Freitag, 15. Dezember 2017

Essen kommen - gemeinsames Familienessen von Jesper Juul

In dem neuen Buch von Jesper Juuls geht es um das gemeinsame Essen mit Kindern und die vielen Konflikte und Probleme, die sich darum in der Famile gestalten können. Juuls gibt Lösungsansätze und Denkanstöße, die alles viel unkomplizierter und angenehmer für die ganze Familie an gemeinsamen Familientisch werden lassen.
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Essen! Nahrungsaufnahme! Ein ganz wichtiger Aspekt unseres Lebens! Ohne Nahrung könnten wir nicht leben! Und die Zusammensetzung der Nahrung ist ganz entscheidend für unser Wachstum und den Energieerhalt unseres Körpers, für unsere Vitalität und unsere Gesundheit. Die Essenszubereitung und das Essen selbst nehmen viel Raum und Zeit in unserem täglichen Leben ein.

Genau diese Wichtigkeit des Essens kann dieses auch zu einem Problem werden lassen. Kaum sind unsere Kinder auf der Welt, beginnen für viele von uns die Unsicherheiten. Trinkt es genügend Milch, wird es satt? Ist meine Muttermilch nährreich genug oder welche Pre-Nahrung sollte ich nehmen? Ab wann beginne ich mit Brei oder doch besser BLW? Mit welchem Nahrungsmittel beginne ich, was sollte ich beachten? Und immer wieder die Frage, isst mein Kind genug?
Was ist, wenn es so wählerisch ist, wird es mit allem ausreichend versorgt, was es zum Wachstum benötigt?

In dem neuen Buch von Jesper Juuls geht es um das gemeinsame Essen mit Kindern und die vielen Konflikte und Probleme, die sich darum in der Famile gestalten können. Juuls gibt Lösungsansätze und Denkanstöße, die alles viel unkomplizierter und angenehmer für die ganze Familie an gemeinsamen Familientisch werden lassen.
Unsere Sorgen geben wir dann an unsere Kinder weiter, in dem wir sie auffordern doch noch mehr zu essen, doch endlich mal das Gemüse zu probieren oder ihnen den Nachtisch verweigern, wenn der Hauptgang nicht aufgegessen wurde. Zusätzlich kommen dann noch die Tischmanieren hinzu: Sitz gerade, schmatz nicht, ess über dem Teller, pass doch besser auf...

Egal was wir aber tun, es wird nicht besser und wir begeben uns damit meist in eine Negativspirale und das Essen am Familientisch macht niemandem mehr von uns Spaß. Wie können wir hier Auswege finden?

Jesper Juul hat sich diesem Thema in seinem neuen Buch Essen kommen: Familientisch - Familienglück angenommen und viele klare Worte gefunden und bietet Denkanstöße und Wissen über den natürlichem Umgang unserer Kinder mit Nahrung:

Kinder wissen, wann sie Hunger haben und wann sie satt sind.
Wieso also müssen wir sie zum Essen auffordern? Denken wir wirklich, unsere Kinder würden freilwillig zu wenig essen und ihren Körper damit unterversorgen? Wir reden hier natürlich immer von gesunden Kindern.

Kinder verfügen über Kompetenz, aber ihnen fehlt es an Erfahrung. Erwachsene haben Lebenserfahrung und sollten durch das Zusammensein und die Zusammenarbeit mit dem Kind etwas über die Kompetenz des einzelnen Kindes lernen. Diesen Prozess nennen wir Einbeziehung.
Einbeziehung fördert des Selbstwertgefühl, des Selbstvertrauen, das Verantwortungsgefühl und die Fähigkeit zur Kooperation und basiert auf Gleichwürdigkeit.

Wir sollten unsere Kinder von Beginn an als kompetent wahrnehmen und sie in die Essenszubereitungen und Vorbereitungen miteinbeziehen, sobald dies möglich ist und dies ist schon viel früher möglich, als wir meist denken. Schmecken, erleben und als vollwertiges Familienmitglied einbezogen zu werden, dass ist das was Kinder möchten und zum Wachsen brauchen.

Nur gemeinsam mit den Eltern haben Kinder die Möglichkeit, Erwachsene zu erleben, wie sie Dinge unter Erwachsenenbedingungen erledigen. Einfacher ausgedrückt könnte man es so formulieren: Die Kinder lernen in den Institutionen, wie etwa Kindergärten, Kinder zu sein. Aber nur zu Hause können sie lernen, was es bedeutet, erwachsen zu sein. 
Die Zeit in der Küche ist keine Zeit, die man von seinen Kindern stiehlt.
Jesper Juul plädiert daher sehr stark, die Zeit in der Küche wirklich zu nutzen. Weg von Fertig- bzw. Schnellgerichten und hin zu dem gemeinsamen Kochen und Zubereiten der Speisen. Es ist viel mehr als einfach nur Nahrungsaufnahme. Wir vermitteln ihnen beim Einbeziehen auch, dass sie wertvoll sind für uns und die Gemeinschaft, wie Jesper Juul richtig schlußfolgert.

