Montag, 3. Dezember 2018

Einschlafbegleitung: Wie lange darf ich noch?

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Das Ein- und Durchschlafen unserer Kinder ist in vielen Familien ein sehr großes Thema. Es nimmt viel Raum ein und führt oft auch zu großen Spannungen, teilweise zwischen Eltern und Kindern, aber auch vermehrt zwischen den Elternteilen, die nicht einer Meinung sind.
Es gibt einfach noch viele alte „Wahrheiten“ und vor allem Glaubenssätze, die durch unsere eigene erlebte Kindheit tief in uns drin verankert sind. Wir können da oft kaum aus unserer Haut und der Gedanke der „Tyrannenkinder“ sitzt tief.

Dürfen wir unsere Kinder einschlafbegleiten? Oder bis wann dürfen wir ihnen beim Einschlafen helfen? Ab wann sollten sie es selbst können? Nehmen wir ihnen wichtige Entwicklungsschritte zur Selbstständigkeit, wenn wir nicht darauf bestehen, dass sie es selbst tun können? Kommt nicht irgendwann sowieso die Entscheidung durch uns Eltern? Würden unsere Kinder überhaupt freiwillig, von sich aus, auf die Idee kommen, nun alleine schlafen zu wollen?

Von außen hören wir oft ein MUSS: Kinder müssen lernen alleine einzuschlafen! Das Kind muss das alleine regulieren können! Dann musst du es eben weinen lassen...

Mein Sohn wird bald 6 Jahre alt und ich liege jeden Abend bei ihm. Ich lese ihm und seiner Schwester vor und während des Vorlesens schläft seine kleine Schwester meistens schon ein. Ich muss sie dann nur noch in ihr Bett legen und zudecken und dann lege ich mich zu meinem Sohn. Er kuschelt sich an mich und wir sagen uns Gute Nacht. Wir sagen uns, dass wir uns lieben und er kuschelt sich eng an mich. Meistens schläft er dabei binnen weniger Minuten ein. Oder aber ihm liegt noch etwas auf dem Herzen und dann reden wir oder philosophieren noch eine Weile und dann legt er sich zur Ruhe, wenn sein Herz ausgeschüttet ist, seine Gedanken wieder frei und ungetrübt. Ich streichle seinen Rücken, ich streichle sein Haar. So schön golden ist es. Ich entspanne dabei und beobachte ihn. Seine unzähligen Sommersprossen auf der Nase. Seine Gesichtszüge. Wie sehr sich diese schon verändert haben. Und ich frage mich: Wie lange darf ich dich noch begleiten beim Einschlafen? Wie lange willst du mich noch bei dir haben? Wie schnell wird diese Zeit vorbei sein?
Schon im nächsten Jahr ist er ein Schulkind. Will er dann schon alleine ins Bett gehen? Oder darf ich noch ein paar Jahre länger bei ihm bleiben?

Auch wenn gerade alles ganz rosig und wundervoll klingt... war das nicht immer so. Auch wir mussten über viele Jahre unsere Routine finden, immer wieder neue Phasen verlangten ein Umdenken und neu planen. Stundenlanges am Bettwachen oder immer wieder in den Schlaf begleiten während der Nacht. Und auch heute noch, bis die Kinder auch jetzt im Bett sind, kann dies nochmal viel Kraft kosten. Die Kinder sind müde und da kann Zähneputzen, Baden oder sich umziehen auch an manchen Tagen einfach schon zuviel sein. Und natürlich sind auch wir Eltern am Abend müde von einem langen Tag. Und dann müssen wir unsere Kinder auch noch bettfertig machen und einschlafbegleiten...


Wenn ich ein "Ich muss das tun" in ein "Ich entscheide mich, das zu tun, weil es mir dieses Bedürfnis erfüllt" übersetze, erfüllt mich dies mit neuer Kraft.

Es ist das Dürfen! Darauf sollten wir uns konzentrieren! Auf diese Zeit, die bleibt! Diese enge Zeit mit unseren Kindern, die nicht ewig sein wird. Sehe ich das Einschlafbegleiten, diese Zeit am Abend als ein Dürfen an und nicht als ein MUSS, als eine nötige Pflicht, dann kann ich diese Situation ganz anders annehmen. Jedes Fernsehprogramm am Abend kann gestoppt werden oder als Wiederholung gesehen werden. Vielleicht nicht gleich, aber später. Mein Bedürfnis, ist es jetzt für meine Kinder da zu sein. Jetzt, wenn sie mich noch brauchen, mich noch wollen! Später, wird so schnell kommen! 
Liegen wir entspannt beim Kind, so kann auch das Kind entspannen und beruhigt einschlafen. Natürlich nur dann, wenn es wirklich müde ist und alles stimmt.


All mein Handeln dient dem Leben: Jede Handlung soll ein Bedürfnis erfüllen. Ich kann das bewusst tun und die Energie genießen oder mich von dieser abschneiden, weil das "Muss" und das, was es in mir auslöst, jedes dahinterliegende Bedürfnis verschleiert. Wenn ich keine Verbindung zu meinem Bedürfnis habe, kann ich auch nicht aus der Fülle der Strategienvielfalt schöpfen. Wenn ich in der Muss-Energie handle, dann schneide ich mich von der kraftvollsten Lebensenergie ab, aus der wir schöpfen können! 


Sehe ich Einschlafbegleiten als eine Pflicht, als ein Muss an, dann begebe ich mich in eine Opferhaltung. Ich fühle, als könnte ich daran nichts ändern. Aber Änderungen, je nach Alter des Kindes sind immer möglich. Wie kann Einschlafbegleiten für uns alle angenehm und entspannt sein. Kann ich während das Kind in meinem Arm beruhigt einschläft selbst etwas lesen, ein Hörbuch hören oder einen Podcast? Will ich noch wirklich Einschlafstillen oder doch nicht mehr?

Ich darf meine Kinder einschlafbegleiten! Ich freue mich jeden Abend darauf, wenn sie voller Vertrauen in meinen Armen einschlafen, ruhig und gleichmäßig atmen und dabei diese Engelsgesichert haben. Die Wimpern auf ihren Wangen liegen. Diesen Anblick, habe ich schon so oft fotografiert und ich werde ihn auch fest in meinem Herzen bewahren.

Unsere Einstellung zu einer Sache, macht viel aus, ob wir sie negativ oder positiv sehen. Müssen wir oder dürfen wir? Vor allem, wie lange dürfen wir noch?

Die Zitate stammen aus dem wundervollen Buch "Dich durch mein Herz sehen - Gewaltfreie Kommunikation für Eltern", welches ich so sehr empfehle!

Wie lange sollten wir unsere Kinder einschlafbegleiten oder sollten wir uns fragen, wie lange dürfen wir unsere Kinder noch in den Schlaf begleiten?
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