
Ich möchte mich hiermit ganz herzlich beim Kösel-Verlag bedanken, der mir ein Rezensionsexemplar zugeschickt hat. Und da ich auch von Susanne selbst ein ganz persönliches Buch mit Widmung erhalten habe (♥) und ich keine zwei Bücher benötige, möchte ich mein Rezensionsexemplar an euch verlosen. Die Verlosung wird auf meiner Facebook-Seite stattfinden. Schaut dort vorbei. Viel Glück!
Geborgenheit in der Kindheit bedeutet vor allem, dass wir unseren Kindern vertrauen: dass sie ihren Weg gut gehen, dass ihr Verhalten sinnvoll ist und sie von sich aus kooperativ, neugierig, wissbegierig, sozial und engagiert sind.
Wir müssen nicht viel tun, aber wir können viel weglassen. Wir müssen nicht fördern, nicht an unseren Kindern ziehen, damit sie schneller und besser wachsen. Sie sind toll, wie sie sind, und unsere Aufgabe ist es, genau dies zu erhalten.
*Dieser Beitrag enthält Partner-Links und alle Zitate stammen aus dem neuen Buch "Geborgene Kindheit" von Susanne Mierau
bin mega gespannt auf das Buch und würde mich sehr über den Gewinn freuen...
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