Jede Familie entwickelt eigene Rituale um das Familienessen herum. Für manche ist es sehr wichtig, dass alle gemeinsam essen oder bei der Zubereitung helfen. Wer deckt den Tisch oder helfen alle beim Abräumen? Darf man jederzeit vom Tisch aufstehen oder sollten alle warten, bis auch das letzte Familienmitglied zu Ende gegessen hat?
Was ist uns wichtig? Was sehen wir als Respekt den Einzelnen gegenüber an? Oder was möchten wir einfach so bei uns in der Famile haben? Wie wichtig sind uns diese Regeln und die Einhaltung? Lohnt es sich darüber vielleicht jeden Tag diskutieren zu müssen? Man muss nichts machen, weil man das so macht! Wichtig am Familientisch ist allerdings:

"Erziehung" in Form von Kritik, Korrektur, Lächerlichmachen, Anpöbeln und belehrende Vorträge - besonders gegen das Betragen des Kindes bei den Mahlzeiten gerichtet - sind nicht angebracht. 

Das ist störend für das gemeinsame Essen und kann dem Kind auch ganz simpel gesprochen "auf den Magen schlagen und den Appetit nehmen". Es ist nicht gut für die Familie und das Kind selbst, wenn dieses durch z.B. Ermahnungen immer wieder negativ beim Familienessen in den Vordergrund rückt.

Die destruktive Falle all dieser Phrasen besteht darin, dass sie die Sprache der Macht und der Erziehung repräsentiert, die "auf etwas Bestimmtes hinauswill". Die ganze Zeit wollen sie denjenigen verändern, korrigieren und umkrempeln, der in der Form angesprochen wird. Und senden dem Kind somit die immer gleiche negative Botschaft: Mit dir stimmt etwas nicht!
Bevor wir also versuchen unseren Kindern Manieren am Tisch beizubringen, sollten wir uns als Eltern auch über die eigenen Manieren Gedanken machen. Würden wir mit einem anderen Erwachsenen oder Gast so reden bzw. am Tisch meckern?

In dem neuen Buch von Jesper Juuls geht es um das gemeinsame Essen mit Kindern und die vielen Konflikte und Probleme, die sich darum in der Famile gestalten können. Juuls gibt Lösungsansätze und Denkanstöße, die alles viel unkomplizierter und angenehmer für die ganze Familie an gemeinsamen Familientisch werden lassen.
Juuls spricht wirklich alle Themen rund um den Familientisch an und lässt dabei keinen der vielen möglichen Konflikte aus: was ist, wenn mein Kind wählerisch ist und auch kein Gemüse will oder immer nur das Gleiche essen möchte oder überhaupt nichts mehr ist oder viel zu viel ist oder wenn die Geschwister immer am Familientisch zanken müssen und was ist, wenn mein Teenager-Kind nicht mehr mit uns gemeinsam essen möchte?
Antworten kann Juuls natürlich nicht geben, aber ganz viele Denkanstöße und auch hin und wieder auch seine eigene Meinung zu diesem Thema, was ich sehr erfrischend finde. Und vor allem werden wir in den Buch feststellen, Juuls Ansätze sind einfach und unkompliziert. Wir selbst machen uns Konflikte oft viel komplizierter, als es eigentlich nötig ist. Ich mag diesen undogmatischen Umgang.

Abrunden tun dieses Buch ganz viele leckere Rezepte, welche Karolina Spaaring für dieses Buch zusammen gestellt und in Bildern angerichtet hat. Wir haben schon Gerichte davon nachgekocht und sehr gut hat uns die Kartoffel-Lauch-Suppe mt Parmesan und Basilikum geschmeckt.

In dem neuen Buch von Jesper Juuls geht es um das gemeinsame Essen mit Kindern und die vielen Konflikte und Probleme, die sich darum in der Famile gestalten können. Juuls gibt Lösungsansätze und Denkanstöße, die alles viel unkomplizierter und angenehmer für die ganze Familie an gemeinsamen Familientisch werden lassen.
Ich bedanke mich recht herzlich beim Beltz-Verlag, welcher mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat und darüber hinaus erhielt ich zwei weitere Exemplare die ich unter meinen Lesern verlosen darf. Die Verlosung wird für eines der Bücher auf meiner Facebook-Seite stattfinden und für das andere Buch auf meinem Instagram-Profil. Schaut dort vorbei. Viel Glück!

Machen wir den Familentisch wieder zu einem zentralen Bestandteil unseres Familienlebens. Nicht jeden Tag wird das Familienglück mit am Tisch sitzen, aber ich glaube fest daran: Gemeinsam essen macht Familie stark. Das Beste an den Mahlzeiten in der Familie besteht darin, dass wir uns selbst  und die anderen sehen und wahrnehmen, sie wie wir sind und wie es uns an diesem Tag geht.


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