Mittwoch, 27. August 2014

Ein eigener Kopf mit 20 Monaten

Ja, hallo? Wo rennt denn die Zeit hin? Das Herzkind ist heute nun 20 Monate alt und wie ich im letzten Rückblick schon merkte, die nächste Phase wurde eingeläutet. Hier liegen teilweise anstrengende Wochen hinter mir, mit einem kleinen Herzkind das schon so viel alleine bestimmen wollte, es aber noch nicht konnte und frustriert über diese Situationen immer wieder schmollend und weinend in entgegengesetzte Richtungen lief.

Er versteht mittlerweile so wahnsinnig viel. Zusammenhänge und die Zukunft sind ihm keine Fremdwörter mehr, er weiß, was im Laufe eines Tages kommt. Zum Abendessen hatte er die letzten Wochen keine Lust. Egal wie früh wir es ankündigten und ihn darauf hinwiesen. Ihm war nie recht, dass es nun gerade Essen gab und er nicht weiterspielen konnte. Es wurde geschrien und geweint und so einige Abende wollte er einfach nichts essen. Das gilt dann erst mal auszuhalten und ihm erklären, dass er natürlich nichts essen muss. Mein Mann wollte ihn immer wieder füttern, weil er doch etwas essen muss... kein Kind wird vor vollen Tellern verhungern, ist meine Ansicht und wenn der Zwerg nicht möchte, dann lasse ich ihn. Das gab an einigen Abenden Streß pur.

Die Nächte waren wie angekündigt auch sehr durchwachsen. Er war so oft wach und so einige Male wanderte er dann wieder zu uns ins große Bett rüber, was für uns alle zu keinen erholsamen Nächten führte. Kurz bevor unsere Schweizer Freunde zu Besuch kamen normalisierte sich plötzlich wieder alles und er konnte wieder besser schlafen. Der Zwerg verarbeitet Nachts sehr viel, so wie ich es heute auch noch tue und eine Phase in der so unwahrscheinlich viel im Körper und Kopf passiert, da muss natürlich auch das Schlafverhalten durcheinander geraten. Ich lag also Stunde um Stunde neben ihm und streichelte seinen warmen kleinen Körper. Schlich wieder in mein Bett, kuschelte mich hinein und so manches Mal hörte ich ihn dann schon wieder rufen... ich glaub meine Augenringe sind dadurch etwas größer geworden...

Und immer wenn es solche anstregenden Zeiten gibt, passieren danach neue Dinge. Der Zwerg will nun seine Brote selbst mit Frischkäse bestreichen. Er schnitt gestern zum ersten Mal mit einem Obstmesser das Gemüse.... naja, also die Ansätze waren da und hin und wieder ging auch mal ein Stückchen ab... ich merke einfach, dass ich immer wieder fasziniert bin, was ein Kind in seinem Alter schon alles kann und auch tun möchte. Und als Mama ist man natürlich auch mächtig stolz auf sein Kind! Mit jeder kleinen neuen Errungenschaft freue ich mich mit!

Er ist nun entgültig auch in seiner äußeren Erscheinung kein Baby mehr. Oft fallen die kleinen Veränderungen nur den Umstehenden auf, die den Zwerg nicht jeden Tag um sich haben. Aber es schien als kam diese Verwandlung über Nacht. Er hat sich gestreckt, ist ein ordentliches Stück gewachsen und hat ein schmales Gesicht bekommen. Ein richtiger kleiner Junge ist er nun, mit einem frechen Blick und seinem wunderschönem goldenen Haar. Die Locken im Nacken habe ich ihm nun übrigens geschnitten. Irgendwie sah das nur noch unordentlich aus... mein Mann hatte schon Angst es werden solche komischen Topfschnitte, die ich meinen langhaarigen Meerschweinchenfreunden immer schneide, aber es scheint ganz gut auzusehen. Der Zwerg fand es zwar auch nicht so toll und ich musste etappenweise schneiden, aber er wehrt sich nicht so wie ein Meerschweinchen ;)

Sprachlich ist hier auch einiges wieder passiert. Neben den bekannten Wörtern: Mama, Papa, Nanane, Da, Brumm-Brumm, Wuff-Wuff, Niau (Katze), Tsche-Tsche-Tsche (Zug), Mimi (für Minibagger), NAI, Aua, Boah. Kamen weitere hinzu: Opa (da sind die Opa´s aber mächtig stolz), Pipi (kam in den letzten Tagen dazu, was aber nicht bedeutet, dass er es ankündigt...) I-A (für den Esel), Bufs (oder so ähnlich, es soll jedenfalls Bus heißen).... hm, irgendwie waren da doch noch mehr Wörter... ich sollte mir das zwischendurch auch mal aufschreiben...

Ich bin froh, dass wir den letzten Sprung doch ganz gut zusammen gemeistert haben. Es ist nicht einfach, einem Kind das zu geben, was es braucht, wenn man es so manches Mal garnicht weiß. Ich wünsche mir dann immer er könnte schon mehr sprechen, um mir zu sagen, was ihn denn nun stört, ihn verärgert oder was er tun möchte. Wenn garnichts geht, ihr wisst es schon, dann hilft immer Mama´s Brust. Einfach wieder runter kommen, Kraft tanken und sich geborgen fühlen. Dann sieht die Welt meist wieder besser aus und wir können nochmal von vorne beginnen. 

Ich bin gespannt auf den kommenden Monat, auf die vielen neuen Worter, auf die vielen neuen Dinge, die wieder passieren werden. Die wir gemeinsam erleben werden und ich werde dich strahlen sehen, bei allem was die gelingen wird. Ich freue mich darauf!


1 Kommentar:

  1. Schön geschrieben! Und auch toll zusehen das es bei uns gerade relativ gleich ist (21, naja fast 22 Monate) - einziger unterschied hier wird beim essen ordentlich rein gehauen ;-)
    Selbst von den Worten her relativ gleich ... schon sehr interessant!

    lg

    Raik

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